Milton Tembo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Milton Tembo
Personalia
Geburtstag 8. Dezember 1980
Geburtsort LusakaSambia
Größe 175 cm
Position Stürmer
Junioren
Jahre Station
0000–1998 Lusaka Dynamos
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1998–2000 Lusaka Dynamos
1999–2000 → Beerschot AC (Leihe)
2000–2001 VfB Stuttgart Amateure 9 0(1)
2001–2006 SSV Ulm 1846 114 (45)
2006–2008 SSV Ulm 1846 II
2008–2009 SpVgg Au/Iller 17 0(3)
2009–2010 SV Grimmelfingen
2010–2011 SV Offenhausen
2011–2012 GSV Dürnau
2013–2016 FC Straß
2016– SV Offenhausen 24 (17)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Sambia 9 0(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2017/18

Milton Tembo (* 8. Dezember 1980 in Lusaka) ist ein sambischer Fußballspieler. Der neunfache Nationalspieler[1] spielt seit 2000 im deutschen Amateurfußball. Im Herbst 2003 und den folgenden Monaten machte er aufgrund seiner HIV-Infektion deutschlandweit Schlagzeilen.

Im Sommer 2000 kam Tembo, der sich vorher als Spieler der sambischen U-19-Auswahlmannschaft ausgezeichnet hatte, vom sambischen Erstligisten Lusaka Dynamos als Stürmer zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart.[2] Unter Trainer Rainer Adrion schaffte er jedoch nicht den Durchbruch in der Regionalliga, lediglich neun Spiele und ein Torerfolg standen am Saisonende für ihn zu Buche. Daher zog er nach nur einer Spielzeit Verbandsliga Württemberg weiter. Mit dem SSV Ulm 1846 sorgte er bundesweit für Aufsehen, als der Verein als erster Fünftligist in der Geschichte des DFB-Pokals anlässlich der Austragung 2001/02 mit einem 2:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb warf – dem 2:1-Siegtreffer durch Dragan Trkulja per Strafstoß war ein Foul an ihm im Strafraum vorangegangen. Zwar scheiterte die Mannschaft in der folgenden Runde am 1. FC Union Berlin, zum Saisonende stand jedoch der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Nachdem er mit zwölf Toren zum Aufstieg beigetragen hatte, war er mit 18 Saisontoren einer der Leistungsträger bei den Spatzen, als Tabellenzweiter wäre beinahe der Durchmarsch in die Regionalliga gelungen. Parallel hatte er sich als Nationalspieler in der sambischen Nationalelf etabliert und nahm mit ihr an der Qualifikation zur Afrikameisterschaft 2004 teil. Dabei kam es im Sommer 2003 zu einem unangenehmen Ereignis, als er nach einem Länderspiel von einem Spielervermittler gemeinsam mit seinem Ulmer Mannschaftskameraden Lloyd Mumba nach Südafrika veräußert werden sollte, während seine hochschwangere Frau in Ulm wartete.[1] Nach knapp zwei Wochen konnte er nach Deutschland zurückkehren, während Mumba nach Südafrika ging.

Im Oktober 2003 gab der SSV Ulm 1846 auf seiner Homepage die HIV-Infektion Tembos bekannt, dieser war damit der erste entsprechende Fall im deutschen Fußball. In der Folge beschäftigte sich der DFB auf Anfrage des Klubs mit dem Fall und bestätigte, dass die Statuten nicht gegen weitere Einsätze sprächen.[3] Zwar lief er in den folgenden Jahren weiterhin regelmäßig für den Klub auf, rückte aber zunehmend ins zweite Glied und spielte später vornehmlich für die zweite Mannschaft des Ulmer Vereins.

2008 verließ Tembo den SSV Ulm, es folgte eine kleine Odyssee bei verschiedenen Vereinen in der Region. Zunächst spielte er eine von Verletzungen überschattete Saison für die SpVgg Au/Iller in der Oberliga Baden-Württemberg, anschließend stand er ab Sommer 2009 beim SV Grimmelfingen sowie ab der folgenden Spielzeit beim Kreisligisten SV Offenhausen im Kader. 2011 wechselte er zum GSV Dürnau, wo er beim Hauptsponsor in der Fertigung von Präzisionsdrehteilen hauptberuflich arbeitete.[1] Im Juli 2013 wechselte Tembo zum FC Straß,[4] später wieder zum SV Offenhausen.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c „‚Chu Chu‘ ist mächtig stolz auf seine Nachfolger“ in der Onlineausgabe der Südwest Presse
  2. „Bringt Tembo mehr Schwung in den VfB-Angriff?“ in der Stuttgarter Zeitung vom 29. Juni 2000, S. 36
  3. Assauer und der Terminator, Ferguson und der Deckhengst. In: Die Welt vom 23. November 2003, S. 21
  4. FuPa.net: Dachdecker am Straßer Kupferdach vom 19. September 2013, abgerufen am 24. August 2020.
  5. Hier jubelt die Torfabrik des Bezirks. Neu-Ulmer Zeitung, 30. Juni 2017, abgerufen am 21. März 2024