Mira J. Spektor
Mira Josefowitz Spektor (* 8. November 1928 in Berlin; † 28. November 2021 in New York City)[1][2][3] war eine US-amerikanische Komponistin und Lyrikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mira Josefowitz[4] wurde in Berlin geboren – als Tochter einer russisch-litauisch-jüdischen Familie, die vor den Pogromen geflüchtet war.[1][2] In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Familie erneut emigrieren und lebte bis 1939 u. a. in Paris. Über die Schweiz, Italien und Portugal gelangte sie mit der SS Washington 1940 in die USA.[2] Mira Josefowitz besuchte das Sarah Lawrence College und studierte an der Mannes School und der Juilliard School of Music. Nach der Heirat mit Eryk Spektor 1950 nannte sie sich Mira J. Spektor.[2] 1975 gründete sie The Aviva Players, ein Ensemble, das sich der Aufführung von Vokal- und Kammermusik weiblicher Komponisten des zwölften bis einundzwanzigsten Jahrhunderts widmet. Ferner war sie Mitglied der Dramatists Guild of America und der League of Professional Theater Women.
Schaffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben Opern und Musicals komponierte Spektor Film- und Fernsehmusiken, Vokalwerke und Kammermusik. Die in den 70er Jahren entstandene Housewives’ Cantata, ein „feministisches Musical“ mit Nummern wie Dirty Dish Rag, Apartment Lament und Adultery Waltz,[5] wurde, u. a. von Cheryl Crawford produziert, zu einem Off-Broadway-Erfolg.[6] Ihre Oper Lady of the Castle, ein Drama über das Leben nach dem Holocaust, wurde in New York, Berlin und London aufgeführt.[7] Spektor erhielt mehrere Preise von Meet the Composers.
Neben ihren musikalischen Werken erschienen von Spektor u. a. auch die beiden Sammlungen von Gedichten From Seaside Houses[8] und The Road to November.[9]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lady of the Castle, Oper nach einem Schauspiel von Lea Goldberg
- Passion of Lizzie Borden, Kurzoper nach Gedichten von Ruth Whitman
- Mary Shelley - Scenes from her Life, Oper nach einem Libretto von Colette Inez
- Casino, Mini-Oper nach eigenen Texten
- Ladies of Romance, Mini-Oper nach Gedichten von June Siegel
- The Housewives' Cantata, Musical nach Texten von June Siegel
- Give Me Time, Kurz-Musical nach Texten von June Siegel
- Two Microbes from Mars, Science-Fiction-Kurz-Musical
- Three Songs for Baritone nach Texten von Colette Inez, Phyllis McGinley und Mira J. Spektor
- Indian Serenade für Tenor und Klavier nach Percy Bysshe Shelley
- Two Songs on Poems by Lilly Nussbaum für Sopran und Klavier
- Two Bedtime Songs
- Two Songs on Poems by William Dickey
- Trois Chansons Francaise - Three French Songs für Mezzosopran und Klavier, Texte von Anna de Noailles, Rutebeuf und Mira J. Spektor
- Drei Neue Lieder - Three German Songs nach Texten von Johann Wolfgang von Goethe
- Three Cabaret Songs
- Four Songs on Poems by Ruth Whitman für mittlere Stimme, Flöte oder Violine und Cello
- Love is More Thicker Than Forget für dreistimmigen Frauenchor, Violine und Klavier nach E. E. Cummings
- Voice in the Wind, Vokalise für Mezzosopran und Cello oder Tonband
- Magen Yerushalaim für zweistimmigen Kinderchor
- Summer & Winter Songs für Mezzosopran und Harfe oder Klavier nach eigenen Texten
- Provincetown Suite für Flöte, Violine und Klavier
- Trio: Voices für Violine, Klarinette und Cello
- Inbal's Cello Song für Cello und Klavier
- Filmmusik zu Art in Its Soul
- Filmmusik zu Serious Comics
- Filmmusik zu Lahav Hatzui
- Filmmusik zu Death Strip
- Musik zum Schauspiel Galina lives von Bernice Lee
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mary F. McVicker: Women Opera Composers. Biographies from the 1500s to the 21st Century. McFarland & Co., Jefferson, North Carolina 2016, ISBN 978-0-7864-9513-9, S. 199–200.
- Hanns-Peter Mederer: Brückenschlag zwischen Lyrik, Lied und Musiktheater. In: Amusio. 18. Februar 2015 .
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage von Mira J. Spektor
- The Aviva Players
- Mira J. Spektor bei IMDb
- Vox Novus – Mira J. Spektor
- Catalogue of Music by Mira J. Spektor. In: Musicians Club of New York. 2020 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b The Inside Story: Mira Spektor and Summer & Winter Songs. In: Navona Records. 25. Juli 2019 .
- ↑ a b c d A Note from the Composer, Mira J. Spektor. In: What Women Want Networking. 27. November 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Obituary. In: legacy.com. Abgerufen am 22. März 2024 (englisch).
- ↑ Generation Gap Closed By Music. In: Naugatuck Daily News. 23. November 1970 .
- ↑ Howard Thompson: Guide. In: The New York Times. 2. April 1979 .
- ↑ Mira J. Spektor: The Housewives’ Cantata. In: New York Women Composers. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. November 2018 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mira J. Spektor’s „Lady of the Castle“ Coming to Opera America and Scandinavia House. In: Broadway World. 14. September 2017 .
- ↑ Mira J. Spektor, In Memoriam (1928–2021), musiciansclubofny.org, abgerufen am 22. März 2024.
- ↑ Mira J. Spektor, bobrowen.com, abgerufen am 22. März 2024.
Personendaten | |
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NAME | Spektor, Mira J. |
ALTERNATIVNAMEN | Spektor, Mira Josefowitz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Komponistin und Lyrikerin |
GEBURTSDATUM | 8. November 1928 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 28. November 2021 |
STERBEORT | New York City |