Mir wëlle bleiwe wat mir sinn
Mir wëlle bleiwe wat mir sinn oder in älterer Schreibweise Mir wölle bleiwe wat mir sin (deutsch Wir wollen bleiben, was wir sind, französisch Nous voulons rester ce que nous sommes) ist ein geflügeltes Wort im Großherzogtum Luxemburg.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Phrase geht zurück auf das patriotische luxemburgische Lied De Feierwon (deutsch Der Feuerwagen = Dampflokomotive) von 1859. Es wurde von dem luxemburgischen Staatsbeamten, Schriftsteller und Dichter Michel Lentz als Hommage auf den ersten internationalen (grenzüberschreitenden) Eisenbahnverkehr in Luxemburg geschrieben. »De Feierwon« wurde am 4. Oktober 1859 bei der feierlichen Einweihung und Eröffnung des Bahnhofs Luxemburg sowie der Eisenbahnverbindung von Arlon in Belgien über Luxemburg nach Thionville in Frankreich uraufgeführt.[1][2] Die Schlusszeile des Liedes Mir wëlle bleiwe wat mir sin konnte später bei Bedarf variiert werden zu mir wëlle jo keng Preise gin („wir wollen aber keine Preußen werden“) und erlangte damit zur nationalen Selbstfindung Luxemburgs eine gewisse Bedeutung[3], insbesondere im Kontext der Luxemburgkrise. Sie wird in vielen Medien und inoffiziellen Publikationen fälschlicherweise als offizieller Wahlspruch Luxemburgs dargestellt.
Der letzte Refrain des Liedes lautet:
- Kommt hier aus Frankräich, Belgie, Preisen,
- Mir wëllen iech ons Hémecht weisen,
- Frot dir no alle Säiten hin,
- Mir wëlle bleiwe wat mir sin.
Auf Deutsch:
- Kommt her aus Frankreich, Belgien, Preußen,
- wir wollen euch unsere Heimat zeigen,
- Fragt ihr nach allen Seiten hin:
- Wir wollen bleiben, was wir sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Guy Berg: Mir wëlle bleiwe, wat mir sin. Soziolinguistische und sprachtypologische Betrachtungen zur luxemburgischen Mehrsprachigkeit, Verlag De Gruyter 1993. ISBN 978-3-484-31140-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Artikel auf letzebuerg-luxembourg-culture.skynetblogs.be aus dem Luxemburger Wort vom 21. Dezember 2009
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oliver Wagner: 150 Jahre Eisenbahnen in Luxemburg. CFL begehen Jubiläum mit 13 Veranstaltungen. In: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek. zlv.lu, 27. Oktober 2004, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2013; abgerufen am 5. Dezember 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ De Feierwon (German presentation). Der Anfang von den Eisenbahnwegen in Luxemburg. In: New Years Agency. frequence-sille.org, 27. Oktober 2004, abgerufen am 5. Dezember 2013.
- ↑ Jean-Paul Hoffmann: „De Feierwon“ in Seidenglanz und Gloria. (pdf) Der Luxemburger im Spiegel alter Lokomotiv-Fotografien. In: Ons Stad. onsstad.lu, 27. Oktober 1997, abgerufen am 31. Juli 2020.