Milton Hatoum
Milton Hatoum (* 19. August 1952 in Manaus, Amazonas, Brasilien) ist ein brasilianischer Schriftsteller libanesischer Herkunft.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1968 ging Hatoum von Manaus nach Brasília und anschließend nach São Paulo, wo er Architektur studierte. Mit einem Stipendium studierte er ab 1979 in Madrid und Barcelona und anschließend als Postgraduierter an der Pariser Sorbonne. 1984 kehrte er nach Manaus zurück und unterrichtete französische Literatur an der Universidade Federal do Amazonas und als Gastdozent für brasilianische Literatur an der University of California in Berkeley. 1989 erschien sein erster Roman Relato de um certo Oriente, für den er zum ersten Mal den Jabuti-Literaturpreis erhielt. Für seinen zweiten Roman, erschienen im Jahr 2000, erhielt er ebenfalls den Jabuti-Preis.
Beide Romane reflektieren die Spannungen im Leben libanesischer Einwanderer, die sich durch das Leben in zwei unterschiedlichen Welten, dem tropischen des Amazonasgebietes und dem eigenen kulturellen Hintergrund ergeben.
In seinen beiden Romanen Dois Irmãos und Cinzas do Norte übt Hatoum Kritik an der brasilianischen Militärdiktatur.
Hatoums Romane wurden ins Italienische, Englische, Französische, Deutsche und Spanische übersetzt. Hatoum hat u. a. Werke von George Sand und Gustave Flaubert ins Portugiesische übersetzt.
2018 wurde er für A Noite da Espera mit dem Prêmio Juca Pato ausgezeichnet.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emilie oder der Tod in Manaus. Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner. Piper, München/Zürich 1992, ISBN 3-492-03502-7. (Originaltitel: Relato de um certo oriente).
- Brief aus Manaos. Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-39930-6. (Originaltitel: Relato de um certo oriente).
- Zwei Brüder. Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002, ISBN 3-518-41364-3. (Originaltitel: Dois irmãos).
- Asche vom Amazonas. Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-42015-7. (Originaltitel: Cinzas do norte).
- Die Waisen des Eldorado. Der Mythos von der verzauberten Stadt. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Karin von Schweder-Schreiner. Berlin-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8270-0502-1. (Originaltitel: Orfãos do Eldorado).
- A Noite da Espera. Companhia das Letras, São Paulo 2017, ISBN 978-85-359-2992-8.
- Pontos de Fuga. Companhia das Letras, São Paulo 2019, ISBN 978-85-359-3288-1.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert von Brunn: Milton Hatoum. Zwischen Orient und Amazonas. TFM, Ferrer de Mesquita, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-939455-03-5.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Milton Hatoum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Milton Hatoum im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz, Berlin
- Milton Hatoum auf culturebase.net
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Milton Hatoum. In: org.br. União Brasileira de Escritores, abgerufen am 30. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Zum Buch Zwischen Orient und Amazonas ( vom 24. Juli 2010 im Internet Archive) auf Nova Cultura. Abgerufen am 30. Juli 2019.
Personendaten | |
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NAME | Hatoum, Milton |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 19. August 1952 |
GEBURTSORT | Manaus, Brasilien |