Mondmilch

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Mondmilch in der Bergmilchkammer, Dürre Wand

Mondmilch (lat. Lac Lunae) ist die Bezeichnung für eine spezielle Art von Calcitablagerung. Der Begriff beruht auf einer historischen Beschreibung der Höhle Mondmilchloch am Pilatus aus dem Jahr 1555. Oft wird im Deutschen fälschlicherweise auch der Name Bergmilch bzw. Montmilch (Lac Montanum), teilweise auch Nix (vergleiche Nixhöhle) verwendet. Namensgebend ist die Mondmilch auch für die Mondmilchhöhle bei Lenningen-Gutenberg.

Mondmilch ist meistens rein weiß bis milchig. Im Gegensatz zum harten Sinter oder Tropfstein ist sie weich und porös. In seltenen Fällen gibt es auch Mondmilch in flüssiger Form. So wurde im Baskenland die sensationelle Entdeckung eines Mondmilch-Flusses gemacht.[1] Im Alpstein (Ostschweiz), insbesondere in den Höhlen des Kamors, wurde im 19. Jahrhundert Mondmilch gesammelt und als Heilmittel für Menschen und Vieh benutzt.

  • Hubert Trimmel (Gesamtredaktion): Speläologisches Fachwörterbuch. (= Akten des 3. Internationalen Kongresses für Speläologie (Wien-Obertraun-Salzburg 1961), Bd. C), Verband der Österreichischen Höhlenforscher, Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich, Wien 1965
  • Hubert Trimmel: Höhlenkunde. (= Die Wissenschaft, Bd. 126) Vieweg Verlag, Braunschweig 1968
  • Alfred Bögli: Karsthydrographie und physische Speläologie. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1978, ISBN 3-540-09015-0, ISBN 0-387-09015-0
  • Alfred Bögli, June C. Schmid (Übers.): Karst hydrology and physical speleology. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1980, ISBN 3-540-10098-9, ISBN 0-387-10098-9
  • Hans Fischer: Etymologie von Mondmilch bzw. Mondmilchloch. In: Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Jg. 139 (1988), Deutsche Geologische Gesellschaft, Hannover, S. 155–159.
Commons: Mondmilch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hamburger Abendblatt: Das Geheimnis des Mondmilch-Flusses. Artikel vom 1. Februar 2005, aufgerufen am 13. November 2017