Mirny (Sacha)
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Mirny (russisch Мирный, jakutisch Мирнэй/Mirnej) ist eine Stadt in der Republik Sacha (Jakutien) (Russland) mit 37.188 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt an der Grenze von Lenaplateau und Wiljuiplateau, etwa 820 km westlich der Republikshauptstadt Jakutsk, am Fluss Ireljach, einem linken Nebenfluss der in den Wiljui mündenden Otschtschugui-Botuobuija.
Die Stadt Mirny ist der Republik administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons (Ulus).
Mirny ist über Straßen mit Lensk und Udatschny verbunden und besitzt den Flughafen Mirny.
Mirny ist nach Köppen und Geiger der Klimaklasse Dfc (winterfeuchtkaltes Klima mit kurzen Sommern) zuzuordnen. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt −9,5 °C bei einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 353 mm.[2]
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Zentralplatz
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Dreifaltigkeitskathedrale
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Plattenbauten in „Pfahlbauweise“ auf Permafrostboden
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 21. August 1954 wurde hier von der Geologin Larissa Popugajewa der erste Kimberlitschlot Sibiriens und der Sowjetunion entdeckt und Sarniza genannt, am 13. Juni 1955 durch Jekaterina Jelagina, Juri Chabardin und Wiktor Awdejew der noch größere und günstiger gelegene Schlot Mir. Im selben Jahr begann die detaillierte Erkundung des Schlotes, und in unmittelbarer Nähe erfolgte die Gründung einer Siedlung, welche nach dem Schlot Mirny genannt wurde (russisch Mir für Frieden; mirny für friedlich). Bereits 1959, mit Beginn der Diamantförderung, erhielt der Ort Stadtrecht.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1959 | 5.695 |
1970 | 23.826 |
1979 | 30.462 |
1989 | 38.793 |
2002 | 39.981 |
2010 | 37.188 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur, Bildung und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mirny gibt es ein Diamanten-Forschungs- und Projektinstitut (Jakutniproalmas) sowie eine Filiale der Nord-östlichen föderalen Universität.
Die Stadt hat ein Museum zur Geschichte der Stadt und der Diamantenförderung.
Aufsehen erregte im Jahr 2005 die Errichtung einer Stalinbüste anlässlich des 60. Jahrestages des Sieges der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mirny ist Zentrum der Diamantenförderung Russlands durch Alrosa.
Im Jahr 2004 wurde die Diamantförderung im mittlerweile über 500 Meter tiefen Schlot Mir über Tage eingestellt und seit 2009 wird die Lagerstätte im Tiefbau gewonnen.[3][4] Seit 1969 wird der Schlot Internazionalnaja(⊙ ) ausgebeutet, zunächst ebenfalls im Tagebau, seit 1981 unter Tage. Seit den 1990er-Jahren erfolgt auch der Abbau der Schlote Jubileinaja und des zuerst entdeckten Sarniza, zwei weitere wurden erkundet und für den Abbau vorbereitet (Botuobinskaja und Njurbinskaja). Im ca. 450 km nördlich gelegenen Udatschny befindet sich mit der Udatschnaja ein weiterer großer Kimberlittagebau.
Daneben gibt es Betriebe der Lebensmittel- und Bauwirtschaft.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gregor Sailer: Closed cities; Heidelberg, Berlin: Kehrer, 2012. ISBN 978-3-86828-328-0.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Klimadiagramme.de
- ↑ Reuben Adams: The mystery of Russia’s dangling carats. In The Australian Mining Review, 28. März 2012 (englisch)
- ↑ Mining. In: eng.alrosa.ru. Abgerufen am 11. September 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webseite der Stadtverwaltung (russisch)
- Mirny auf mojgorod.ru (russisch)
- Diamantenmine Mirny: Edelsteine aus der Eishölle, in Spiegel Online, einestages, abgerufen am 2. Januar 2013