Moneragala (Distrikt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 6° 40′ N, 81° 20′ O

Distrikt Moneragala
මොනරාගල දිස්ත්‍රික්කය
மொணராகலை மாவட்டம்
Lagekarte des Distrikts
Provinz: Provinz Uva
Verwaltungssitz: Moneragala
Fläche: 5.639 km²
davon Landfläche: 5.508 km²
davon Binnengewässer: 131 km²
Einwohner: 451.058
Bevölkerungsdichte: 82 Ew./km²
Website: Website des Distrikts

Der Distrikt Moneragala (Singhalesisch: මොනරාගල දිස්ත්‍රික්කය;Mŏṇarāgala distrikkaya, Tamil: மொணராகலை மாவட்டம்;Mŏṉarākalai Māvaṭṭam) ist ein Distrikt in der Provinz Uva in Sri Lanka. Der Hauptort ist die namensgebende Stadt Moneragala.

Der Distrikt Moneragala liegt südöstlichen Binnenland Sri Lankas und gehört zur Provinz Uva in Sri Lanka. Nachbardistrikte sind Ampara im Norden und Osten, Hambantota im Süden, Ratnapura im Südwesten und Badulla im Westen und Nordwesten.

Der Distrikt Moneragala hat eine Fläche von 5639 Quadratkilometern (davon 5508 Quadratkilometer Land und 131 Quadratkilometer Binnengewässer). Damit ist er der flächenmäßig zweitgrößte Distrikt Sri Lankas.

Nach der Volkszählung 2012 hat der Distrikt Moneragala 451.058 Einwohner.[1] Mit nur 82 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt die Bevölkerungsdichte deutlich unter dem Durchschnitt Sri Lankas (325 Einwohner pro Quadratkilometer).[2] Von den Bewohnern waren 224.168 (49,70 %) männlichen und 226.890 (50,30 %) weiblichen Geschlechts. Die Bevölkerung ist ausgesprochen jung. Dies verdeutlicht ein Blick auf die Altersverteilung.

Alter 0–9 Jahre 10–19 Jahre 20–29 Jahre 30–39 Jahre 40–49 Jahre 50–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr
Anzahl 84.589 74.502 73.203 70.110 58.579 48.421 37.744 3.910
Anteil 18,75 % 16,52 % 16,23 % 15,54 % 12,99 % 10,73 % 8,37 % 0,87 %

Bevölkerung des Distrikts nach Volksgruppen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine große Mehrheit von fast 95 % der Einwohnerschaft sind Singhalesen. Es gibt Minderheiten, die regional bedeutend sind.[3][4]

Jahr Singhalesen1 Sri-Lanka-Tamilen2 Tamilen2 Moors3 Burgher Malaien Andere4 Gesamt
Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %
1981 253.572 92,69 % 5.346 1,95 % 8.859 3,24 % 5.312 1,94 % 70 0,03 % 193 0,07 % 218 0,08 % 273.570 100,00 %
2001 375.691 94,54 % 5.754 1,45 % 7.493 1,89 % 7.800 1,96 % 124 0,03 % 127 0,03 % 386 0,10 % 397.375 100,00 %
2012 428.104 94,91 % 8.206 1,82 % 5.001 1,11 % 9.508 2,11 % 116 0,03 % 63 0,01 % 60 0,01 % 451.058 100,00 %
Quelle: Volkszählungen in Sri Lanka 1981, 2001 und 2012

1 Tiefland- und Kandy-Singhalesen zusammen2 Sri-Lanka-Tamilen und indische Tamilen separat 3 nur sri-lankische Moors4 davon 2001 73 Sri Lanka Chetties und 78 Bharathas; 2012 15 Sri Lanka Chetties und keine Bharathas

Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fast alle singhalesischen Einwohner Moneragalas hängen dem Buddhismus an, während die Moors und Malaien sich allesamt zum Islam bekennen. Zweitstärkste Religion ist der Hinduismus, dem die große Mehrheit der indischen und sri-lankischen Tamilen angehört. Das Christentum, dem eine Minderheit der Tamilen und die Burgher angehören ist nur eine kleine Minderheitenreligion.[5][6]

Jahr Buddhisten Hindus Muslime Katholiken andere Christen Andere Gesamt
Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %
1981 253.576 92,69 % 12.778 4,67 % 5.584 2,04 % 1.224 0,45 % 314 0,11 % 94 0,03 % 273.570 100,00 %
2001 375.252 94,43 % 11.623 2,92 % 8.183 2,06 % 1.583 0,40 % 681 0,17 % 53 0,01 % 397.375 100,00 %
2012 426.762 94,61 % 11.997 2,66 % 9.809 2,17 % 1.601 0,35 % 859 0,19 % 30 0,01 % 451.058 100,00 %
Quelle: Volkszählungen in Sri Lanka 1981, 2001 und 2012

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung des Distrikts Moneragala wächst seit Jahrzehnten überdurchschnittlich im Vergleich mit dem ganzen Land. Im Zeitraum von 2001 bis 2012 (den beiden letzten Volkszählungsjahren) betrug die Zunahme 53.683 Menschen. Dies ist ein Wachstum von 13,51 %. Seit 1963 hat sich die Einwohnerschaft mehr als verdreifacht (+ 241 %).

Der Distrikt war nicht Kampfgebiet des Bürgerkriegs. Deshalb ist nur ein kleiner Teil der Migranten der Gruppe der Bürgerkriegsbetroffenen zuzurechnen. Im Jahr 2012 lebten im Distrikt Moneragale Regierungsstatistiken zufolge nur 2290 Flüchtlinge und Rückkehrer. Darunter waren 1584 Flüchtlinge aus anderen Gegenden Sri Lankas und 706 Menschen wurden nach vormaliger Vertreibung wieder angesiedelt.[7]

Zuckerrohranbau bei Sevanagala
Buduruvagala
Wasserfall Diyaluma

Der Distrikt Moneragala ist einer der wenigen Distrikte Sri Lankas, in dem Zuckerrohr angebaut wird.[8] In Buttala und Sevanagala befinden sich die beiden einzigen Zuckerraffinerien Sri Lankas, doch deckt die Produktion nur rund 10 % des Inlandsbedarfs. Der Tourismus ist für die Wirtschaft des Distrikts, der im Binnenland liegt, nur von untergeordneter Bedeutung. Viel besucht von der einheimischen Bevölkerung wird der Wallfahrtsort Kataragama, während ausländische Touristen am ehesten die Nationalparks Yala-Nationalpark und den kleineren Lunugamvehera National Park besuchen. Über den ganzen Distrikt sind zahlreiche archäologische Fundstätten verstreut, von denen der Tempel Buduruvagala bei Wellawaya mit seinen bis zu 16 m hohen Buddhastatuen eine der bekanntesten ist.[9] Die Ruinen von Habessa (හබැස්ස) in der Nähe von Okkampitiya sind ein Tempelkomplex mit einer Höhle, in der eine 10 m lange Buddhastatue liegt.[10] Zahlreiche ungewöhnliche Wandmalereien, die denen von Sigiriya ähneln, sind in einer Höhle mit einer aus Ziegeln gefertigten liegenden Buddha-Statue von 11,6 m Länge nahe des 78 m hohen Felsens Mailla (මයිල්ල) südöstlich von Moneragala zu sehen, und in einer weiteren Höhle dort fand man Felsmalereien von Elefanten, die möglicherweise von Veddah angebracht wurden.[11] Bei Wellawaya befindet sich ebenfalls der höchste Wasserfall Sri Lankas, der 171 m hohe Diyaluma Wasserfall.[12]

Der Distrikt Moneragala verfügt noch nicht über einen Eisenbahnanschluss. Geplant ist eine Verlängerung der Eisenbahnstrecke Coastal Line, die von Colombo nach Beliatta führt, zum Wallfahrtsort Kataragama im äußersten Süden des Distrikts.[13] Eine spätere Verlängerung über Kataragama hinaus über Buttala, Monaragala, Ampara und Kalmunai bis zur Hafenstadt Batticaloa an der Ostküste Sri Lankas wurde verschiedentlich erwogen.

Bedeutende Orte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größere Orte des Distrikts sind neben der Distrikthauptstadt Moneragala auch Buttala, Wellawaya, Thanamalwila und Wattegama (2012: 8157 Einwohner).

1958 wurde der heutige Distrikt Moneragala von Badulla abgetrennt.

Lokalverwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorsteher des Distrikts trägt den Titel District Secretary. Der Distrikt ist weiter in elf Divisionen (unter einem Division Secretary) unterteilt. Die Städte und größeren Orte haben eine eigene Verwaltung (Gemeindeparlament oder Gemeinderat). Es gibt 319 Dorfverwaltungen (Grama Niladharis) für die 1324 Dörfer im gesamten Distrikt.[14]

Die DS Divisions im Distrikt Moneragala
Name Hauptort Einwohner
2012[15]
Fläche
in km²[16]
Dichte GN Dörfer
Badalkumbura Badalkumbura 40.103 230 174 41 189
Bibile Bibile 40.329 476 85 40 119
Buttala Buttala 53.084 711 75 29 134
Katharagama Katharagama 18.220 552 33 5 24
Madulla Madulla 31.238 708 44 38 128
Medagama Medagama 35.881 235 153 35 117
Moneragala Moneragala 49.520 286 173 26 131
Sevanagala Sevanagala 41.900 176 238 14 71
Siyambalanduwa Siyambalanduwa 54.040 1.055 51 48 194
Thanamalvila Thanamalvila 26.683 633 42 14 70
Wellawaya Wellawaya 60.060 577 104 29 147
Distrikt Moneragala Moneragala 451.058 5.508 82 319 1.324

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Endergebnis der Volkszählung 2012 (Memento des Originals vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.lk
  2. Sri Lanka - Population density (people per sq. km of land area). Index Mundi. Abgerufen am 6. Februar 2018. (englisch)
  3. Karte der ethnischen Verteilung nach der Volkszählung 2012
  4. Daten des Distrikts Moneragala nach der Volkszählung 2012
  5. Karte der religiösen Verteilung nach der Volkszählung 2012
  6. Daten des Distrikts Moneragala nach der Volkszählung 2012
  7. Migranten nach Grund der Migration und Distrikt. (Memento des Originals vom 13. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.lk
  8. Manfred Domrös: Sri Lanka, S. 229. Darmstadt 1976
  9. Stefan Loose: Sri Lanka, S. 458. Ostfildern 2023
  10. Ruinen von Habessa (Hebessa) auf amazinglanka.com, abgerufen 9.Juni 2024
  11. https://amazinglanka.com/wp/miella/%7CAbgerufen am 9. Juni 2024
  12. Manfred Domrös: Sri Lanka, S. 61. Darmstadt 1976
  13. https://web.archive.org/web/20140714232942/http://www.dailynews.lk/?q=local%2Fwheels-move-work-matale-beliatta-track%7CAbgerufen am 9.Juni 2024
  14. Handbuch des Distrikts Moneragala 2011, Tabelle 1.1
  15. Karte der Einwohner nach Divisionen
  16. Statistisches Jahrbuch von Sri Lanka 2013, Tabelle 1.2, Seite 6 (Memento des Originals vom 13. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.lk
Commons: Distrikt Moneragala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien