Middelstewehr

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Middelstewehr
Middelstewehr auf einem Plan von Greetsiel (1649)

Middelstewehr auf einem Plan von Greetsiel (1649)

Staat Deutschland
Ort Middelstewehr
Entstehungszeit 15. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall, keine Reste
Ständische Stellung Häuptlingssitz
Bauweise Backstein
Geographische Lage 53° 29′ N, 7° 8′ OKoordinaten: 53° 29′ 17,3″ N, 7° 7′ 34,5″ O
Middelstewehr (Niedersachsen)
Middelstewehr (Niedersachsen)

Middelstewehr ist eine aus drei Höfen bestehende Gutsanlage in Krummhörn im niedersächsischen Landkreis Aurich sowie Standort einer Häuptlingsburg der Cirksena.

Im 15. Jahrhundert war die Burg in Middelstewehr im Besitz der Cirksena, Enno Cirksena vererbte sie um 1430 an seine jüngste Tochter Okka. Später besaß die Burg Claus von Werpe, Hofmeister des Grafen Edzard I. von Ostfriesland, der mit Edzarda von Middelstewehr verheiratet war. Darauf gelangte sie durch Erbschaft an die Beninga zu Upleward. Diese verkauften sie 1599 an die Verwandte Bindeleff zu Kniphausen, die mit Eberhard von Diepenbrock verheiratet war. Später kam der Besitz an die von Starkenborg, dann an die Menkema aus Holland. 1859 kaufte der Herzog von Herzog von Arenberg-Meppen das Gut. Dieser veräußerte es 1976 an die Niederländische Landgesellschaft. Das Gut Middelstewehr besteht aus drei Höfen. Hinter einem der Höfe stand in einer Senke die Burg.

Beschreibung der Burg

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Die Burg lag in einem tiefer gelegenen Areal im Südosten der Wurt. Auf einem Kupferstich von 1649 ist sie als zweigeschossiges Haus mit Flügelanbau und zentralem Turm abgebildet.[1] In der Preußischen Neuaufnahme von 1892 (Blatt 2508 Pilsum) ist die Burgstelle als quadratischer Wassergraben von 50 Metern Seitenlänge verzeichnet.[1] Spuren von Wall, Gräben und Mauer müssen noch vor wenigen Jahrzehnten zu sehen gewesen sein.

Bei einer Notgrabung im Jahre 2006 wurden Fundamente eines 14 Meter breiten und mindestens 13 Meter langen Gebäudes freigelegt, das nach Aussage der Keramikfunde aus der frühen Neuzeit stammt.[1] Der Bau ist aber aus mittelalterlichen Backsteinen im Klosterformat errichtet worden. Dies spricht für die Existenz eines Vorgängerbaus, dessen Backsteine somit wiederverwendet worden wären.

  • Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg-Ostfriesland. Ergänzungsband, Oldenburg 1979, S. 85.
  • Ella Ippen: Gut Middelstewehr und seine Besitzer. In: Ostfreesland 64 (1981), S. 137–141.
  • H. Wilhelm H. Mithoff, Fürstenthum Ostfriesland und Harlingerland (Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen 7), Hannover 1880, S. 146 f.
  • Otto Houtrouw, Ostfriesland: Eine geschichtlich-ortskundige Wanderung gegen Ende der Fürstenzeit, Aurich 1889, S. 466 f.
  • Rolf Bärenfänger in: Fundchronik Niedersachsen 2006/2007 (Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Beiheft 13), Stuttgart 2010, S. 225 f.
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Middelstewehr in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise

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  1. a b c Rolf Bärenfänger: Burgstelle Middelstewehr. In: Ostfriesische Landschaft, Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden, Niedersächsisches Staatsarchiv in Aurich, Johannes a Lasco Bibliothek (Hrsg.): Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands. Band 86, 2007, S. 183–185.