Mitdruckgeschäft
Das Mitdruckgeschäft ist ein zu Zeiten des geteilten Deutschlands von dem Verleger Walter Janka entwickeltes Konzept, bei dem ein gemeinschaftliches editorisches Projekt von DDR- und BRD-Verlagen im Osten gedruckt wurde – allerdings mit zwei verschiedenen Impressen. Damit begann ein später einträgliches Geschäft für die Verlage beider Länder: In Zeiten der Devisenknappheit im Osten wurden so beispielsweise offene Kosten gegenüber Westverlagen beglichen, die durch den Erwerb von Lizenzen für die Veröffentlichung von Autoren, die bei den Westverlagen unter Vertrag waren, entstanden. Das ermöglichte einerseits die Veröffentlichung westdeutscher bzw. westlicher Autoren im Osten – andererseits konnten die Westverlage Bücher im Osten zu niedrigeren Kosten produzieren lassen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carsten Wurm: Jeden Tag ein Buch: 50 Jahre Aufbau-Verlag. 1945-1995. Berlin 1995, ISBN 3-351-02440-1, S. 40.
- Siegfried Lokatis, Ingrid Sonntag (Hrsg.): Heimliche Leser in der DDR. Kontrolle und Verbreitung unerlaubter Literatur. Links, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-494-5. (online)
- Simone Barck, Siegfried Lokatis (Hrsg.), Martina Langermann (Hrsg.), Siegfried Lokatis: Fenster zur Welt. Eine Geschichte des DDR Verlages Volk & Welt. Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-86153-300-6.