Mitreo delle Terme del Mitra
Das Mitreo delle Terme del Mitra (das Mithräum der Mithrasthermen) liegt in Ostia und ist ein gut erhaltenes Beispiel für diesen Bautyp.
Das Mithräum wurde innerhalb des Servicebereiches der Thermen unterirdisch errichtet. Es ist über eine Treppe erreichbar. Die Haupthalle ist 15,37 × 4,55 m groß und war wie bei diesen Heiligtümern üblich gewölbt. Die größte Höhe beträgt 2,10 m, wobei es zwei Lichtschächte gibt, einen in der Mitte der Halle und einen im Süden, über dem Kultbild des Mithras. Aufgrund dieser Lichtschächte kann vermutet werden, dass der Kultbetrieb wohl hauptsächlich tagsüber stattfand.
Der Kultraum war einst ausgemalt, doch sind davon nur noch wenige Reste erhalten. An den Seiten der Halle fanden sich niedrige Bänke, auf denen wohl die Kultgemeinschaft saß. Am Südende der Halle befindet sich ein Sockel, auf dem sich noch die Kultstatue fand, die Mithras zeigt, wie er einen Stier tötet (Tauroktonie). Die Statue ist 1,7 m groß und besteht aus griechischem Marmor. Eine Inschrift besagt, dass sie von dem aus Athen stammenden Kriton gemacht (KRITΩΝ AΘHNAIOΣ EΠOIEI)), also wohl gefertigt wurde. Die Statue wird in das 2. Jahrhundert n. Chr. datiert. Andere Datierungen gehen davon aus, dass es sich um ein hellenistisches Original oder um ein Werk des 1. Jahrhunderts n. Chr. handelt.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Giovanni Becatti: I mitrei (= Scavi di Ostia 2). Rom 1954, S. 28–29.
- Martina Battisti: I luoghi di culto mitraico di Ostia. Dissertation Universität Venedig 2020, S. 52–59 (Digitalisat).
- Alessandro Melaga: I mitrei di Ostia antica. Edizioni Quasar, Rom 2022, ISBN 978-88-5491-362-2, S. 65–77.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arja Karivieri (Hrsg.): Life and death in a multicultural harbour city. Ostia antica from the Republic through late antiquity, Roma: Institutum Romanum Finlandiae 2020, ISBN 978-88-5491-104-8, S. 512 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 41° 45′ N, 12° 17′ O