Mondstreif-Honigschmecker
Mondstreif-Honigschmecker | ||||||||||||
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Mondstreif-Honigschmecker (Melithreptus lunatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melithreptus lunatus | ||||||||||||
(Vieillot, 1802) |
Der Mondstreif-Honigschmecker (Melithreptus lunatus), auch Weißnacken-Honigfresser genannt, ist ein mittelgroßer Vertreter der Familie der Honigfresser.
Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 13 bis 15 cm große Vogel hat ein weißes Unterbauchgefieder, der Kopf und der Schnabel sind schwarz gefärbt. Zudem hat der Vogel einen länglichen, weißen Streifen am Hinterkopf. Bei der Nominatform ist die nackte Haut über den Augen auffällig orangerot.[1] Die Flügel und der Schwanz sind bräunlich, zum Ende hin dunkler bis schwarz gefärbt. Das Rückengefieder geht von olivgrün ins Braune über. Die Beine sind bräunlich oder dunkler gefärbt.
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von dieser Art sind zwei Unterarten beschrieben:
- Melithreptus lunatus chloropsis Gould, 1848 – im Südwesten von Western Australia. Die nackte Haut über den Augen ist bläulich-cremefarben[1], das Rückengefieder ist gelblich gefärbt.
- Melithreptus lunatus lunatus – in Ost- und Südost-Australien. Die nackte Haut über den Augen ist orangerot[1], das Rückengefieder ist olivgrün gefärbt.
In der IOC World Bird List hat Melithreptus chloropsis allerdings den Status einer eigenen Art.[2] Diese Klassifizierung basiert auf einem Artikel von Alicia Toon, Jane Margaret Hughes und Leo Joseph, die in einem Artikel aus dem Jahr 2010 mittels Multilocus-Sequenz-Typisierung zur Auffassung kamen, dass beide den Status einer eigenen Art haben.[3]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mondstreif-Honigfresser kommt sowohl in Eukalyptushainen und Wäldern als auch in Stadtparks im Osten, Südosten und Südwesten Australiens vor.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vögel suchen paarweise oder in kleinen Gruppen, bis zu 60 Tiere, in den Baumkronen oder an der Rinde hoher Bäume nach Insekten, Spinnen oder Nektar. Die Vögel sind meist ganzjährig standorttreu, außer nördliche Populationen, die im Winter nach Süden ziehen.
Brut
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Brut findet von Juni bis Januar statt. Das Nest wird aus Rindenstücken, Grashalmen, anderen Pflanzenfasern und Spinnenseide gefertigt und an einer Astgabel in einem hohen Baum oder Gebüsch befestigt und mit Blättern aus der Umgebung vor Feinden getarnt. Darin legt das Weibchen seine 2–4 weißbraun oder schwarz gepunkteten Eier ab. Die Brutdauer beträgt 13–17 Tage, danach verbleiben die Jungvögel noch 14–16 Tage im Nest. An der Brutfürsorge beteiligen sich beide Elternvögel.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angaben zur Größe des Bestandes sind nicht bekannt, die Art gilt jedoch als häufig. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft den Mondstreif-Honigschmecker aufgrund des sehr großen Verbreitungsgebietes und des anscheinend stabilen Bestandes als nicht gefährdet (Least Concern) ein.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christopher M. Perrins (Hrsg.): Die BLV-Enzyklopädie Vögel der Welt. Aus dem Englischen von Einhard Bezzel. BLV, München/Wien/Zürich 2004, ISBN 978-3-405-16682-3, 467, 469 (Titel der englischen Originalausgabe: The New Encyclopedia Of Birds. Oxford University Press, Oxford 2003).
- Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Orbis Verlag, München 1996, ISBN 3-572-00810-7, S. 314 und 316.
- Jiří Felix (Hrsg.), Alena Čepická, Jaromír Knotek, Libuše Knotková: Tierwelt Australiens und der Antarktis. Aus dem Tschechischen von Ingeborg Šestáková. Arita, Prag 1986, S. 69.
- Alicia Toon, Jane Margaret Hughes, Leo Joseph: Multilocus analysis of honeyeaters (Aves: Meliphagidae) highlights spatio-temporal heterogeneity in the influence of biogeographic barriers in the Australian monsoonal zone. In: Molecular Ecology. Band 19, Nr. 14, 2010, S. 2980–2994, doi:10.1111/j.1365-294X.2010.04730.x.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c R. Schodde, I. J. Mason: Directory of Australian Birds: Passerines: Passerines. CSIRO, 1999.
- ↑ Honeyeaters in IOC World Bird List
- ↑ Alicia Toon u. a. (2010)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Melithreptus lunatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- BirdLife International: Species Factsheet – White-naped Honeyeater (Melithreptus lunatus). Abgerufen am 28. Dezember 2023.
- Mondstreif-Honigschmecker (Melithreptus lunatus) auf eBird.org
- Mondstreif-Honigschmecker (Melithreptus lunatus) bei Avibase
- Melithreptus lunatus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Mondstreif-Honigschmecker (Melithreptus lunatus)
- White Naped Honeyeater (Melithreptus lunatus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).