Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse
Das Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. V. (MFA) ist ein 1965 gegründeter Verein, der bis 2024 die Archivierung insbesondere von Tageszeitungen in mikroverfilmter Form betrieb.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das MFA hat seinen Sitz in Dortmund. Es arbeitet eng mit dem Institut für Zeitungsforschung Dortmund zusammen und ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen (AHF) in der Bundesrepublik Deutschland e. V. Bis 1977 war der damalige Direktor des Instituts für Zeitungsforschung, Kurt Koszyk, Geschäftsführer des MFA. Auf ihn folgte in beiden Funktionen sein Nachfolger Hans Bohrmann, der die Geschäftsführung auch nach seiner Pensionierung 2003 weiterführte.
Das MFA veranlasst die Sicherung durch Mikroverfilmung und bietet den Kauf von Arbeitsfilmen dieser Mikrofilme an. Aufgabe des MFA ist es, Verfilmungsprojekte – insbesondere der Tagespresse – zu fördern und mit den beteiligten Institutionen zu koordinieren, selbst Verfilmungsprojekte zu initiieren und Filmduplizierungen zu veranlassen. 2014 umfasste der Bestand an Zeitungs-Masterfilmen ca. 41.000 Mikrofilmrollen, daneben gehörten ca. 82.000 Duplikatfilme zum Bestand. In der Datenbank des MFA waren 2014 983 Zeitungstitel enthalten.
Das MFA gibt die Zeitschrift „Zeitungs-Mikrofilm-Nachrichten“ heraus, nach 2016 ausschließlich online.[1]
Das MFA stellte seinen Geschäftsbetrieb im Frühjahr 2024 ein.[2] Am 2. Juli wurde vor dem Amtsgericht Dortmund ein Insolvenzverfahren eröffnet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Pankratz: Das Mikrofilmarchiv 1970–1975. In: Mitteilungen des Mikrofilmarchivs. Bd. 15 (2013), Nr. 16, S. 5–8 (online).
- Manfred Pankratz: Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. c/o Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund. In: Karin Peter, Gabriele Bartelt-Kircher, Anita Schröder (Hrsg.): Zeitungen und andere Drucksachen. Die Bestände des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung als Quelle und Gegenstand der Forschung. Klartext-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1015-7, S. 109–113.
- Manfred Pankratz: 28. April 1965– 28. April 2015: 50 Jahre Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse. In: Mitteilungen des Mikrofilmarchivs. Bd. 17 (2015), Nr. 18, S. 4–7 (online).
- Harald Bader: 50 Jahre Mikrofilmarchiv – Fachtagung und Mitgliederversammlung in Dortmund 2015. In: Mitteilungen des Mikrofilmarchivs. Bd. 18 (2016), Nr. 19, S. 2–4 (online).
- Hans Bohrmann: Dortmund, über die größte Stadt Westfalens, in der die Geschäftsstelle des Mikrofilmarchivs (MFA) zu Hause ist. 1965–2015. Nachlese zum 50-jährigen Bestehen des MFA. In: Mitteilungen des Mikrofilmarchivs. Bd. 19 (2017), Nr. 20, S. 4–13 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen über das Mikrofilmarchiv beim AHF München ( vom 22. August 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.mfa-dortmund.de/aktuelles.php#nachrichten
- ↑ Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Institut für Zeitungsforschung, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ Dortmund, VR 1675 (Aktenzeichen 260 IN 23/24)