Minensuchflottillen

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Die Minensuchflottillen waren deutsche Flottillen der Reichsmarine und der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

1. Minensuchflottille

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Flottillengeschichte

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Die 1. Minensuchflottille wurde durch die Reichsmarine 1924 aufgestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war sie mit Minensuchbooten Typ 1935 ausgestattet und 1939 bis 1940 im Bereich der Nordsee eingesetzt. Beim Unternehmen Weserübung 1940 gehörte sie zu verschiedenen Kriegsschiffgruppen. Von 1940 bis 1942 versah sie Sicherungsdienst in der Nordsee, vor der niederländischen und der französischen Küste und in der Biscaya. Während des Krieges gegen die Sowjetunion war sie 1942 am Durchbruch durch die Irbenstraße und der Eroberung der Baltischen Inseln beteiligt. daran schloss sich bis 1944 Sicherungs- und Geleitdienst einschließlich des Legens von Minensperren im Raum Holland und Nordsee an. Ab 1944 deckte sie die Zurücknahme der Front im Osten und leistete Sicherungsaufgaben in der mittleren und westlichen Ostsee. Die Flottille führte zu Kriegsende Transporte aus dem Kurland-Kessel durch bzw. sicherte diese.

Nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 wurde sie bis Sommer 1946 aufgelöst.[1]

Während des Bestehens der 1. Minensuchflottille wurde der Bestand fortlaufend durch Boote von aufgelösten Flottillen, wie die 4., 6. und 8. Minensuchflottille, aufgefrischt.

Zugehörige Einheiten

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1939/40

  • M 1, M 3, M 4, M 5 (Untergang am 18. Juni 1940), M 7, M 8, M 9, M 14, M 15, M 17, M 18, M 20, M 132 (Typ 16; Untergang am 13. November 1939)

ab 1941

  • M 37, M 155, M 203, M 204, M 255, M 256, M 36

Flottillenchefs (Auswahl)

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2. Minensuchflottille

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Flottillengeschichte

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Die 2. Minensuchflottille wurde durch die Kriegsmarine 1936 aufgestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war sie mit Minensuchbooten Typ 1935 ausgestattet und wurde in der Danziger Bucht eingesetzt. Ab Ende 1939 leistete sie Geleit- und Minensuchdienst in der Nordsee. Beim Unternehmen Weserübung 1940 gehörte sie zu verschiedenen Kriegsschiffgruppen. daran schloss sich bis 1944 Geleit- und Minensuchdienst vor den Niederlanden, im Kanalgebiet und vor Westfrankreich, meist im Raum Brest, an. 1945 wurde sie der 9. Sicherungs-Division unterstellt und versah Sicherungsaufgaben in der Ostsee.[1]

Zugehörige Einheiten

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1939/40

  • M 2, M 6 (Untergang am 30. November 1941), M 9, M 10, M 11 (Untergang am 6. Juni 1940), M 12, M 13, M 21, M 25, M 38

1941/42

  • M 152, M 153, M 38, M 256

1945

  • Minensuchboot 1943: M 606 (1948 abgewrackt), M 607 (ab 1950 Christian Ivers), M 608 (ab 1950 Harald Ivers), M 609 (1947 abgewrackt), M 611 (zur Bundesmarine), M 805 (Untergang am 11. März 1945), M 806 (1948 zur Royal Navy)

Flottillenchefs (Auswahl)

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  • Korvettenkapitän Kurt Thoma, Oktober 1938 bis März 1941
  • Fregattenkapitän Hans Rehm, April 1941 bis August 1942, später letzter Chef der 7. Sicherungs-Division
  • Korvettenkapitän Hugo Heydel, August 1942 bis Juli 1943
  • Korvettenkapitän Adalbert von Blanc, September 1943 bis März 1944
  • Korvettenkapitän d. R. Wilhelm Ambrosius, März bis August 1944, vorher u. a. Chef der 22. U-Bootsflottille und Kommandeur der 2. U-Lehrdivision, anschließend Kommandeur der Sperrschule
  • Kapitänleutnant Gerd Rosenow, November 1944 bis zur Auflösung der Flottille

3. Minensuchflottille

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Flottillengeschichte

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Die 3. Minensuchflottille wurde durch die Kriegsmarine im April 1940 aufgestellt. Bis 1942 war die Flottille in Nordnorwegen eingesetzt, kam dann in den finnischen Meerbusen. Hier übernahm sie Sicherungsaufgaben in der mittleren und westlichen Ostsee, um den Frontrückzug zu schützen. Die Flottille führte zu Kriegsende Transporte aus dem Kurland-Kessel durch bzw. sicherte diese. Im Sommer 1945 wurde die Flottille aufgelöst.

Zugehörige Einheiten

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1940

  • M 15, M 16, M 17, M 18, M 19, M 22, M 29, M 30, M 151

April 1943

Nach der Auflösung der 2. Flak-Jäger-Flottille, zusätzlich:

Flottillenchefs

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  • Fregattenkapitän Hermann Knuth: von der Aufstellung bis August 1942
  • Korvettenkapitän d. R. Kurt-Joachim Schwarte: von August 1942 bis August 1943 (†), vormals Chef der 18. Minensuchflottille
  • Korvettenkapitän d. R. Emil Kieffer: von August 1943 bis zur Auflösung, vormals Kommandant von mehreren Minensuchbooten

Einzelnachweise

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  1. a b Minensuchboote (1) bei der WLB