Militärflugplatz Seyring

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Der Militärflugplatz Seyring in Seyring bei Gerasdorf bei Wien war der wichtigste und größte deutsche Militärflugplatz im Wiener Raum während des Zweiten Weltkriegs. Der Deckname des Flughafens war „Wetterfrosch“.

Hier waren Flugeinheiten wie das Jagdgeschwader 53 („Pik-As“) oder das Jagdgeschwader 301 stationiert, das im Wilde-Sau-Verfahren operierte. Der Flugplatz diente auch als wichtiger Einfallhorst für deutsche Nachtjäger. Selbst zur Zeit der Invasion in der Normandie blieben hier Jäger stationiert, während ansonsten praktisch alle Einheiten nach Frankreich verlegt wurden.

Der Militärflugplatz Seyring war eine ausgedehnte Anlage. Mehrere Hangars, ein befestigtes Hallenvorfeld, Unterkünfte, eine Kläranlage und kilometerlange Taxiways machten ihn zu einem der größten deutschen Fliegerhorste überhaupt. Noch 1944 wurde der Flughafen weiter ausgebaut – er sollte nun eine befestigte Start- und Landebahn erhalten. Ob diese noch fertiggestellt wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

Noch heute sieht man Überreste dieses Flugplatzes wie die Rollbahnen, einige Militärbunker und auch die Kläranlage.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die dort zwischen 1941 und 1945 stationiert waren.[1]

Von Bis Einheit Ausrüstung
März 1941 April 1941 4./Fernaufklärungs-Gruppe 121 Junkers Ju 88
Oktober 1943 März 1944 II./Jagdgeschwader 53 Messerschmitt Bf 109G
November 1943 April 1944 II./Jagdgeschwader 301
April 1944 III./Jagdgeschwader 301
Mai 1944 Juni 1944 Stab, Stabsstaffel/Jagdgeschwader 27
I./Jagdgeschwader 300
I./Jagdgeschwader 302
Juni 1944 Juli 1944 Stab, I., II./Zerstörergeschwader 76 Messerschmitt Me 410
7./Zerstörergeschwader 26
September 1944 III./Jagdgeschwader 77 Messerschmitt Bf 109G
Dezember 1944 März 1945 3./Fernaufklärungs-Gruppe 121 Junkers Ju 188
Februar 1945 II./Nachtjagdgeschwader 100 Junkers Ju 88

Sichtbare Überreste des Flugplatzes

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f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Fotostandort Beschreibung Bild
48° 20′ 8.1″ N
16° 30′ 11.81″ E
Der 3 km lange, teilweise überwachsene nordöstliche Rollweg zu den nördlichen Liegeplätzen des ehemaligen Flugplatzes.
48° 20′ 19.48″ N
16° 29′ 59.72″ E
Der teilweise überwachsene nördliche Rollweg zu den nördlichen Liegeplätzen des ehemaligen Flugplatzes.
48° 19′ 43.17″ N
16° 28′ 36.55″ E
Westlicher Rollweg von der Startbahn mit einer Breite von ca. 13 Metern.
48° 19′ 39.01″ N
16° 29′ 57.58″ E
Östlicher Hangar/Liegeplatz des ehemaligen Flugplatzes Seyring
48° 19′ 38.49″ N
16° 29′ 58.27″ E
Östlicher Hangar/Liegeplatz des ehemaligen Flugplatzes Seyring.
48° 19′ 39.4″ N
16° 29′ 58.26″ E
Östlicher Hangar/Liegeplatz des ehemaligen Flugplatzes Seyring.
48° 19′ 41.17″ N
16° 28′ 35.63″ E
Die 60 m breite und 500 m lange Beton-Startbahn 11/29 an ihrem westlichen Ende mit Blick gegen Osten.
48° 20′ 15.95″ N
16° 30′ 14.39″ E
Nördlicher Hangar/Liegeplatz des ehemaligen Flugplatzes Seyring.
48° 20′ 0.38″ N
16° 30′ 1.27″ E
Offener Schießstand zur Bordwaffenjustierung am nord-östlichen Rollweg des ehemaligen Flugplatzes.
Heutige Straßennamen in Seyring (Niederösterreich), die auf die frühere Existenz des nicht mehr vorhandenen ehemaligen Flugplatzes Seyring hinweisen.
Commons: Militärflugplatz Seyring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 28, abgerufen am 14. Juli 2024.