Michaelis (preußisches Adelsgeschlecht)
Michaelis ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechts.
Die Familie ist von weiteren gleichnamigen nobilitierten Familien wie den hinterpommerschen Michaelis, den Michaëlis von Engelsheimb als auch der aus Schweden stammenden Familie Michaelis des russisch-polnischen Generals Eugeniusz de Henning-Michaelis (1863–1939) zu unterscheiden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der preußische Kapitän im Infanterieregiment „Graf Henckel“ (Nr. 2) und Besitzer der Güter Auklappen und Perscheln im Kreis Preußisch Eylau[1] Heinrich Wilhelm von Michaelis (17..–1807) wurde am 3. Dezember 1786 in den preußischen Adelstand erhoben.[2] Da dieser ohne Leibeserben zu hinterlassen verstarb, erhielten dessen Neffen, Christoph Gottlieb von Michaelis († 1811), Major im Regiment Towarczycz und Friedrich Wilhelm Michaelis (1778–1849), Leutnant der Artillerie am 2. April 1808 den Adelstitel.[3] Auch Loyden im Kreis Friedland gehörte zum Gutsbesitz der Familie.[1]
Angehörige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann von Michaelis (1813–1890), preußischer Generalleutnant
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](1786, 1808): Von Silber und Blau gespalten, vorn ein schwarzer Adlerflügel mit goldenem Kleestengel (wie beim preußischen Reichsadler), hinten ein auswärts gekehrter Schwertarm am Spalt. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken der Schwertarm wachsend.
Im Wesentlichen entspricht das Wappen dem der Familie Michel zu Schmalkalden. Das Ratsgeschlecht beginnt die Stammreihe mit Erasmus Michel (auch Michael; 1595–1646).[4] In Schmalkalden hatte 1684 der Handelsmann Jacob Michel († nach 1709) geheiratet.[5] Caspar Friedrich Michel war noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts Handelsmann zu Schmalkalden. 1803 war er in Konkurs gegangen.[6][7] Angehörige der Familie Michel aus Schmalkalden waren auch 1812 noch Handelsleute.[8] Ein Angehöriger, der königlich württembergische Regierungsreferendar Georg Michel, erhielt 1901 als Adoptivsohn der Agnes Lang von Langen den württembergischen Adelsstand als Michel Lang von Langen mit dem Wappen derer Lang von Langen: in von Blau und Rot gespaltenem Schild zwei aus den Seitenrändern hervorgehende, silbern geharnischte Arme mit golden begriffen blanken Schwertern. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen, links blau-silbernen Decken zwei von Silber und Rot geteilte Büffelhörner.[4]
Gelegentlich wird den 1808 nobilitierten Brüdern ein geviertes Wappen zugeschrieben, was aber auf einer Verwechslung mit einer zeitgleichen preußischen Standeshebung eines anderen Michaelis basiert.
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Geviertes Wappen derer von Michaelis (1808) mutmaßlich anderen Stammes
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band 9, Band 116 der Gesamtreihe, Starke Verlag, Limburg/Lahn 1998, S. 41
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 13. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919 S. 551–553 (Stammreihe und ältere Genealogie); 1923, 1929, 1934, 1938 und 1942 (Fortsetzungen)
- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch. Band 3, 1.–3. Abteilung Der Adel des Königreichs Preußen, Nürnberg 1857, S. 263
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 6, Leipzig 1865, S. 284
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preußisches Adels-Lexicon. Band 3, Leipzig 1837, S. 407–408
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2, Berlin 1856, S. 104.
- ↑ Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 49.
- ↑ Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 74 u. 179.
- ↑ a b GHdA, Adelslexikon, Band IX, Limburg an der Lahn 1998, S. 43.
- ↑ Personenstammblatt Jacob Michel
- ↑ Kaiserlich privilegierter Reichs-Anzeiger 1803 (Digitalisat 1, Digitalisat 2)
- ↑ Grosses Adressbuch der Kaufleute [...] in Kurhessen, S. 146.
- ↑ Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldisches Regierungs- und Intelligenzblatt, 1812 (Digitalisat)