Michail Silytsch Kosodajew
Michail Silytsch Kosodajew (russisch Михаил Силыч Козодаев; * 22. Oktoberjul. / 4. November 1909greg. in St. Petersburg; † 6. Juni 1986) war ein russischer Kernphysiker und Hochschullehrer.[1][2][3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1928 begann Kosodajew auf einer Werft als Elektroinstallateur zu arbeiten. 1931–1932 diente er in der Roten Armee.
1932 wurde Kosodajew Laborant im Leningrader Physikalisch-Technischen Institut. Er arbeitete in A. I. Alichanows Gruppe und beobachtete die Positronenemission radioaktiver Atomkerne.[1] Daneben studierte er ab 1933 an der physikalisch-mathematischen Fakultät der Universität Leningrad (Abschluss 1938). 1934 entdeckte er zusammen mit A. I. Alichanjan und Alichanow die Positron-Elektron-Annihilation. Er schlug ein Teleskop mit Geigerzähler für die Untersuchung der kosmischen Strahlung vor.[1]
Während des Sowjetisch-Finnischen Winterkrieges 1939–1940 war Kosodajew Zugführer bei der Artillerieaufklärung.[1] Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges arbeitete er in der Industrie an Entwicklungen der Funktechnik mit.
Ab 1943 arbeitete Kosodajew im Laboratorium Nr. 2 für Messinstrumente (LIPAN) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR) (das spätere Kurtschatow-Institut) in Moskau. Er entwickelte eine Anlage zur Registrierung des Myonenzerfalls für die Untersuchung der Kosmischen Strahlung.[1] 1948–1949 leitete er die Entwicklung von Dosimetern. Für die Beteiligung am Sowjetischen Atombombenprojekt erhielt er 1949 den Stalinpreis und den Leninorden. Er war Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften, und als Professor am Moskauer Ingenieursphysik-Institut (MIFI) richtete er dort 1949 den Lehrstuhl für experimentelle Methoden der Kernphysik ein, den er bis 1960 leitete.[1]
1950 wurde Kosodajew Vizechef des Hydrotechnischen Laboratoriums im Institut für Kernprobleme der AN-SSSR in Dubna (ab 1956 Teil des Vereinigten Instituts für Kernforschung).[1] Dort bearbeitete er Probleme der Physik und Technik der Teilchenbeschleuniger. 1955 nahm er an der ersten Genfer Atomkonferenz zur friedlichen Nutzung der Atomenergie teil.[1] 1957 wurde er auf Vorschlag Alichanows Direktorstellvertreter des Moskauer Instituts für Theoretische und Experimentelle Physik der AN-SSSR (bis 1973).
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Orden des Roten Sterns (1945)
- Leninorden (1949)
- Stalinpreis (1949)
- Ehrenzeichen der Sowjetunion (1952)
- Orden des Roten Banners der Arbeit (1955)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h О.М. Козодаева: КОЗОДАЕВ Михаил Силыч (Kurtschatow-Institut, abgerufen am 13. April 2017).
- ↑ А. А. Тяпкин: ТРИ ВСТРЕЧИ С КУРЧАТОВЫМ (abgerufen am 13. April 2017).
- ↑ А. А. Тяпкин: О ПЕРВОМ СОВЕЩАНИИ ПО НОВОМУ ПРИНЦИПУ ЖЕСТКОЙ ФОКУСИРОВКИ ЧАСТИЦ (About the First Meeting on the New Principle of Particles Strong Focusing) ( vom 14. April 2017 im Internet Archive) (abgerufen am 13. April 2017).
Personendaten | |
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NAME | Kosodajew, Michail Silytsch |
ALTERNATIVNAMEN | Козодаев, Михаил Силыч (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Kernphysiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 4. November 1909 |
GEBURTSORT | St. Petersburg |
STERBEDATUM | 6. Juni 1986 |
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Nationale Kernforschungsuniversität)
- Träger des Stalinpreises
- Träger des Leninordens
- Träger des Ordens Zeichen der Ehre
- Träger des Ordens des Roten Banners der Arbeit
- Träger der Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Person (Sowjetisches Atombombenprojekt)
- Russe
- Sowjetbürger
- Geboren 1909
- Gestorben 1986
- Mann