Mister Wong

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo von „Mister Wong“ bis 2013

Mister Wong war in Deutschland ein Web-Portal für Social Bookmarking. Seit dem 6. März 2009 ist Mister Wong eine eigenständige Gesellschaft. Die Website, die zuvor von der Medienagentur construktiv in Bremen betrieben wurde, stellte Anfang August 2013 ihre Social-Bookmarking-Funktionen ein und wurde anschließend anderweitig genutzt.

Die Seite startete im Frühjahr 2006 und verfügte zwischenzeitlich nach eigenen Angaben über 8 Millionen Lesezeichen. Im Januar 2007 hat Mister Wong den deutschen Bookmarking-Dienst taggle übernommen.[2] Am 7. November 2011 wurde Mister Wong für einen neuen Betreiber zum Verkauf angeboten.[3] Am 9. August 2012 gab die ekaabo GmbH, Weinheim die Übernahme von Mister Wong bekannt.[4] Am 1. August 2013 wurden die Social-Bookmarking-Funktionen nach einem erneuten Verkauf eingestellt.

Mister Wong lag laut Alexa unter den meistbesuchten Webseiten in Deutschland auf Platz 67 (Stand April 2010).[5] Der Dienst war auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch und Russisch verfügbar.[6] Mister Wong wurde 2008 als „fester Bestandteil des deutschen Internet“ bezeichnet und noch später wurde von der „einst meistverlinkten Seite Deutschlands“ gesprochen.[7][8]

Im Jahr 2011 war der Dienst bei einer Umfrage des HeBis-Verbunds 24 % der Befragten bekannt (gegenüber 14 % für delicious).[9]

Lesezeichen konnten nach einer kostenlosen Registrierung direkt auf der Internetpräsenz des Anbieters, mit einer speziellen Symbolleiste, die als Erweiterung für mehrere Browser verfügbar war, oder per Import-Funktion von anderen Social-Bookmarking-Diensten, wie del.icio.us, angelegt werden. Weiter boten einige Online-Redaktionen und Blogs ihren Lesern die Möglichkeit, automatisiert ihre Artikel als Lesezeichen bei Mister Wong anzulegen.

Die Lesezeichen eines Benutzers waren in der Regel öffentlich, konnten aber auch als privat markiert werden; dann wurden sie anderen Benutzern nicht angezeigt. Weiterhin gab es Community-Dienste, mit denen Anwender Einblick in das Nutzerverhalten anderer Mitglieder (siehe auch Folksonomy) erhielten. Den Bookmarks konnten Tags zugewiesen werden; die Benutzer konnten ein Netzwerk untereinander bilden, um ihre jeweiligen Bookmarksammlungen zu verfolgen, und sie konnten sich auch über die Plattform Nachrichten schicken. Außerdem konnte man ein Benutzerprofil anlegen. Bookmarks zu einem bestimmten Thema konnten in Gruppen gesammelt werden.

Seit November 2010 bot Mister Wong die Möglichkeit, Dokumente oder Dateien in verschiedenen Formaten wie beispielsweise PDF-Dokumente oder Präsentationen hochzuladen. Hochgeladene Dokumente konnten mit einer eigenen Lizenz versehen, bewertet, kommentiert und (optional) von anderen Benutzern heruntergeladen werden.

Kritik des alten Logos 2007

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2007 geriet das damalige Logo – eine Illustration eines Chinesen mit birnenförmigem Gesicht, Glatze und breitem Grinsen – in die Kritik. Amerikanische Nutzer warfen den Betreibern Rassismus vor. Unter ihnen Ernie Hsiung, ein Blogger mit asiatischen Vorfahren, der sich über die klischeehafte Darstellung von Chinesen empörte. Auch der bis dahin gültige Werbeslogan „ping pong, king kong, Mister Wong“ wurde kritisiert.[10]

Mister-Wong-Gründer Kai Tietjen entschuldigte sich im offiziellen Blog des Portals.[11] Im Dezember 2007 wurde ein neues Logo vorgestellt, das aus den Ergebnissen eines Wettbewerbs mit einer Abstimmung der Mister-Wong-Benutzer, einer Jury und schließlich der mit Mister Wong befassten Angestellten ausgewählt wurde.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mister Wong Asian Cooking Wong steht als Stellvertreter für einen Allerweltsnamen (wie Meier oder Müller hierzulande).
  2. construktiv GmbH: Willkommen Taggle! (Memento vom 18. April 2008 im Internet Archive), 19. Januar 2007.
  3. Mister Wong sucht neuen Betreiber (Memento vom 13. Januar 2012 im Internet Archive), 7. November 2011
  4. ekaabo übernimmt nach YiGG nun Mister Wong vom 9. August 2012 auf Focus online (abgerufen am 26. August 2012)
  5. Alexa: mister-wong.de (Memento vom 18. April 2010 im Internet Archive)
  6. Über Mister Wong (Memento vom 24. Mai 2013 im Internet Archive).
  7. Kai Tietjen: Mister Wong aus Bremen. In: Meedia. 5. August 2008, abgerufen am 25. Juli 2019.
  8. Mister Wong: Von der einst meistverlinkten Seite Deutschlands zum absurden Insolvenz-Schnäppchen. In: t3n. 1. Dezember 2016, abgerufen am 25. Juli 2019.
  9. Heike Nienerza, Bettina Sunckel und Berthold Meier: Unser Katalog soll besser werden! Kataloge und Portale im Web-2.0-Zeitalter. Ergebnisse einer Online-Umfrage im HeBIS-Verbund. In: ABI Technik. Zeitschrift für Automation, Bau und Technik im Archiv-, Bibliotheks- und Informationswesen. Band 31, Nr. 3, S. 130–149, doi:10.1515/ABI.2011.020.
  10. Rassismus-Vorwurf – Mister Wong lacht nicht mehr`. In: spiegel-online, 30. Juli 2007
  11. Kai Tietjen: A message from the founder (Memento vom 16. Dezember 2012 im Internet Archive), 27. Juli 2007.