Michael Lindner (Politiker)
Michael Lindner (* 26. Februar 1983 in Linz) ist ein österreichischer Politiker (SPÖ). Seit dem 10. November 2022 ist er oberösterreichischer Landesrat in der Landesregierung Stelzer II und seit Oktober 2022 Landesparteivorsitzender der SPÖ Oberösterreich. Ab Februar 2022 war er nach dem Rücktritt von Birgit Gerstorfer aufgrund einer gescheiterten Impfkampagne bereits geschäftsführend im Amt. Am 9. November 2024 gab er seinen Rückzug aus der Politik bekannt.[1]
Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Lindner wuchs in der Marktgemeinde Gutau im Mühlviertel auf. Er besuchte zunächst die Volksschule in Gutau und anschließend von 1993 bis 2001 das Gymnasium in Freistadt, wo er auch maturierte. Nach dem Absolvieren des Zivildiensts begann Lindner im Jahr 2003 ein Soziologie-Studium an der Johannes Kepler Universität Linz, das er 2011 mit der Sponsion zum Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.) abschloss. Im Rahmen seines akademischen Bildungswegs besuchte er zudem 2010 einen Universitätslehrgang für Projektmanagement an der Universität Salzburg sowie den Zertifikatslehrgang European Studies der Deutschen Universität für Weiterbildung im Jahr 2014.
2007 war Michael Lindner während seines Studiums kurzfristig für sieben Monate Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Freistadt. Ab 1. September 2007 war er beruflich als politischer Sekretär des Landesgeschäftsführers der SPÖ Oberösterreich tätig. Ab 1. März 2011 war er danach als Landesgeschäftsführer des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbands Oberösterreich tätig. Mit 1. November 2015 wurde er im Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverband zum geschäftsführenden Vorsitzenden bestellt. Am 12. März 2016 übernahm er die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbands Oberösterreich.[2]
2019 wurde er als Nachfolger von Hans Affenzeller zum Vorsitzenden der ASKÖ Mühlviertel gewählt,[3] 2022 folgte ihm Roland Auböck in dieser Funktion nach.[4]
Politischer Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2001 war Michael Lindner Gründungsmitglied der Sozialistischen Jugend Gutau. 2005 wurde er zum Landesvorsitzenden der SJ Oberösterreich gewählt, was er bis 2011 blieb. In seiner Tätigkeit als SJ-Vorsitzender war er auch Vorsitzender des Jugenderholungsvereins Europacamp, dem die Verwaltung des der SJ gehörenden Europacamps in Weißenbach am Attersee obliegt. Mit 9. Jänner 2015 wurde Lindner zum Bezirksparteivorsitzenden der SPÖ im Bezirk Freistadt gewählt, wo er zuvor seit 2006 stellvertretender Bezirksparteiobmann gewesen war. Von 2005 bis 2011 und erneut seit 2015 ist er zudem Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ Oberösterreich.
Bei den Gemeinderatswahlen 2015 wurde Lindner in den Gemeinderat der Marktgemeinde Kefermarkt gewählt. Nach der zeitgleich stattfindenden Landtagswahl wurde er vom Oberösterreichischen Landtag als Mitglied des Bundesrats entsandt.
Im Oktober 2018 wurde er als Nachfolger von Thomas Punkenhofer als Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag angelobt. Im Bundesrat folgte ihm Dominik Reisinger nach.[5]
Am 1. Dezember 2020 wurde Lindner aufgrund des Rücktrittes von Christian Makor-Winkelbauer zum Vorsitzenden des SPÖ-Landtagsklubs Oberösterreich nominiert.[6]
Nachdem er bereits seit Februar 2022 aufgrund des Rücktritts von Birgit Gerstorfer geschäftsführender Landesparteivorsitzender der SPÖ Oberösterreich war, wurde er am 1. Oktober 2022 mit 95,94 % der Stimmen zum Landesparteivorsitzenden gewählt. Zum ersten Mal hatten die Mitglieder der SPÖ in Oberösterreich die Möglichkeit, sich in deiner Urabstimmung an der Wahl des Landesparteivorsitzenden zu beteiligen. 46 Prozent der Mitglieder nutzten die Möglichkeit, im September 2022 an der Urabstimmung teilzunehmen, in der Lindner um Unterstützung warb.[7]
Im November 2023 wurde er zu einem der Stellvertreter des SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler gewählt.[8]
Am 9. November 2024 gab er seinen Rückzug aus der Politik bekannt. Das Buch Die Wut, die bleibt von Mareike Fallwickl habe einen Nachdenkprozess bei ihm in Gang gesetzt, der zu dem Schritt geführt habe.[1] Ab Dezember 2024 soll Alois Stöger interimistisch die Führung der SPÖ Oberösterreich übernehmen.[9]
Privatleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Lindner ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Er wohnt mit seiner Familie in Kefermarkt im Mühlviertel.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Lindner auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Politische Homepage von Michael Lindner
- Michael Lindner auf den Seiten des SPÖ-Parlamentsklubs
- Michael Lindner auf www.meineabgeordneten.at
- Michael Lindner auf der Website des Landes Oberösterreich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Michael Lindner tritt als Chef der SPÖ Oberösterreich zurück. In: DerStandard.at. 9. November 2024, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Michael Lindner. Abgerufen am 2. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ Staffelübergabe in der Askö Mühlviertel. Abgerufen am 2. Juli 2019.
- ↑ Sebastian Wallner: Haslacher Bürgermeister Dominik Reisinger in den Vorstand der Askö Mühlviertel gewählt. In: tips.at. 20. Mai 2022, abgerufen am 20. Mai 2022.
- ↑ Lindner folgt Punkenhofer als Abgeordneter. Artikel vom 11. Oktober 2018, abgerufen am 11. Oktober 2018.
- ↑ Michael Lindner neuer Klubchef der SPÖ. ORF.at, 1. Dezember 2020, abgerufen am 5. Oktober 2022.
- ↑ SP-Vorsitz: 95,94 Prozent für Lindner. ORF.at, 1. Oktober 2022, abgerufen am 5. Oktober 2022.
- ↑ SPÖ OÖ: Lindner und Holzleitner als stellvertretende Bundesparteivorsitzende gewählt. In: spooe.at. 13. November 2023, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ SPÖ Oberösterreich bestimmte Ex-Minister Stöger zum Interimschef. In: DerStandard.at. 11. November 2024, abgerufen am 13. November 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lindner, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (SPÖ), Landesparteivorsitzender der SPÖ Oberösterreich, ehemaliges Mitglied des Bundesrates |
GEBURTSDATUM | 26. Februar 1983 |
GEBURTSORT | Linz |