Michael Villella

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Michael Pasquale Villella (* 8. April 1940 in Dearborn, Michigan; † 23. November 2024 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler italienischer Abstammung. Bekanntheit erlangte er insbesondere durch die Verkörperung des Serienmörders Russ Thorn in Amy Holden Jones’ Horrorfilm The Slumber Party Massacre aus dem Jahr 1982.[1][2][3][4][5]

Villella wurde 1940 in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan geboren. Nach seinem Abschluss an der Fordson High School studierte er Schauspiel unter Lee Strasberg und Stella Adler am Lee Strasberg Theatre and Film Institute und arbeitete auch als Hair Stylist in Hollywood; über seine Kindheit ist wenig öffentlich bekannt.[5][6][7][8]

Er lebte zuletzt in Los Angeles, besuchte aber seit 1972 regelmäßig Conflenti in Italien, die Heimatstadt seiner Familie mütterlicherseits in Kalabrien.[5][7][9]

Villella starb im Alter von 84 Jahren im Hospiz des Cedars-Sinai Medical Center an einem Multiorganversagen. Er hinterließ eine Ex-Ehefrau und seine Tochter Chloe. Diese würdigte ihn in einem Nachruf als „engagierten Vater und Künstler“ und auf dessen offiziellem Facebook-Account mit den Worten: „Michael Pasquale Villella hat diese Welt verlassen, möge er in Frieden ruhen. Möge Gott Michael mit offenen Armen empfangen und ihn in den Himmel bringen.“[1][5][8][9][10][11][12][13]

Der Charakterdarsteller wirkte über die Jahre in zahlreichen Bühnenproduktionen mit und spielte klassisches Theater, beispielsweise bei The Group at Strasberg in Hollywood.[6]

Seine Karriere vor der Kamera begann erst spät Anfang der 1980er-Jahre. Mit der Darstellung des Mörders Russ Thorn im Film The Slumber Party Massacre der Drehbuchautorinnen Amy Holden Jones und Rita Mae Brown hatte er seinen Durchbruch. 2019 wurde von NECA eine Actionfigur nach dem von Villella verkörperten Thorn auf den Markt gebracht.[1][3][9][11]

Villellas Rolle gilt als ikonisch für das Genre des Slasher-Films. Obwohl der Film als eine Parodie auf Filme des Genres gedacht war, wurde er schließlich zu einem klassischen Horrorfilm. Von Kritikern gemischt bewertet erlangte er Kultstatus: zwei direkte Fortsetzungen, die 1987 und 1990 veröffentlicht wurden, und ein Reboot-Film aus dem Jahr 2021 folgten. Der Film inspirierte auch zwei Spin-off-Filmreihen: die „Sorority House Massacre“-Trilogie und die „Cheerleader Massacre“-Filme. Villella hatte 1990 eine kleine Cameo-Rolle in Sorority House Massacre II und war im Jahr 2010 in der Dokumentation Sleepless Nights: Revisiting the Slumber Party Massacres zu sehen.[2][6][11][12][14][15]

Nach seiner Rolle in The Slumber Party Massacre wurde er oft typbesetzt. So war er 1983 in Hörig (engl. Love Letters) mit Jamie Lee Curtis zu sehen, 1989 in dem Erotikthriller Wilde Orchidee als Elliot Costa an der Seite von Mickey Rourke und Carré Otis sowie dessen Fortsetzung Wilde Orchidee: Two Shades of Blue aus dem Jahr 1991.[1][11][14]

Er hatte zudem Auftritte in Fernsehserien wie Unglaubliche Geschichten, Getting Away with Murder und im Fernsehfilm Tote Engel lügen nicht mit Tommy Lee Jones.[11][14] Letzte Auftritte vor der Kamera hatte er in den Kurzfilmen The White Room (2008) und Audition (2011) von Absolventen des Lee Strasberg Institutes.[1]

Im deutschen Sprachraum wurde Villella unter anderem von Hartmut Neugebauer, Hans Nitschke und Hans-Jürgen Wolf synchronisiert.[16]

Filmografie (Auswahl)

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  • 1982: The Slumber Party Massacre (Alternativtitel: Slumber Party Murders)
  • 1983: Hörig (Love Letters)
  • 1987: Unglaubliche Geschichten (Amazing Stories, Fernsehserie, Folge 2x14)
  • 1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham, Fernsehfilm)
  • 1989: Wilde Orchidee (Wild Orchid)
  • 1990: Sorority House Massacre II
  • 1991: Wilde Orchidee 2 (Wild Orchid II: Two Shades of Blue)
  • 2007: Getting Away with Murder (Fernsehserie, Folge 1x01)
  • 2008: The White Room (Kurzfilm)
  • 2010: Sleepless Nights: Revisiting the Slumber Party Massacres (Dokumentarfilm)
  • 2011: Audition (Kurzfilm)
  • George Ochoa: Deformed and Destructive Beings: The Purpose of Horror Films. McFarland, 2011, ISBN 978-0-7864-6307-7 (englisch, 227 S., google.com).
  • April Snellings: Only Women Bleed. Hrsg.: Rue Morgue Magazine. 106 (November 2010). Kanada 2010, S. 5, 30–32 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Michael Villella. Internet Movie Database, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).Vorlage:IMDb/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2
  2. a b Michael Villella in The Movie Database, abgerufen am 5. Dezember 2024.
  3. a b Janet Maslin: The Slumber Party Massacre. Directed by Amy Holden Jones. Hrsg.: The New York Times. New York 12. November 1982, S. C8 (englisch, nytimes.com).
  4. Michael Villella Obituary. In: Legacy.com. Abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  5. a b c d Michael Villella: Offizieller Facebook-Account von Michael Villella. In: Facebook. Abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  6. a b c Matt Schimkowitz: R.I.P. Michael Villella, Slumber Party Massacre’s original driller killer. Slumber Party Massacre star Michael Villella was 84. In: AV Club. 24. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  7. a b Steven Mastroianni: Michael Villella: Actor, writer, father, character… 5. April 2013, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  8. a b Jo Abi: Actor Michael Villella, star of Slumber Party Massacre, dies aged 84. In: nine.com.au. 28. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  9. a b c Eric San Juan: News Obituaries: Michael Villella (1940–2024), villain from The Slumber Party Massacre. In: legacy.com. 26. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  10. Glenn Garner: Michael Villella Dies: ‘The Slumber Party Massacre’ Actor Was 84. In: Deadline.com. 24. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  11. a b c d e Zoe G. Phillips: Michael Villella, ‘The Slumber Party Massacre’ Actor, Dies at 84. 'Slumber Party' inspired a cult following and marked Villella’s film debut. In: The Hollywood Reporter. 24. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  12. a b SpotOnNews: Der Schauspieler ist mit 84 Jahren gestorben. In: stern.de. 25. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024.
  13. SpotOnNews: „The Slumber Party Massacre“-Star ist tot. In: Gala. 25. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024.
  14. a b c Michael Villella bei Fernsehserien.de, abgerufen am 5. Dezember 2024.
  15. Emiliana Betancourt: Michael Villella, ‘The Slumber Party Massacre’ Star, Dies at 84. In: Variety. 24. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).
  16. Michael Villella. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Dezember 2024.