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Militärhistorische Gesellschaft des Kantons Zürich

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Festung Ebersberg, Eingang
KP Feldartillerieabteilung 18 und Halbzugsunterstand Tannen A 4915, Limmatstellung

Die Militärhistorische Gesellschaft des Kantons Zürich (von 2004 bis 2012 Militärhistorische Stiftung des Kantons Zürich) ist ein Verein mit dem Zweck, das militärische Erbe der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Kanton Zürich zu erforschen und zu sichern. Sie dient als Dachorganisation aller militärhistorischen Vereine des Kantons Zürich.[1]

Die Gesellschaft will die militärischen Kulturgüter (Quellen, Militaria, Feldschanzen, barocke Stadtbefestigungen, Wehrbauten der beiden Weltkriege und später) von den Anfängen des zürcherischen Wehrwesens bis zur Gegenwart erforschen, dokumentieren und erhalten sowie die Zusammenarbeit mit allen Vereinen und Institutionen, die sich mit der Erhaltung militärgeschichtlichen Kulturguts beschäftigen, pflegen.

Schwergewichtig sollen die baulichen Zeugen, die aus dem Zweiten Weltkrieg und aus der Zeit des sogenannten Kalten Krieges im Kanton Zürich stammen, gesichert, übernommen, unterhalten sowie der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Gesellschaft wurde mit drei Tochtervereinen am 27. Oktober 2004 als Stiftung nach Art. 80 ff. des Zivilgesetzbuches, mit Sitz in der Festung Ebersberg in Berg am Irchel, gegründet und wechselte am 26. Mai 2012 die Rechtsform in einen Verein.[2]

Vereinsvorstand, Ausschuss, Beirat, Sekretariat, Revisorat und die Mitglieder der regionalen Festungsvereine arbeiten ehrenamtlich. Drei frühere Kommandanten der Zürcher Grenzbrigade 6, zwei frühere zürcherische Denkmalpfleger und Zürcher und Schaffhauser Vertreter aus Wirtschaft und Kultur engagieren sich für die Stiftung.

Die historisch klassierten Denkmalobjekte der Gesellschaft werden durch die folgenden regionalen Festungsvereine (Tochtervereine) betreut:

  • Festungswerke Zürcher Unterland: Werke Tössegg bis Kaiserstuhl
  • Festung Ebersberg: Artilleriewerk Ebersberg und umgebende Werke
  • Festungswerke am Rheinfall: Werke der Grenzbrigade 6 in den Kantonen Zürich (Weinland), Schaffhausen und Thurgau
  • Festungswerke der Limmatstellung: Sperrstellen der ersten Armeestellung (Limmatstellung) von 1939/40 westlich der Limmat

Die «Compagnie 1861» ist die Ehrenformation des Kantons Zürich. Sie arbeitet mit der Gesellschaft zusammen und ist im Beirat vertreten.[3]

Die Gesellschaft ist Mitglied der zivilen Dachorganisation Festungen Schweiz (FORT.CH).[4]

  • Der Kanton Zürich in Krise und Krieg 1930–1950: Geschichtslehrpfad für Schulen in der Festung Ebersberg (Ziel 2020)
  • Zürcher Rheinkultur: Kulturwanderweg am Rheinufer von Kaiserstuhl zum Munot (Ziel 2022)
  • Historisches Museum des Kantons Zürich (Ziel 2027)
  • Forschungsprojekt REWI 1940–1990: zu den Vorbereitungen der Schweizer Armee für den Widerstand im feindbesetzten Gebiet: von Guisans Geheimauftrag bis zur Aufhebung (P-26 usw., Ziel 2027)

Militärische Kulturgüter und Führungen

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Die Gesellschaft besitzt zurzeit (2020) folgende Festungsbauten im Zürcher Oberland, Zürcher Unterland, Zürcher Weinland und in der Limmatstellung (Festung Uetliberg), die unterhalten und auf Wunsch im Rahmen von Führungen gezeigt werden:

Ehemalige militärische Sauerstofffabrik A 6713

Zürcher Oberland

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  • ehemalige militärische Sauerstofffabrik A 6713 Madetswil, Baujahr 1990 [8][9]

Zürcher Unterland

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Dieser Grenzabschnitt wurde während des Zweiten Weltkriegs und der Armee 61 von der Grenzbrigade 6 (1938 bis 1994) besetzt. Während des Zweiten Weltkriegs hatte die Grenzbrigade 6 die Aufgabe, den Abschnitt Kaiserstuhl AG bis Eschenz «bis zur letzten Patrone» zu halten, die Grenze gegen einen Vorstoss aus dem süddeutschen Raum an der Rheinlinie zu schützen und die Nord-Süd-Achsen zu sperren.

  • Mg-Stand Nöschikon A 5292 Niederglatt
  • Regiments-KP Herrenwies A 5398 Hochfelden, Inf Rgt 54
  • Centi Bunker Stadel A 5583 Sperrstelle Stadel
  • Centi Bunker Stadel A 5584 : Der Doppel Centi Bunker A 5583 und A 5584 mit zwei 10,5-cm-Kanonen wurde in den ehemaligen Pak-Bunker integriert, der anschliessend als Unterstand respektive Kommandoposten diente.
  • Centi Bunker Stadel A 5585 : Eine 10,5-cm-Kanone wurde in den ehemaligen Panzerabwehrbunker (Pak Bkr) integriert, der anschliessend als Unterstand diente.

Zürcher Weinland

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  • Kommandoposten (KP) A 5310 «Villa Arbenz», Dorf ZH: KP Grenzbrigade 6 A 5310 [10]
  • Halbzugunterstand A 5435 Ebersberg Süd
  • Kleinunterstand A 5436 Ebersberg Ost
  • Kleinunterstand A 5437 Ebersberg Nord
  • Festung Ebersberg A 5438 (Artilleriewerk Ebersberg oder Rüdlingen)
  • Infanteriebunker Rüdlinger Brücke A 5439
  • Infanteriebunker Rüdlinger Brücke A 5440: Lmg
  • Infanteriebunker Ziegelhütte A 5441
  • Brigaden-KP Müliberg A 5445, Andelfingen
  • Mg-Stand Räbhüsli A 5461 Rheinau
  • Infanteriebunker Dachsen Süd A 5466
  • Infanteriebunker Dachsen Nord A 5467
  • Infanteriewerk Güetli, A 5477 Feuerthalen
  • Regiments-KP Steinenberg A 5565 Uhwiesen, Inf Rgt 53
  • 12-cm-Festungsminenwerfer 59 «Grossholz» A 5573, Stammheim (Typ 2. Generation)
  • Regiments-KP Riet A 5574 Truttikon, Inf Rgt 52
  • 12-cm-Festungsminenwerfer 59 «Allenwinden» A 5580, Stammheim (Typ 1. Generation)[11]

Die Limmatstellung erstreckte sich von der Festung Sargans bis zum Gempenplateau, mit Schwergewicht zwischen Zürichsee (Festung Uetliberg, Festung Dietikon usw.) und Hauenstein (Pass). Sie wurde am 4. Oktober 1939 als erste Armeestellung besetzt. Am 23. Juni 1940 gab General Guisan den Befehl zur Einstellung der Befestigungsarbeiten.

  • Kleinunterstand Platte A 4911 Waldegg 1
  • Halbzugsunterstand Tannen, Buchhoger 3 A 4915, KP F Art Abt 18
  • KP und Zugsunterstand Treppe A 4917 Buchhoger
  • KP und Zugsunterstand Brille A 4921 Buchhoger
  • Kaverne und KP-Anlage «Hals» A 4929 Chapf
  • Kaverne Sanitätshilfsstelle «Trotzdem» A 4930: Eingang West Chapf, als Kriegsspital geplant, ab 1940 (Reduit) als Kriegszeughaus verwendet
  • Kaverne «Charlotte-Rudolf» A 4931: Eingang Ost Chapf, Kommandoposten, Telefonzentrale, Unterstand für 60 Mann
  • Mannschaftsunterstand Kaverne «Waldrand» A 4934: Sandloch 1, KP F Art Abt 17
  • Mannschaftsunterstand Kaverne «Unterbruch Waldrand» A 4935: Eingang Süd Sandloch, 100 Meter Stollen
  • Mannschaftsunterstand Kaverne «Reserve Waldrand» A 4936: Eingang Nord Sandloch
  • Das Forschungsprojekt REWI zeigte im September 2008 an der «Comm '08» (Führungsunterstützung der Schweizer Armee in der Kaserne Frauenfeld) die Zwischenresultate nach drei Jahren Arbeit: Die Ausstellung «Funken für den Widerstand» zeigte die Entwicklung der geheimen Funknetze und der Dokumentarfilm «Die Freiheit ist uns nicht geschenkt…» die Geschichte der Widerstandsvorbereitungen vom Offiziersbund von 1940 bis zum Projekt 26 von 1990.
  • Im Haus zum Rech in Zürich fand vom 4. Dezember 2008 bis 3. April 2009 die Ausstellung «Limmatfront. Stadt im Kriegszustand» statt.[12]
  • 2010 fand im Museum im Zeughaus (Schaffhausen) eine Spezialausstellung zum Thema «Widerstand (P-26)» statt.
  • Im Museum Bellerive wurde vom 17. November 2018 bis 28. Februar 2019 die bauliche Ausgestaltung der Limmatstellung unter dem Titel «111 Bunker: Entdecke das verborgene Zürich!» thematisiert. Die Gesellschaft beteiligte sich mit geführten Bunkerwanderungen zu den zehn eigenen Anlagen der Limmatstellung im Raum Uitikon-Waldegg, an denen über 400 Besucher teilnahmen.
  • Militärische Denkmäler im Kanton Zürich, Inventar der Kampf- und Führungsbauten. Hrsg. Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Bern 2004.[13]
  • Silvio Keller, Maurice Lovisa, Thomas Bitterli: Militärische Denkmäler in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. VBS 1999 (PDF; xxx kB).
  • Robert Gubler: Grenzbrigade 6 1938-1994. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1994.
  • Kommandant und Stab der Grenzbrigade 6: Die Auflösung von Traditionsverbänden, doi:10.5169/seals-63266. In: ASMZ. Nr. 12/1994.
  • Walter Lüem et al.: Die Limmatstellung im Zweiten Weltkrieg. Baden-Verlag, Baden 1997, ISBN 3-85545-105-2.
  • Max Rudolf, Andreas Steigmeier: Führer zur Limmatstellung aus dem Zweiten Weltkrieg. Baden-Verlag, Baden 1998, ISBN 3-85545-114-1.
  • Walter Lüem, Max Rudolf: Abwehr in Nahaufnahme. Probleme der Limmatverteidigung 1939/40 im Abschnitt Spreitenbach-Killwangen. Herrliberg/Birmenstorf 2003. Vertrieb: Schweizerische Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen GMS, Zürich.
  • Max Peter, René Koller, Bruno Würgler: Militär im Sihlraum. Herausgeberin: Ortsgeschichtliche Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard. Selbstverlag, Zürich 2007.[14]
Commons: Militärhistorische Gesellschaft des Kantons Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Website der Militärhistorischen Gesellschaft des Kantons Zürich
  2. Jahresbericht 2012. (Memento des Originals vom 29. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch Militärhistorische Stiftung des Kantons Zürich, S. 6 (PDF; 2,82 MB).
  3. Zürcher Miliz Compagnie 1861
  4. Festungen ZH: Flyer (Memento des Originals vom 29. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch
  5. Führung Ebersberg (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch
  6. Führung Limmatstellung (Memento des Originals vom 29. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch
  7. Führung KP Herrenwies und Centi Stadel (Memento des Originals vom 29. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch
  8. Tagesanzeiger vom 30. März 2020: Die stillgelegte Sauerstoff-Fabrik des Militärs
  9. Züri Ost vom 16. April 2020: Die geheime Fabrik
  10. Tages-Anzeiger vom 14. März 2013: Geheime Kommandozentrale unter der Erde
  11. MGKZ Januar 2020: News Werken in Werken
  12. Jahresbericht 2008. Forschungsprojekt REWI. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festungen-zh.ch Militärhistorische Stiftung des Kantons Zürich, S. 8 (Mitwirkung bei Ausstellungen; PDF; 1,2 MB).
  13. Militärische Denkmäler im Kanton Zürich. Inventar der Kampf- und Führungsbauten.Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bern 2004 (PDF; 2,64 MB).
  14. Militär im Sihlraum. Quartierverein Aussersihl-Hard.