Mohamed Sifaoui

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mohamed Sifaoui (2016)

Mohamed Sifaoui (* 4. Juli 1967) ist ein in Frankreich lebender Journalist und Buchautor algerischer Herkunft.

Der Muslim beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Aufdeckung islamistischer Netzwerke und ihrer Aktivitäten. Er beschreibt sich selbst als „laizistischen und demokratischen Muslim“ (musulman laïque et démocrate).[1]

Seit 1999 lebt Sifaoui in Frankreich, nachdem er in Algerien knapp einem islamistischen Anschlag entgangen war. Nach seiner Filmreportage Undercover bei Al Qaida (2003), die auch im deutschen Fernsehen gezeigt wurde und zu der auch ein Buch erschien, musste der Journalist sich erneut versteckt halten.

Seit Oktober 2007 ist er ein Vorstandsmitglied der französischen Nichtregierungsorganisation SOS Racisme.[2]

Sifaoui wird von Kritikern vorgeworfen, seine Reportagen seien polemisch und sensationsheischend.[3]

Im Zusammenhang mit dem von der französischen Regierung 2021 aufgelegten Fonds Marianne war Sifaoui am 15. Juni 2023 zu einer Anhörung beim französischen Senat geladen, nachdem er mit der Organisation „Union fédérative des sociétés d’éducation physique et de préparation militaire“ (USEPPM) erfolgreich eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 355.000 Euro eingeworben hatte, deren Verwendung im Zuge der Anhörung Kritik hervorrief, da ein erheblicher Teil dieser Gelder als Gehaltszahlung an Sifaoui selbst und einen weiteren Geschäftsführer von USEPPM gegangen war, während die Ergebnisse der Arbeit der Organisation im Sinne des Fonds als bescheiden eingeschätzt wurden.[4]

Infolge der Untersuchungen zum Fonds Marianne verlor die zuständige Staatssekretärin Marlène Schiappa im Juli 2023 ihr Regierungsamt.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Blog von Mohamed Sifaoui
  2. Communiqué de presse de Félix Wu Paris, le 11 Février 2008
  3. Islam et terrorisme : entre fantasmes et réalité in Arrêt sur images vom 16. Oktober 2005, mit Thomas Deltombe und Olivier Roy
  4. Französischer Senat: Rapport d’Information N° 829 Sénat, Session extraordinaire de 2022–2023. Band 1. Französischer Senat (Hrsg.), Paris Juli 2023.
  5. Claire Gatinois: Marlène Schiappa quitte le gouvernement lors du remaniement. In: Le Monde. Le Monde, 20. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023 (französisch).