Mk-80-Serie
Die Mk-80-Serie ist die Bezeichnung einer Serie von Fliegerbomben, die von zahlreichen NATO-Staaten verwendet werden. Ihre Wirkung basiert auf Druck- und Splitterwirkung. Alle Varianten dieser Serie weisen eine aerodynamisch optimierte Form auf, da sie an schnellfliegenden Kampfflugzeugen mitgeführt werden.[1] Sie können ungebremst aus allen Höhen oder mit einer Bremsvorrichtung aus dem Tiefflug abgeworfen werden.
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bomben bestehen aus dem Bombenkörper mit dem Explosivstoff, einem oder mehreren Zünder(n) und der Heckeinheit mit Stabilisierungsflügeln oder der Bremseinrichtung.
Aus Mk-80-Serie-Bombenkörpern werden durch Anbau von Steuerflächen und Sensoreinheiten gelenkte Bomben, zum Beispiel mit GPS-Empfängern und einem Trägheitsnavigationssystem zu Bomben der JDAM- oder mit Lasersuchköpfen der Paveway-Serie.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Basis für die westlichen Bombenhüllen basieren auf der 1946 von Douglas entworfenen Mk-80-Familie (von mark 80, auf Deutsch etwa Baureihe 80). Diese wird auch als Low-Drag, General-Purpose (LDGP) oder aerodynamische Mehrzweckbombe bezeichnet.
US-Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die United States Navy verwendet einen anderen Sprengstoff (PXBN-109) und einen grauen Isolieranstrich, um einen Cook off der Bomben an Bord ihrer Flugzeugträger unwahrscheinlicher zu machen – die Bomben sollen ausbrennen. Sonst sind die Bombenkörper, die mit dem BLU-Präfix versehen sind, identisch mit der normalen Version. Optisch unterscheiden sie sich durch drei gelbe ringförmige Markierungen am Bug, während die der Air Force lediglich eine aufweisen.
Die MK-Serie hat folgende Varianten:
- Mark 81 LDGP: Masse 118 kg (260 lb), Länge 1,88 m, Durchmesser 22,8 cm
- Mark 82 LDGP: Masse 241 kg (540 lb), Länge 2,21 m, Durchmesser 27,3 cm
- BLU-111A/B LDGP: Masse 245 kg, Länge 2,21 m, Durchmesser 27,3 cm
- BLU-126: ein BLU-111-Bombenkörper mit weniger Sprengstoff zur Verringerung von Kollateralschäden
- BLU-129: ein BLU-111-Bombenkörper mit weniger Sprengstoff und einer Hülle aus Kohlenstofffaserverbundwerkstoff, um Splitter in urbanen Gegenden zur Verringerung von Kollateralschäden zu minimieren
- Mark 83: LDGP: Masse 447 kg (1.000 lb), Länge 3 m, Durchmesser 35,7 cm
- BLU-110: Masse 447 kg (1.040 lb), Länge 3 m, Durchmesser 35,7 cm
- Mark 84 LDGP: Masse 909 kg (2.000 lb), Länge 3,27 m, Durchmesser 45,7 cm
- BLU-117: Masse 925 kg (2.020 lb), Länge 3,27 m, Durchmesser 45,7 cm
Französische Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die französische Luftwaffe produzierte die Société des Ateliers Mécaniques de Pont-sur-Sambre (SAMP) bis zum Konkurs des Unternehmens im Oktober 2011 die Mk.80-Serie-Bomben.
- SAMP (125-kg-Freifallbombe; analog Mk.81)
- SAMP BL EU2 (250-kg-Freifallbombe mit Bremsschirm)
- SAMP EU2 (250-kg-Freifallbombe; analog Mk.82)
- SAMP 25FE (250-kg-Freifallbombe; analog Mk.82)
- SAMP T200 (400-kg-Freifallbombe; analog Mk.83)
- SAMP BL4 (1000-kg-Freifallbombe; analog Mk.84)
Italienische Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- SEI BA-102 (227-kg-Freifallbombe)
- SEI BA-103 (454-kg-Freifallbombe)
- SEI BA-104 (908-kg-Freifallbombe)
Spanische Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Expal BR 50 (50-kg-Freifallbombe)
- Expal BR 125 (125-kg-Freifallbombe)
- Expal BR 250 (551-lb/250-kg-Freifallbombe)
- Expal BRP 250 (verzögerte 250-kg-Freifallbombe)
- Expal BRP.S 250 (verzögerte 250-kg-Freifallbombe für den Abwurf im Tiefflug)
- Expal BRF 250 (250-kg-Splitterbombe)
- Expal BRFP 250 (verzögerte 250-kg-Splitterbombe)
- Expal BRFP.S 250 (verzögerte 250-kg-Splitterbombe für den Abwurf im Tiefflug)
- Expal BRFA 375 (375-kg-Freifallbombe mit gehärtetem Bug)
- Expal BR 500 (500-kg-Freifallbombe)
- Expal BR 1000 (1000-kg-Freifallbombe)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sprengbombe
- Snakeye-Bombe
- Freifallbombe, auch ungelenkte Bombe oder „dumme“ Bombe (englisch dumb bomb, gravity bomb) genannt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ungelenkte Bomben auf globalsecurity.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mk 82 auf FAS.org; eingesehen am 7. Januar 2009 ( vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive)