Michael Schnedlitz

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Michael Schnedlitz (2019)

Michael Schnedlitz (* 13. März 1984[1][2] in Tamsweg, Salzburg[3]) ist ein österreichischer Politiker (FPÖ). Von März bis September 2018 war er Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich.[4] Seit September 2018 ist er Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich.[5] Seit dem 23. Oktober 2019 ist er Abgeordneter zum Nationalrat.[3] Am 30. Jänner 2020 wurde er zum Generalsekretär der FPÖ gewählt.[6][7]

Leben

Ausbildung und Beruf

Michael Schnedlitz besuchte nach der Volksschule in Rinegg die Schihauptschule Murau. Seit 1998 lebt er in Wiener Neustadt,[8] wo er das Militärrealgymnasium besuchte. Er war als Einzelunternehmer, Gesellschafter beziehungsweise Teilhaber im Bereich Finanzen und eines Bauunternehmens tätig und parlamentarischer Mitarbeiter des Nationalratsabgeordneten Christian Lausch.[1][2]

Sein Vater Ernst Schnedlitz war bis Ende 2014 ÖVP-Bürgermeister von Rinegg.[9][10]

Politik

Michael Schnedlitz begann seine politische Laufbahn 2004 beim Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Niederösterreich, wo er ab 2006 dem Landesvorstand angehörte und bis 2015 Landesobmann-Stellvertreter war.[1][8] 2010 wurde er Gemeinderat in Wiener Neustadt,[2] im Dezember 2013 wurde er dort als Stadtrat angelobt und war für das Ressort Verkehr verantwortlich. Von 2010 bis 2015 war er dort auch Klubobmann der FPÖ; nach dem Rücktritt von Stadtrat Markus Dock-Schnedlitz, dem Bruder von Michael Schnedlitz,[11] übernahm er diese Funktion 2016 erneut.[12] Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 wurde er in Wiener Neustadt Bürgermeister-Stellvertreter und Stadtrat für Wohnen und Soziales.[1][8][13]

Nach der Landtagswahl in Niederösterreich 2018 und dem Rücktritt von Udo Landbauer übernahm er dessen Mandat und wurde auch geschäftsführender FPÖ-Parteiobmann in Wiener Neustadt.[14][15] Am 22. März 2018 wurde er in der konstituierenden Landtagssitzung der XIX. Gesetzgebungsperiode als Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich angelobt. Am 20. September 2018 übernahm Udo Landbauer das Mandat von Schnedlitz im Landtag wieder.[4] Schnedlitz folgte im September 2018 Christian Hafenecker als Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich nach.[16][5]

Am 23. Oktober 2019 wurde Schnedlitz zu Beginn der XXVII. Gesetzgebungsperiode als Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat angelobt. Im FPÖ-Parlamentsklub fungiert er als Bereichssprecher für Jugend.[17][18] Am 30. Jänner 2020 wurde er nach dem Rücktritt von Harald Vilimsky und Christian Hafenecker zum Generalsekretär der FPÖ gewählt.[6][7]

Am 18. November 2021 wurde die parlamentarische Immunität von Schnedlitz durch den österreichischen Nationalrat aufgehoben, um die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Wien wegen Verhetzung wegen eines Postings im Fall eines getöteten Kindes zu ermöglichen.[19] Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft schließlich eingestellt.[20] Am Rand einer Corona-Demonstration im Jahr 2021 äußerte Schnedlitz gegenüber der rechtsextremen Zeitschrift Info-Direkt, er bevorzuge es, mit den Leuten auf der Straße zu sein statt bei „Volksverrätern im Plenarsaal“. Es sei „Zeit für außerparlamentarische Aktivitäten“.[21]

Im Jänner 2023 wurde Christian Hafenecker neben Michael Schnedlitz FPÖ-Generalsekretär.[22]

Im Februar 2024 bestätige Schnedlitz die pro-russische Position der FPÖ, indem er Außenminister Schallenberg kritisierte während eines Disputs mit dem Außenamt Russlands nach dem Tod des prominenten russischen Oppositionellen Nawalny in dem sibirischen Straflager Polarfuchs.[23]

Für die Nationalratswahl 2024 wurde er hinter Spitzenkandidat Herbert Kickl Zweiter der Landesliste der FPÖ Niederösterreich[24] und Fünfter auf der FPÖ-Bundesliste.[25] Neben Herbert Kickl, Christian Hafenecker, Norbert Nemeth, Susanne Fürst, Reinhard Teufel und Arnold Schiefer wurde er nach der Nationalratswahl Teil des Verhandlungsteams der FPÖ zur Bildung einer Regierung.[26] Für die Gemeinderatswahl im Jänner 2025 verzichtete er auf eine Kandidatur.[27]

Position zu den Identitären

2016 begrüßte Schnedlitz bei einer Kundgebung anwesende Identitäre „recht herzlich in Wiener Neustadt“ und lud sie in sein Büro im Rathaus ein. 2019 distanzierte er sich von der Gruppe, er habe seit 2016 keinen Kontakt mehr zu dieser.[28] Im Jahr 2020 hielt Schnedlitz in einem Interview mit Info-Direkt fest, mit der „Distanziererei“ von den Identitären sei es „definitiv vorbei“. Später relativierte Schnedlitz seine Aussage.[29] Im selben Jahr bezeichnete er die Identitären als eine „Art NGO auf der rechten Seite“.[30] 2022 trug Schnedlitz bei einer Corona-Demonstration in Gänserndorf gemeinsam mit Identitären ein Demonstrationsbanner und posierte mit einem White-Power-Zeichen.[31]

Einzelnachweise

  1. a b c d meineabgeordneten.at: Michael Schnedlitz. Abgerufen am 26. März 2018.
  2. a b c Landtag Niederösterreich: Michael Schnedlitz (Memento vom 26. März 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 26. März 2018.
  3. a b Michael Schnedlitz auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
  4. a b Udo Landbauer kehrt am 20. September in den Landtag zurück. Artikel vom 28. August 2018, abgerufen am 18. September 2018.
  5. a b Landbauer auch geschäftsführender Parteichef. 19. September 2018 (orf.at [abgerufen am 19. September 2018]).
  6. a b Michael Schnedlitz wird neuer FPÖ-Generalsekretär. In: Wiener Zeitung. 8. Januar 2020, abgerufen am 8. Januar 2020.
  7. a b Schnedlitz einstimmig zum FPÖ-Generalsekretär gewählt. In: Oberösterreichische Nachrichten. 30. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
  8. a b c Zur Person: Michael Schnedlitz (Memento vom 26. März 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 26. März 2018.
  9. Michael Schnedlitz: Kickls blauer Bauer. In: Die Presse. 25. August 2023, abgerufen am 28. August 2023.
  10. Michael Schnedlitz: Kickls blauer Bauer. In: Die Presse/myreadit.com. 25. August 2023, abgerufen am 28. August 2023.
  11. orf.at: In Wiener Neustadt rumort es. Artikel vom 31. März 2016, abgerufen am 26. März 2018.
  12. Wiener Neustadt: Michael Schnedlitz neuer FPÖ Klubobmann. Artikel vom 13. September 2016, abgerufen am 26. März 2018.
  13. Wiener Neustadt: Gemeinderat. Abgerufen am 26. März 2018.
  14. orf.at: FPÖ: Martin Huber wird neuer Klubobmann. Artikel vom 1. März 2018, abgerufen am 26. März 2018.
  15. FPÖ reagiert nach Landbauer-Rückzug: Michael Schnedlitz übernimmt als geschäftsführender Parteiobmann. Artikel vom 1. Februar 2018, abgerufen am 26. März 2018.
  16. FPÖ Niederösterreich: Michael Schnedlitz. Abgerufen am 29. September 2018.
  17. Klubs. In: parlament.gv.at. Parlamentsdirektion, abgerufen am 11. November 2019.
  18. NR: Freiheitliche legten Sprecherrollen fest. In: ORF.at. 12. November 2019, abgerufen am 12. November 2019.
  19. Ausgeliefert: Ermittlungen gegen Kurz können weitergehen. Österreichischer Rundfunk, abgerufen am 18. November 2021.
  20. Die 100 Einzelfälle, seit Herbert Kickl an der FPÖ-Spitze steht. derstandard.at, 1. Juni 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.
  21. Corona-Demos: Rechtsextreme wittern "Jahrhundertchance". In: Der Standard. 2. Dezember 2021, abgerufen am 3. Juli 2024.
  22. FPÖ: Hafenecker wieder Generalsekretär. In: ORF.at. 13. Januar 2023, abgerufen am 14. Januar 2023.
  23. putin-trolle-in-hoechstform. Standard, abgerufen am 20. Februar 2024.
  24. NR-Wahl: Kickl Listenerster der FPÖ in Niederösterreich. In: Kurier.at. 19. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024.
  25. Blaue Bundesliste steht: Wer auf den Plätzen hinter Kickl gelandet ist. In: Die Presse. 24. Juli 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
  26. Blaues Verhandlungsteam steht, ein Mandat könnte noch wandern. In: Kleine Zeitung. 3. Oktober 2024, abgerufen am 3. Oktober 2024.
  27. Mathias Schranz: Michael Schnedlitz verkündete Abschied aus Wr. Neustädter Gemeinderat. In: noen.at. 9. Dezember 2024, abgerufen am 9. Dezember 2024.
  28. Landbauer bestreitet Naheverhältnis zu Identitären. derstandard.at, 10. April 2019, abgerufen am 30. Juni 2024.
  29. Generalsekretär Schnedlitz: Distanzierung der FPÖ von Identitären "definitiv vorbei". derstandard.at, 30. November 2020, abgerufen am 30. Juni 2024.
  30. FPÖ: Mitarbeiter marschiert mit Rechtsextremen. krone.at, 24. Januar 2022, abgerufen am 3. Juli 2024.
  31. Die 100 Einzelfälle, seit Herbert Kickl an der FPÖ-Spitze steht. derstandard.at, 1. Juni 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.