Millienhagen-Oebelitz

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Millienhagen-Oebelitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Millienhagen-Oebelitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 12′ N, 12° 49′ OKoordinaten: 54° 12′ N, 12° 49′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Franzburg-Richtenberg
Höhe: 23 m ü. NHN
Fläche: 25,56 km2
Einwohner: 325 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18461
Vorwahl: 038322
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 057
Adresse der Amtsverwaltung: Ernst-Thälmann-Str. 71
18461 Franzburg
Website: www.amt-franzburg-richtenberg.de
Bürgermeister: Andreas Horn
Lage der Gemeinde Millienhagen-Oebelitz im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Karte

Millienhagen-Oebelitz ist eine Gemeinde südwestlich von Stralsund im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die Gemeinde wird vom Amt Franzburg-Richtenberg mit Sitz in der Stadt Franzburg verwaltet.

Geografie und Verkehr

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Millienhagen-Oebelitz liegt etwa 15 km nordwestlich von Grimmen und rund 15 km nordöstlich von Tribsees. Südlich der Gemeinde verläuft die A 20. Diese ist über den Anschluss Grimmen-Ost (ca. 18 km) zu erreichen.

Name Einwohnerzahl (30. Sept. 2015)
Dolgen 67
Millienhagen 87
Oebelitz 68
Steinfeld 22
Wolfshagen 93

Die Gemeinde Millienhagen-Oebelitz ist am 13. Juni 1999 durch den Zusammenschluss der beiden Gemeinden Oebelitz und Milienhagen entstanden.[2] Beide Ortsteile wurden in der Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1815 gehörte die Gegend zu Schwedisch-Pommern und danach zur preußischen Provinz Pommern.

Die Gemeinde war dann bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Stralsund im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehören Millienhagen und Oebelitz zum Land Mecklenburg-Vorpommern.

Dolgen: Gut Dolgen war vormals Besitztum und ein Nebengut der Familie von Keffenbrinck, unter anderem des Martin Heinrich von Keffenbrinck-Plestin.[3] Er erwarb dann mit Griebenow den neuen Hauptsitz seiner Familie.[4] Dann kam es über den Erbweg in die Hände der dem schwedischen Adel zuzurechnenden Familie von Köhler die selbst ursprünglich aus deutscher Herkunft stammte und 1569 die Nobilitierung erfuhr. Gutsbesitzer waren die Geschwister Carl und Henriette von Köhler. Es bestand die Auflage der besitzenden Linie, beim Aussterben Dolgen wieder an die Keffenbrincks zurückfällt.[5] 1867 verstarb Oberstleutnant von Köhler-Dolgen fünzigjährig,[6] seine Witwe war Ulla von Kardorff-Böhlendorf. Fortan sind in den Pommerschen Güter-Adressbüchern bis 1921 die v. Köhler`sche Erben als Gutsbesitzer genannt, ohne weitere nähere Angaben.[7] Zuletzt war das Rittergut Dolgen mit etwa 183 ha in bürgerlicher Hand bei Curt Ehlers, verpachtet an Paul Münnighoff.

Oebelitz: Das Gut war von 1524 bis 1696 im Besitz der Familie von Oebelitz, entwickelte sich somit zum Stammsitz der Familie, die Anfang des 18. Jahrhunderts erloschen ist.[8] Danach wechselten die Besitzer und Pächter häufig. Unklar bleibt, ob der Leutnant Friedrich Abraham von Keffenbrinck-Alt Plestin 1792 das teils privat verschuldete Erbe seines Vaters und damit die Übernahme von Oebelitz antrat.[9] Das verfallende eingeschossige Gutshaus ist um 1890 als Fachwerkhaus entstanden. Kurz vor der Bodenreform 1945 waren die Gutseigentümer immer noch die von Köhler`schen Erben. In Summe gehörten zum Rittergut Oebelitz 553 ha Land. Davon waren 90 ha Waldbestand. Den Besitz pachtete T. Holstein.[10]

Steinfeld: Gutsbesitzer war seit 1352 die Familie von Oebelitz, deren ältester Herrensitz[11] es bis ins 15. Jahrhundert blieb. Dann wurde Steinfeld Kloster Neuenkamp übernommen. Es folgten die Familien Johann von Scheven (17. Jahrhundert), um 1857 Friedrich von Köhler.[12] Nach 1900 und mindestens bis 1914 sind es die von Schlagenteuffel, im Majorat; Leutnant Karl Hermann von Schlagenteuffel, verheiratet mit Elsa von Coler,[13] die laut den Gothaischen Taschenbüchern nach dem Verkauf von Steinfeld nur noch das familiäre Hauptgut Pöglitz betreuten.[14] Herr H. Wedding führte um 1937 und nach 1939 Gut Steinfeld. Die Größe beziffert das letztmals amtlich publizierte Güter-Adressbuch Pommern mit 212 ha.

Wolfshagen: Wlueshagen, W(u)leshagen oder Wulushag(h)en waren in der Frühzeit die Schreibweisen von Wolfshagen. Der Ort gilt als erstes Hagendorf (Rodung zur Ansiedlung) der ganzen Region um Franzburg.[15] Hagendörfer spielten eine gewichtige Rolle bei der Anlegungen neuer Ortschaften um das 13. Jahrhundert und bezieht sich auf die Waldrodung zur Anlegung der Siedlungen.[16]

Wappen, Flagge, Dienstsiegel

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Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE MILLIENHAGEN-OEBELITZ * LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN“.[17]

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen, Religion

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14 % der Bevölkerung sind evangelisch, 5 % katholisch.[18]

Die Protestanten sind der Sankt-Nikolai-Kirchengemeinde im benachbarten Richtenberg zugeordnet; diese gehört zur Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

Die Katholiken gehören der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit (Stralsund) an, die zum Dekanat Vorpommern des Erzbistums Berlin zählt; die Gemeinde hat einen Gottesdienstort in Richtenberg.

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. 1874. In: "Der Gotha" - Hofkalender. 47. Auflage. Justus Perthes, Gotha 6. November 1873, S. 411–413 (google.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  4. Karl Hopf: Historisch-Genealogischer Atlas seit Christi Geburt bis auf unsere Zeit. 1866. Abtheilung 1. Deutschland, 2. Band. Lieferung. Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1866, S. 85 (google.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  5. Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. In: Robert Klempin, Gustav Kratz (Hrsg.): GAB Matrikel. VII. Verzeichniß der am 1. Januar 1862 mit landtags- und kreistagsfähigen Rittergüter, von Köhler. In Commission bei A. Bath (Mittler`s Sortimentsbuchhandlung), Berlin 1863, S. 584 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  6. L. Clericus: Der deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. 1876. In: Verein Herold Berlin (Hrsg.): Vierteljahresschrift. VII Auflage. Literatur- und Intelligenzblatt. Familien-Chronik. Todesfälle, Nr. 1. Allgemeine Deutsche Verlagsanstalt. Druck der Stahel`schen Buchdruckerei Würzburg, Berlin Januar 1876, S. 11 (google.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  7. Julius Ernst: Niekammer`s Güter-Adressbücher. I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter und Güter der Provinz Pommern. 1921. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. 6. Auflage. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Franzburg. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1921, S. 240–241 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 17. März 2022]).
  8. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland enthaltend zuverlässige und urkundliche Nachrichten über 8680 Adels-Geschlechter, herausgegeben von deutschen Edelleuten. Dritter Band. M - Spaun. O, Oebelitz. Georg Joseph Manz, Regensburg 1865, S. 110 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  9. Rolf Straubel: Grundbesitz und Militärdienst. Kurzbiographien pommerscher Offiziere (1715 bis 1806). In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern (Hrsg.): Reihe V. Forschungen zur Pommerschen Geschichte, Band 056, Teil 1 und 2. Online Auflage. Böhlau, Göttingen, Köln 2021, ISBN 978-3-412-52215-5, S. 297–298 (google.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  10. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Kreis Franzburg-Barth, Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 42 (google.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  11. Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen Freiherrlichen und Adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen. Band 3, v. Oebelitz. T. O. Weigel, Leipzig 1856, S. 337 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  12. Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB. Provinz Pommern, Franzburg. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 176 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 16. März 2022]).
  13. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1911. In: "Der Gotha", veröffentlicht bis 1942; Vorgänger des GHdA seit 1951. Fünfter Jahrgang Auflage. Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung., Schlagenteuffel. Justus Perthes, Gotha November 1910, S. 776–777 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 17. März 2022]).
  14. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B. 1942. Teil B. Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel). 34. Auflage. Coler. Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 92 (google.de [abgerufen am 17. März 2022]).
  15. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Quellen zur Pommerschen Geschichte. 1891. Band II. Léon´Saunier, Stettin 1891, S. 109 (google.de [abgerufen am 17. März 2022]).
  16. Hans Erichson, Wilfried Steinmüller: Gründung der Hagendörfer im 13. und 14. Jahrhundert. In: Ortschroniken in MV (Hrsg.): AK Ortschroniken des Heimatverbandes MV. Eigenverlag Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. Schwerin, Schwerin 3. Dezember 2021, S. 1 f. (ortschroniken-mv.de [abgerufen am 17. März 2022]).
  17. Hauptsatzung § 1 Abs.2 (Memento des Originals vom 11. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/amt-franzburg-richtenberg.de (PDF).
  18. Zensusdatenbank (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
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