Mittlerer Tüpfelfarn
Mittlerer Tüpfelfarn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mittlerer Tüpfelfarn (Polypodium interjectum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polypodium interjectum | ||||||||||||
Shivas |
Der Mittlere Tüpfelfarn (Polypodium interjectum), auch Gesägter Tüpfelfarn[1] genannt[2], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tüpfelfarne (Polypodium) innerhalb der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mittlere Tüpfelfarn wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 Zentimetern. Auf dem Rhizom sitzen 4 bis 6 Millimeter lange, sehr breite, oval-lanzettliche und lang zugespitzte Spreuschuppen.[2] Neue Blätter entwickeln sich im Spätsommer und im Herbst.[2] Die Blattspreite ist eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, 20 bis 70 Zentimeter lang und am Grund gestutzt.[2] Die Blattabschnitte sind spitz, oft scharf gesägt. Die Bucht zwischen den Blattabschnitten hat meistens keine Knorpelverbindung mit der Mittelrippe. Die Seitennerven der untersten Fiederlappen sind meistens drei- bis viermal gegabelt. Die Sori sind oval oder elliptisch.[2] Die Sporangien besitzen sechs bis zwölf (4 bis 20) dickwandige Anuluszellen und zwei bis vier unverdickte Basalzellen.[2] Die Sporen reifen zwischen August und Dezember.[2]
Chromosomensatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Polypodium interjectum ist hexaploid, sie ist allopolyploid aus dem tetraploiden Polypodium vulgare und dem diploiden Polypodium cambricum entstanden. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 222.[3]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt Fundortangaben für Madeira, Portugal, Spanien, die Balearen, Frankreich, Korsika, Sardinien, Sizilien, Italien, die Schweiz, Österreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Irland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Rumänien, die Ukraine, die Krim und das zentraleuropäische Russland,[4] Anatolien und im Iran.[5] Der Mittlere Tüpfelfarn kommt in ganz Mitteleuropa vor, ist dort aber eher selten.
Der Mittlere Tüpfelfarn wächst auf schattigen Felsen, oft auf Schiefer oder Urgestein und meist nicht auf Kalkstein.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[6]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung von Polypodium interjectum erfolgte 1961 durch Mary Grant Shivas in Journal of the Linnean Society, Botany, Bandme 58, Seite 29.[5] Das Artepitheton interjectum bedeutet „dazwischen stehend“. Synonyme für Polypodium interjectum Shivas sind: Polypodium vulgare subsp. prionodes (Asch.) Rothm., Polypodium vulgare var. prionodes Asch.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
- Herbert Diekjobst: Die Gattung Polypodium L. (Polypodiaceae) im Südwestfälischen. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde, Band 59, 1, 1997. PDF.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Polypodium interjectum Shivas, Gesägter Tüpfelfarn. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e f g h Josef Dostál, Tadeus Reichstein: Polypodium. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. S. 283.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 87.
- ↑ Maarten Christenhusz, E. von Raab-Straube (2013+): Polypodiopsida. Datenblatt Polypodium interjectum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b c Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. – Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 19.2 vom März 2024.
- ↑ Polypodium interjectum Shivas L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. März 2021.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mittlerer Tüpfelfarn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Tüpfelfarn Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
- Datenblatt Polypodium interjectum mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Portale della Flora d'Italia - Portal to the Flora of Italy.