Michail Pawlowitsch Bobrussow
Michail Pawlowitsch Bobrussow (russisch Михаил Павлович Бобрусов, wiss. Transliteration Michail Pavlovič Bobrusov; * 1878 in Pjatigorsk; † 5. Oktober 1955 in Moskau, RSFSR) war ein russischer Architekt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der jetzigen ukrainischen Hauptstadt Kiew wirkte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bobrussow wurde in Pjatigorsk geboren und studierte am St. Petersburger Institut für Bauingenieurwesen, das er 1904 als Bauingenieur abschloss. 1907 trat er eine Stelle als Stadtbaumeister in Kiew an. 1910/11 unterrichtete er am Kiewer Polytechnischen Institut[1] sowie in den Kiewer Technischen Kursen Architektonisches und Technisches Zeichnen. Auch war er zeitweise bei der Kiewer Wohltätigen Vereinigung angestellt.
In Kiew war Bobrussow hauptsächlich mit dem Bau von Kasernen in der expandierenden Stadt beschäftigt. Im Zuge der revolutionären Ereignisse verließ er die Stadt 1917 und zog nach Moskau.
1934 wurde Bobrussow unter der Anschuldigung der Verbreitung antisowjetischer Propaganda inhaftiert, kam aber wieder frei. 1955 verstorben, wurde er erst im Jahr 2004 rehabilitiert.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bobrussow entwarf Bauwerke hauptsächlich im Stil der Neoromanik, der Neorenaissance und der Ziegelarchitektur, die auch heute noch stadtbildprägend wirken. Zu seinen Werken zählen:
- Wohngebäude in der Wladimirskaja-Straße 94 (1908),
- Mietshaus in der Großen Schitomirer Straße 8a (1912),
- Stahlbetontreppe zum Denkmal für das Magdeburger Recht und zum Dnepr (1913–1915),
- Realisierung der Halle des Bessarabischen Marktes auf dem Bessarabischen Platz nach dem Entwurf Henryk Julian Gays (1908–1912),
- Entwurf einer städtischen Müllverbrennungsanlage (1909),
- Bessarabische Kaserne in der Andrjuschtschenko-Straße 6 (1911),
- Luzker Kaserne in der Degtjarewskaja-Straße 11 (1911),
- Kaserne in der Delowaja-Straße 3 (um 1911),
- Tiraspoler Kaserne in der Dorogoschizkaja-Straße 24a (1911),
- Kasernen der Fußartillerie in der Marschall-Rybalko-Straße 6/27 (1910–1912).
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Wohnhaus Wladimirskaja-Straße 94
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Mietshaus Große Schitomirer Straße 8a
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Treppe am Denkmal für das Magdeburger Recht
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Halle des Bessarabischen Marktes
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Luzker Kaserne
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Kaserne in der Delowaja-Straße 3
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Tiraspoler Kaserne
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Kasernen der Fußartillerie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Мемориал. Списки жертв. Abgerufen am 23. Oktober 2022 (russisch).
- Бобрусов Михайло Павлович. Archiviert vom am 3. Dezember 2013; abgerufen am 23. Oktober 2022 (russisch).
- ТИРАСПОЛЬСКИЕ КАЗАРМЫ. Abgerufen am 23. Oktober 2022 (russisch).
- Улица Бассейная. Abgerufen am 4. November 2022 (russisch).
- Влад Каганов: Крещатик. Бессарабка и Бессарабский крытый рынок. Abgerufen am 4. November 2022 (russisch).
- Виктор Мельников: Бессарабка - хитрый рынок, построенные на еврейские деньги. Abgerufen am 4. November 2022 (russisch).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Весь Киев на 1909 год. Издание С. М. Богуславского, Киев 1909 (russisch)
- Весь Киев на 1912 год. Издание С. М. Богуславского, Киев 1912 (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Зодчие Киевского политехнического. In: Национальный технический университет Украины "Киевский политехнический институт имени Игоря Сикорского". Abgerufen am 4. November 2022 (russisch).
Personendaten | |
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NAME | Bobrussow, Michail Pawlowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Бобрусов, Михаил Павлович (russisch); Bobrusov, Michail Pavlovič (russisch-lateinisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 1878 |
GEBURTSORT | Pjatigorsk |
STERBEDATUM | 5. Oktober 1955 |
STERBEORT | Moskau, RSFSR |