Asashio-Klasse (1936)

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Asashio-Klasse
Die Asashio
Die Asashio
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart Zerstörer
Bauzeitraum 1935 bis 1939
Stapellauf des Typschiffes 16. Dezember 1936
Gebaute Einheiten 10
Dienstzeit 1937 bis 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 118,26 m (Lüa)
115 m (KWL)
111 m (Lpp)
Breite 10,35 m
Tiefgang (max.) 3,69 m
Verdrängung Standard: 1.961 ts / 1.992 t
Einsatz: 2.370 ts / 2.408 t
 
Besatzung 200 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Dampfkessel
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 50.000 PS (36.775 kW)
Höchst­geschwindigkeit 35 kn (65 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Bei Indienststellung

  • 6 × 12,7 cm Typ 3
  • 4 × 2,5 cm Typ 96
  • 8 × Torpedorohre ⌀ 61 cm
  • bis zu 18 Wasserbomben

Ab 1944

  • 6 × 12,7 cm Typ 3
  • 28 × 2,5 cm Typ 96
  • 8 × Torpedorohre ⌀ 61 cm
  • bis zu 36 Wasserbomben
Sensoren
  • Typ-22-Seezielradar (ab 1943)
  • Typ-13-Luftzielradar (ab 1944)
  • Typ-93-Sonar
  • Typ-93-Hydrophon

Die Asashio-Klasse (japanisch 朝潮型駆逐艦 Asashio-gata kuchikukan) war eine Klasse von zehn Zerstörern der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Entwicklungsgeschichte

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Der Londoner Flottenvertrag von 1930 beschränkte die Standardverdrängung von Zerstörern, mit Ausnahme von FlottillenführerFlotillenführern, auf 1.500 ts. Dadurch war es der Kaiserlich Japanischen Marine nicht mehr möglich, Zerstörer des Spezialtyps (Fubuki- und Akatsuki-Klasse) zu bauen und so entwickelte sie die vertragskonforme Hatsuharu- bzw. Shiratsuyu-Klasse. Aber der Admiralstab der Marine war mit den Spezifikationen dieser Zerstörer nicht vollends zufrieden, da sie gegenüber dem Spezialtyps zulasten der Geschwindigkeit und Feuerkraft gegangen waren. Auf Grund der Beschränkungen des Flottenvertrages wurde es aber als unmöglich angesehen, diese Spezifikationen ohne Steigerung der Verdrängung zu verbessern. Da die Regierung aber entschieden hatte, den Vertrag nicht zu verlängern, womit dieser zum 31. Dezember 1936 auslaufen würde, konnte mit der Planung einer neuen Klasse von Zerstörern begonnen werden, welche erst nach Vertragsende in Dienst gestellt werden würden.

Zehn Einheiten wurden im Rahmen des 2. Kreis-Bauprogramms (Maru 2 Keikaku) von 1934 bei zwei staatlichen und drei privaten Werften geordert. Diese wurden zwischen September 1935 und März 1937 auf Kiel gelegt und bis Ende Juni 1939 in Dienst gestellt.

Liste der Schiffe

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Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Asashio
(朝潮)
Marinewerft Sasebo 7. September 1935 16. Dezember 1936 31. August 1937 versenkt am 4. März 1943 durch Luftangriff,
während der Schlacht in der Bismarcksee
Ōshio
(大潮)
Marinewerft Maizuru 5. August 1935 19. April 1937 31. Oktober 1937 versenkt am 20. Februar 1943 durch amerik. U-Boot USS Albacore,
nordwestlich der Insel Manus
Michishio
(満潮)
Fujinagata Zōsen,
Osaka
5. November 1935 15. März 1937 31. Oktober 1937 versenkt am 25. Oktober 1944 durch amerik. Zerstörer USS Hutchins,
bei der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte
Arashio
(荒潮)
Kawasaki, Kōbe 1. Oktober 1935 26. Mai 1937 20. Dezember 1937 versenkt am 4. März 1943 durch Luftangriff,
während der Schlacht in der Bismarcksee
Natsugumo
(夏雲)
Marinewerft Sasebo 1. Juli 1936 26. Mai 1937 10. Februar 1938 versenkt am 12. Oktober 1942 durch Luftangriff,
nordwestlich von Savo Island während der Schlacht um Guadalcanal
Yamagumo
(山雲)
Fujinagata Zōsen,
Osaka
4. November 1936 24. Juli 1937 15. Januar 1938 versenkt am 25. Oktober 1944 durch Torpedotreffer,
bei der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte
Minegumo
(峯雲)
Fujinagata Zōsen,
Osaka
22. März 1936 4. November 1937 30. April 1938 versenkt am 6. März 1943 durch Luftangriff im Kula-Golf
Asagumo
(朝雲)
Kawasaki, Kōbe 23. Dezember 1936 5. November 1937 31. März 1938 versenkt am 25. Oktober 1944 durch amerik. Leichten Kreuzer USS Denver,
bei der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte
Arare
()
Marinewerft Maizuru 5. März 1937 16. November 1937 15. April 1939 versenkt am 5. Juli 1942 durch amerik. U-Boot USS Growler,
vor Kiska Island
Kasumi
()
Uraga Senkyo,
Yokosuka
1. Dezember 1936 18. November 1937 28. Juni 1939 versenkt am 7. April 1945 durch Luftangriff bei der Operation Ten-gō

Technische Beschreibung

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Der Rumpf eines Zerstörers der Asahio-Klasse, unterteilt in wasserdichte Abteilungen, war 118,26 Meter lang, 10,35 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 2.408 Tonnen einen Tiefgang von 3,69 Metern.

Der Antrieb erfolgte über drei ölbefeuerte Dampferzeuger – Kampon-Kessel des Yarrow-Typs, jeder in einem gesonderten Kesselraum untergebracht – und zwei Getriebeturbinensätze, mit denen eine Gesamtleistung von 50.000 PS (36.775 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 35 Knoten (65 km/h). Es konnten 508 Tonnen Schweröl gebunkert werden, was eine maximale Fahrstrecke von 5.700 Seemeilen (10.556 km) bei 15 Knoten ermöglichte.

Aufstellung der Bewaffnung
12,7-cm Typ 3 Modell C Geschützturm, wie er auf der Asahio-Klasse verwendet wurde.

Die Artilleriebewaffnung bestand aus sechs 12,7-cm-Geschützen mit Kaliberlänge 50 Typ 3. Dieses ab 1928 eingeführte Seezielgeschütz hatte eine Feuerrate von 5 bis 10 Schuss die Minute. Es konnte eine 23 Kilogramm schwere Granate bis zu 18,4 Kilometer weit schießen und war in drei 33 Tonnen schweren Zwillingstürmen des C-Modells untergebracht. Diese waren in Bootsmittellinie, einer vor dem Brückenaufbau und zwei hinter bzw. auf dem achteren Deckshaus aufgestellt. Der innere Turm (Turm B) war so angeordnet, dass er den äußeren überschießen konnte (sog. überhöhte Endaufstellung). Diese Geschütztürme hatten eine Seitenrichtgeschwindigkeit von bis 6° pro Sekunde, eine Höhenrichtgeschwindigkeit von bis 27° pro Sekunde und einen Höhenrichtbereich von −7° bis +55°.[1] Es waren die gleichen Geschütze wie bei der Hauptartillerie aller anderen Zerstörer des Spezialtyps, nur das Turmmodell unterschied sich.

Die Flugabwehrbewaffnung bestand bei Indienststellung der Klasse aus vier 2,5-cm-Maschinenkanonen des Typ 96 in Doppellafette, welche auf einer Plattform am hinteren Schornstein beidseitig aufgestellt waren. Die 2,5-cm-Maschinenkanonen verschossen im Einsatz rund 110 bis 120 Schuss pro Minute, die effektive Reichweite lag bei etwa 3 Kilometern bei 85° Rohrerhöhung. Die 1,1 Tonnen schwere Zwillingslafette war um 360° drehbar und hatte einen Höhenrichtbereich von −10° bis +85°.[2] Diese Bestückung entsprach zwar dem Standard japanischer Zerstörer Anfang 1942, war aber im internationalen Vergleich als eher schwach zu bewerten.

Leichte Flugabwehrbewaffnung von Zerstörern der Hauptmächte des Zweiten Weltkrieges, etwa Anfang 1942.[3]

Klasse Asashio Zerstörer 1936 Soldati Mogador Ognevoj Q und R Fletcher
Land Japan Japan Deutsches Reich Deutsches Reich Italien Italien Frankreich Frankreich Sowjetunion Sowjetunion Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Flugabwehr 4 × 2,5 cm 4 × 3,7 cm
6 × 2 cm
4 × 2 cm 2 × 3,7 cm
4 × 13,2 mm MG
2 × 7,62 cm
6 × 3,7 cm
4 × 4 cm
6 × 2 cm
4 × 2,8 cm
6 × 2 cm

Bedingt durch die starken alliierten Luftstreitkräfte während des Pazifikkrieges kam es zu einer kontinuierlichen Verstärkung der 2,5-cm-Geschütze. Begonnen wurde damit eine zusätzliche Doppellafette vor der Brücke auf einer Plattform aufzustellen, dann den Turm B an Land zu geben und diesen durch zwei Drillingslafetten zu ersetzen. Mit den durch Drillingslafetten ersetzten Doppellafetten beiderseits des achteren Schornsteins befanden sich nun vierzehn 2,5-cm-Geschütze an Bord. Ab 1944 kamen weitere vierzehn Einzellafetten hinzu, was die Gesamtzahl auf achtundzwanzig Geschütze erhöhte.

Die Torpedobewaffnung bestand aus zwei, um 360° schwenkbaren, Vierfachtorpedorohrsätzen im Kaliber 61 cm, welche Torpedos des Typ 93 verschossen. Diese waren in Bootsmittellinie, ein Satz zwischen den beiden Schornsteinen und der andere zwischen dem zweiten Schornstein und dem achteren Deckshaus aufgestellt. Die Mitnahme von acht Reservetorpedos war vorgesehen.

U-Jagdausrüstung

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Zur U-Jagd verfügten die Schiffe über zwei Wasserbombenwerfer mit 18 Wasserbomben.[4] Später wurden auf Grund der gestiegenen U-Bootgefahr weitere Ablaufschienen bzw. Werfer installiert und der Bestand an Wasserbomben auf 36 Stück erhöht.

Minensuchausrüstung

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Zur Eigensicherung gegen Seeminen war Minenräumgeschirr vorhanden, bestehend aus zwei Räumottern (engl. Paravane), welche mittels Davits am Heck abgelassen wurden.

Radargeräte der Typen 22 und 13, hier im Hauptmast eines Zerstörers der Akizuki-Klasse.

Japanische Zerstörer waren nicht von Beginn des Pazifikkrieges mit Funkmesstechnik ausgerüstet. Erst Mitte des Jahres 1943 erhielten ausgewählte Einheiten das Radar des Typ 22[5]. Dieses zur Seeraumüberwachung und Feuerleitung fähige System, welches aus einem Doppelhorn – eines zum Senden und eines zum Empfangen – bestand, war im Hauptmast hinter der Brücke verbaut. Bedingt dadurch, dass frühe japanische Radargeräte unzuverlässig und ihr Bedienpersonal schlecht ausgebildet war, neigten Kommandanten dazu Hinweise durch diese nicht ernst zu nehmen und sich auf die klassischen Aufklärungsmethoden wie Ausgucke mit optischen Geräten zu verlassen. Dieses Vertrauen wurde immer problematischer, da die Amerikaner immer bessere Radarsysteme einführten und diese hauptsächlich zur Feuerleitung einsetzten.

Im Jahr 1944 erhielten die überlebenden Zerstörer zur Luftraumüberwachung Geräte des Typ 13, welche über eine lange Leiterantenne verfügten, die üblicherweise auf dem Heckmast montiert war. Dieses Radargerät konnte eine Gruppe von Flugzeugen in bis zu 100 Kilometer und ein einzelnes Flugzeug in bis zu 50 Kilometer orten. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 100 cm und hatte eine Sendeleistung von 10 kW.[6]

Zur Suche nach U-Booten war ein Echoortungssystem des Typs 93 und einem Hydrophon-Set vom Typ 93 eingerüstet. Dieses Hydrophon-Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren, eine Gruppe auf jeder Schiffsseite.[7]

Die Besatzung hatte eine Stärke von 200 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften, welche sich bis Kriegsende auf Grund der personalintensiven zusätzlich eingerüsteten Flugabwehrbewaffnung erhöhte.

  • Harald Fock: Flottenchronik - Die an den beiden Weltkriegen beteiligten aktiven Kriegsschiffe und ihr Verbleib. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0788-2, S. 173–200.
  • Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2, S. 193–194.
  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. 147–148 (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Destroyers 1919–45. Band 1. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-84908-984-5, S. 7–8 (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Destroyers 1919–45. Band 2. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-84908-987-6, S. 5–99 (englisch).
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Destroyers − Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum / The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-630-8 (englisch).
Commons: Asashio-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Typ-3 12,7-cm-Kanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 24. November 2020 (englisch).
  2. Typ-96 2,5-cm-Maschinenkanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 23. Mai 2021 (englisch).
  3. Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg., S. 34, 63, 123, 163, 249 und 285.
  4. Japanische Wasserbomben im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 24. November 2020 (englisch).
  5. Type 22 General Purpose Radar. In: The Pacific War Online Encyclopedia. Abgerufen am 23. Mai 2021 (englisch).
  6. Japanische Radarausrüstung im 2.WK. In: combinedfleet.com. Abgerufen am 23. Mai 2021 (englisch).
  7. Japanese Sonar and Asdic (USNTMJ E-10). (PDF) US Navy Technical Mission to Japan, 14. Dezember 1945, S. 7 und 11, abgerufen am 24. November 2020 (englisch).