Mnemosyne (Mythologie)
Mnemosyne (altgriechisch Μνημοσύνη Mnēmosýnē, von μνήμη mnḗmē, deutsch ‚Gedächtnis‘, vergleiche lateinisch memoria) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie sowie ein Fluss in der Unterwelt, dessen Wasser im Gegensatz zur Lethe nicht Vergessen, sondern Erinnerung herbeiführte.[1]
Verwandtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mnemosyne ist die Tochter des Uranos und der Gaia,[2] gehört somit zu den Titanen und gilt als Göttin der Erinnerung.
Mnemosyne ist Mutter der neun Musen, die sie ihrem Neffen Zeus in Pierien am Olymp gebar.[3] Hesiod erzählt, dass sich das Paar – fern der übrigen Götter – neun Nächte lang vereinigte.
An anderer Stelle sind es auch nur drei Musen, die Mnemosyne geboren haben soll.[4] Manchmal werden diese auch „Mneiai“ genannt, eine Mehrzahlform des Namens ihrer Mutter.
Stammbaum der Titanen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chaos | → | Gaia | → | Uranos | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Göttergeschlecht | der Titanen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Okeanos | Kreios | Hyperion | Theia | Themis | Phoibe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kronos | Koios | Iapetos | Rhea | Mnemosyne | Tethys | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Weizsäcker: Mnemosyne. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 3076–3080 (Digitalisat).
- Karl Philipp Moritz: Mnemosyne, die Mutter alles Wissens und Denkens. In: Uwe Fleckner (Hrsg.): Die Schatzkammer der Mnemosyne. Mit einem Bildessay von Sarkis. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00358-0, S. 130.
- Roberto Ohrt, Axel Heil (Hrsg.): Aby Warburg. Bilderatlas Mnemosyne. The Original. Ausstellungskatalog, Haus der Kulturen der Welt und The Warburg Institute. Hatje Cantz, Berlin 2020 (alle Bilder auch online).