Michael Weber (Grenzopfer)

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Michael Weber (* 5. Dezember 1969[1] in Leipzig; † 6. Juli 1989 bei Nowo Chodschowo, heute zur Gemeinde Sandanski, Bulgarien) war ein Todesopfer an der bulgarisch-griechischen Grenze.

Der in Leipzig lebende Abiturient wollte über Bulgarien aus der DDR flüchten und wurde am 6. Juli 1989 vor dem Überqueren der Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland in der Oblast Blagoewgrad etwa einen Kilometer von der Grenze entfernt von bulgarischen Grenzsoldaten erschossen. Er gilt als letzter getöteter DDR-Flüchtling in Bulgarien.[2]

Der Schuss wurde laut Obduktionsbericht aus 1,50 bis 2 Meter Entfernung abgegeben. Die Kugel durchschlug die linke Gesichtshälfte, den Hals und die Brust und blieb im Rücken unterhalb der rechten Achselhöhle stecken. Dabei wurden das Jochbein, der Oberkiefer und zwei Halswirbel zertrümmert. Die Brustaorta und der rechte Lungenflügel wurden vom Schuss zerrissen.[3]

Ein von der Mutter in Bulgarien angestrengtes Verfahren gegen den Todesschützen endete ohne Verurteilung des Schützen.[4]

Einzelnachweise

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  1. Stefan Appelius: Bulgarien: Europas ferner Osten. Bouvier Verlag, 2006, ISBN 978-3-416-03154-7 auf Google Books S. 253
  2. Tödliche Fluchten über Bulgarien (Memento vom 20. Februar 2018 im Internet Archive) bstu.bund.de
  3. Eiserner Vorhang: Der letzte Schuss. In: Der Spiegel, Ausgabe 27/2008, S. 56 ff
  4. Stefan Appelius: Fluchtweg Bulgarien, Heft 71 der Zeitschrift Horch und Guck (März 2011)