Miriam Toews

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Miriam Toews (2013)

Miriam Toews (* 21. Mai 1964 in Steinbach, Manitoba) ist eine kanadische Schriftstellerin und freie Journalistin. Sie lebt und arbeitet in Winnipeg. Sie wurde 2008 für ihren Roman Die fliegenden Trautmans unter anderem mit dem Rogers Writers’ Trust Fiction Prize ausgezeichnet, den sie 2014 erneut für All My Puny Sorrows erhielt.

Toews studierte an der University of Manitoba sowie an der University of King's College in Halifax Filmwissenschaften und Journalismus und hat als freiberufliche Journalistin für Presse und Rundfunk gearbeitet. Mit ihrem Roman A Complicated Kindness (2004) wurde sie international bekannt. Der Roman blieb über ein Jahr lang auf den kanadischen Bestseller-Listen und wurde mit dem Governor General’s Award for Fiction, dem bedeutendsten Literaturpreis Kanadas, ausgezeichnet. In dem Roman A Complicated Kindness geht es um die 16-jährige Tochter von Russlandmennoniten, die davon träumt, aus der Enge ihrer Kleinstadt-Welt auszubrechen, um mit Lou Reed in den Slums von New York City abzuhängen. 2005 ist dieser Roman unter dem Titel Ein komplizierter Akt der Liebe im Berlin Verlag auch in deutscher Sprache erschienen. Die Übersetzerin Christiane Buchner hat bei ihrer Arbeit auch großen Wert auf die korrekte Wiedergabe der zahlreichen Zitate in der Sprache der Russlandmennoniten (Plautdietsch) gelegt.

Im Herbst 2006 nahm Toews an Dreharbeiten des Films Stellet Licht von Carlos Reygadas teil. Neben Maria Pankratz aus Espelkamp ist Toews eine der beiden (Laien-)Hauptdarstellerinnen des wohl ersten Kinofilms in plautdietscher Sprache.

Rezeption bei den Mennoniten

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Mennoniten nehmen den Roman Ein komplizierter Akt der Liebe von Miriam Toews unterschiedlich auf. Während er in konservativeren Kreisen kaum bekannt ist, wird der Roman von anderen als beachtliche literarische Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer mennonitischen Herkunft gewürdigt.[1]

Politische Einstellungen

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Im Oktober 2024 gehörte Toews zu den Unterzeichnern eines Aufrufs zum Boykott israelischer Kulturinstitutionen, „die an der überwältigenden Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig sind oder diese stillschweigend beobachtet haben“.[2][3]

  • Governor General's Award für A Complicated Kindness
  • Giller Prize (nominiert) für A Complicated Kindness
  • McNally Robinson Book of the Year Award für Swing Low: A Life
  • Alexander Kennedy Isbister Award for Non-Fiction für Swing Low: A Life
  • McNally Robinson Book of the Year Award für A Boy of Good Breeding
  • Stephen Leacock Memorial Medal for Humour (nominiert) für Summer of My Amazing Luck
  • John Hirsch Award für Summer of My Amazing Luck
  • National Magazine Award Gold Medal for Humour
  • A Complicated Kindness ging als Gewinner aus der Auswahl von Canada Reads 2006, einer Initiative des Liedermachers, Dichters und Herausgebers John K. Samson, hervor.
  • 2014: Rogers Writers’ Trust Fiction Prize für All My Puny Sorrows

Einzelnachweise

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  1. Christoph Wiebe: Vom Scheitern eines 500jährigen Experiments. Miriam Toews' Roman Ein komplizierter Akt der Liebe. In: Mennonitischen Geschichtsverein (Hrsg.): Mennonitische Geschichtsblätter. Jg. 63, Bolanden 2006, ISBN 3-921881-24-2, S. 153–172.
  2. Alexandra Alter: Authors Call for a Boycott of Israeli Cultural Institutions. In: nytimes.com. The New York Times Company, 31. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (englisch).
  3. Dan Sheehan: Hundreds of Authors Pledge to Boycott Israeli Cultural Institutions. In: Literary Hub. 28. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. Tichy in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019
  5. Baark in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019