Matterhorn

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Matterhorn

Ost- und Nordwand des Matterhorns, an der Licht-/Schattengrenze der Hörnligrat

Höhe 4478 m ü. M.
Lage Grenze Kanton Wallis, Schweiz und
Aostatal, Italien
Gebirge Walliser Alpen
Dominanz 13,7 km → Liskamm-Westgipfel
Schartenhöhe 1043 m ↓ Col Durand[1]
Koordinaten, (CH) 45° 58′ 35″ N, 7° 39′ 31″ O (617049 / 91670)Koordinaten: 45° 58′ 35″ N, 7° 39′ 31″ O; CH1903: 617049 / 91670
Matterhorn (Walliser Alpen)
Matterhorn (Walliser Alpen)
Erstbesteigung 14. Juli 1865 durch die 7er-Seilschaft Edward Whymper, Michel Croz, Charles Hudson, Francis Douglas, D. Robert Hadow, Peter Taugwalder (Vater), Peter Taugwalder (Sohn)
Normalweg Hörnligrat (Nordostgrat) von Hörnlihütte III+ (ZS)
pd5

Das Matterhorn (italienisch Monte Cervino oder Cervino, französisch Mont Cervin oder Le Cervin, walliserdeutsch Hore oder Horu) ist mit 4478 m ü. M. einer der höchsten Berge der Alpen. Wegen seiner markanten Gestalt und seiner Besteigungsgeschichte ist das Matterhorn einer der bekanntesten Berge der Welt. Für die Schweiz ist es ein Wahrzeichen und eine der meistfotografierten Touristenattraktionen.

Der Berg steht in den Walliser Alpen zwischen Zermatt und Breuil-Cervinia. Ost-, Nord- und Westwand liegen auf schweizerischem, die Südwand auf italienischem Staatsgebiet.

Wissenswertes über das Matterhorn vermittelt das Matterhorn Museum in Zermatt.

Geschichte des Namens

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Im Allgemeinen kamen im Gebirge die Bergspitzen erst spät zu ihren Namen, die daruntergelegenen Passübergänge und Alpen jedoch meist früher. So nannte Johannes Schalbetter 1545 den heutigen Theodulpass als «Mons Siluius» (deutsch übersetzt Salasser­berg) oder deutsch Augsttalberg. Mit Augsttal ist dabei das Tal von Aosta (lateinisch Augusta Praetoria Salassorum) gemeint, das Aostatal.

«Siluius» wurde dann sehr wahrscheinlich volksetymologisch falsch interpretiert über vermeintlich lateinisch «silvius» und «silvanus» zu französisch und italienisch «Cervin/Cervin(i)». 1581 wurde das Matterhorn erstmals als Mont Cervin erwähnt, wie später Mons Silvanus und Mons Silvius. Im Jahr 1682 nannte Anton Lambien das heutige Matterhorn Matter Dioldin h[orn] (Matterhornspitze) zur Abgrenzung vom gleichnamigen Pass, der bis Mitte des 19. Jahrhunderts (beispielsweise auf der Dufourkarte) noch «Matterjoch» genannt wurde.

In der Lokalbevölkerung wird der Berg auch einfach ds Hore («das Horn», Zermatter Dialekt) oder ds Horu («das Horn», Oberwalliser Dialekt) genannt.

Das Matterhorn ist ein Karling, und seine charakteristische Form entstand durch Erosion und Gletscherschliff in den Eiszeiten. Das Matterhorn ist Teil der Dent-Blanche-Decke des Unter-Ostalpins, also eines weit nach Westen auf die penninischen Decken der Westalpen aufgeschobenen Trümmerstücks eines ostalpinen Deckgesteins. Die untere Gesteinsschicht des Matterhorns, die bis zur Höhe der Hörnlihütte reicht, ist penninisch, also westalpin. Das im Vergleich dazu kleine Horn selbst sitzt auf dieser Basis auf und gehört zur Dent-Blanche-Decke, und zwar der untere Teil bis zur «Schulter» zur Arolla-Serie aus Orthogneisen und Metagabbros und der oberste Teil zur Valpelline-Serie aus hochmetamorphen Paragneisen der Dent-Blanche-Decke.[2] Einfach ausgedrückt, besteht das Matterhorn aus zwei verschiedenen, schräg aufeinanderliegenden Gesteinspaketen. Der heutige Matterhorngletscher entstand erst wieder im Pessimum der Völkerwanderungszeit nach dem Optimum der Römerzeit.

Die charakteristische "Matterhornwolke", die sich an der windabgewandten Seite des Gipfels bildet.
Die «Matterhornwolke»

Eine Besonderheit ist die charakteristische «Matterhorn-Wolke»[3]. Sie ist ein herausragendes Beispiel für einen Wolkentyp, den Meteorologen als Bannerwolke bezeichnen: Wie eine mächtige Fahne bildet sich die Wolke auf der windabgewandten Seite (Lee-Seite) des Gipfels als fast ständiger Begleiter des Berges. Die plausibelste Erklärung für ihr Entstehen ist die folgende: Das Matterhorn überragt das umgebende Gebirge wie ein Turm, so dass sich an ihm Leewirbel bilden, die feuchte Luft aus dem Tal nach oben führen, wo es zur Kondensation und Wolkenbildung kommt. Ist das Gipfelniveau erreicht, so wird die Wolke von einem waagerechten Ast des Leewirbels erfasst, der zu der typischen Fahnen-Form führt (Leewirbel-Hypothese).

Erstbesteigungen

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Unfall am Matterhorn 14. Juli 1865, Rechtsgrund und Beschluss des Bezirksgerichts Visp
Chromolithographie des Matterhorns um 1900 aus der Zentralbibliothek Zürich

Seit 1857 wurden mehrere erfolglose Versuche unternommen, das Matterhorn zu besteigen, zumeist von der italienischen Seite her.[4] 1862 erstieg John Tyndall mit den Führern Johann Josef Benet, Anton Walter, Jean-Jacques und Jean-Antoine Carrel erstmals die Südwestschulter, den heutigen Pic Tyndall. Die Fortsetzung des Aufstiegs entlang des Liongrates erschien ihnen unmöglich.

Dem Erstbesteiger des Matterhorns, Edward Whymper, erschien der Liongrat weiterhin als nicht machbar. Insgesamt war er bereits sieben Mal gescheitert und überlebte u. a. einen Sturz über 60 Meter. Whymper versuchte daher, seinen Freund Jean-Antoine Carrel zu einer Besteigung von der Zermatter Seite zu überreden. Carrel beharrte darauf, von Italien her aufzusteigen.

Im Juli 1865 erfuhr Whymper zufällig von einem Gastwirt in Breuil-Cervinia, dass Carrel sich – ohne Whymper zu benachrichtigen – wieder zum Liongrat aufgemacht hatte.[4] Whymper fühlte sich getäuscht und eilte nach Zermatt, um dort eine Gruppe für einen sofortigen Versuch über den Hörnligrat zusammenzustellen. Am 14. Juli 1865 gelang der 7er-Seilschaft Whympers die Erstbesteigung.[5] Die Gruppe stieg über den Hörnligrat auf die Schulter; weiter oben, im Bereich der heutigen Fixseile, wich sie in die Nordwand aus. Edward Whymper erreichte als erster den Gipfel, weil er sich vor dem Gipfel vom Seil losschnitt[6] und vorauslief. Ihm folgten der Bergführer Michel Croz (aus Chamonix), Reverend Charles Hudson, Lord Francis Douglas, Douglas Robert Hadow (alle aus England) sowie die Zermatter Bergführer Peter Taugwalder Vater und Peter Taugwalder Sohn.[7] Sie sahen Carrel und seine Gruppe weit unterhalb am Pic Tyndall.
Beim Abstieg der Erstbesteiger stürzten die vorderen vier der Seilschaft (Croz, Hadow, Hudson und Douglas) noch oberhalb der «Schulter» über die Nordwand tödlich ab.[5] Josef Marie Lochmatter brach ab dem 15. Juli 1865 mehrmals mit Rettungsmannschaften auf, um den vier Abgestürzten Erste Hilfe zu leisten. Am 19. Juli barg ein Bergungstrupp die Leichen von Croz, Hadow und Hudson auf dem Matterhorngletscher. Douglas’ Leiche wurde nie gefunden.

Am 17. Juli gelang auch Carrel zusammen mit Jean-Baptiste Bich und Amé Gorret der Aufstieg über den Liongrat bis zum Gipfel.[8] Die drei traversierten vom Nordende der italienischen Schulter durch die oberste Westwand auf den Zmuttgrat (sog. Galleria Carrel) und schlossen die Besteigung über diesen ab.

Runde Jahrestage der Erstbesteigung des Matterhorns sind feierlich begangen worden. So zeigte das Schweizer Fernsehen zum 100. Jahrestag am 14. Juli 1965 eine internationale Live-Sendung einer Matterhornbesteigung mit Beteiligung von Berg-Reportern der BBC und der RAI. Am 30. Juni 1965 zeigte das Schweizer Fernsehen den eigens produzierten Dokumentarfilm Bitterer Sieg: Die Matterhorn Story (Regie: Gaudenz Meili).[9] Anlässlich des 150. Jahrestages wurde am 14. Juli 2015 auf dem Bahnhofplatz in Zermatt eine Countdown-Uhr aufgebaut, im Dezember 2014 wurde im Zentrum des Ortes («Matterhorn Plaza») ein Treffpunkt für das Jubiläumsjahr ins Leben gerufen.[10]

Am 22. Juli 1871, sechs Jahre nach Whymper, bestieg die britische Alpinistin Lucy Walker als erste Frau das Matterhorn.[11] 1869 hatten Isabella Straton und Emmeline Lewis Lloyd als reine Frauenseilschaft die Besteigung versucht; sie scheiterten kurz vor dem Gipfel.[12] 1871 bestieg auch Anna Voigt aus Frankfurt das Matterhorn; sie war damals eine der ersten Frauen in der Sektion Frankfurt am Main des Deutschen Alpenvereins.[13] Die erste reine Frauenseilschaft, die erfolgreich das Matterhorn bestieg, bestand aus der Französin Alice Damesme und der Amerikanerin Miriam O’Brien, die am 13. August 1932 den Gipfel des Matterhorns über den Hörnligrat erreichten.[14]

Yvette Vaucher (1929–2023) war 1965 die erste Frau, die die Nordwand des Matterhorns durchstieg, und Daisy Voog 1966 die erste Deutsche.[15][16] Die beiden Japanerinnen Michiko Imai und Yoshiko Wakayama waren am 18. und 19. Juli 1967 die erste reine Frauenseilschaft, der die Durchsteigung der Nordwand gelang.[14]

Flug rund um das Matterhorn
Segelflug am Matterhorn mit DuoDiscus aus 5200 m Höhe (16. März 2014)

Der am weitaus häufigsten begangene Aufstiegsweg ist der Hörnligrat von Zermatt aus über die Hörnlihütte (Nordostgrat, ZS+). Er stellt den sogenannten Normalweg, also den leichtesten Aufstieg, dar. Auf 4003 Metern Höhe, nordöstlich unterhalb des Gipfels, gibt es als Biwak für Notfälle, wie Wettersturz und Zeitverzug, die von der Hörnlihütte aus betreute Solvayhütte mit zehn Notlagern. Weitere Aufstiegsrouten gibt es am Südwestgrat über den kirchendachartigen Pic Tyndall (auch Liongrat oder Italienerweg genannt, ZS+), am Nordwestgrat (Zmuttgrat, S) und am Südostgrat (Furggengrat, SS, wenig begangen). Auch durch die abweisende Nordwand verläuft eine Aufstiegsroute, die hin und wieder von Spezialisten, z. B. Walter Bonatti, gewählt wird.

Routen über die Grate

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Die Solvayhütte

Nordostgrat «Hörnligrat» (Normalroute)

  • Schwierigkeit: ZS+, mit UIAA-Grad III+ Felskletterei
  • Zeitaufwand: 5–6 Stunden
  • Ausgangspunkt: Hörnlihütte (3260 m)
  • Talort: Zermatt (1608 m)
  • Erstbegehung: 14. Juli 1865 durch Edward Whymper, Reverend Charles Hudson, Douglas Robert Hadow, Lord Francis Douglas, mit den Bergführern Michel-Auguste Croz, Peter Taugwalder und dessen Sohn
  • Wintererstbegehung: 31. Januar 1911 durch Charles F. Meade mit Josef Lochmatter und Josef Pollinger
  • Alleinerstbegehung: 1898 durch Wilhelm Paulcke

Nordwestgrat oder «Zmuttgrat»

Südostgrat oder «Furggengrat»

Südwestgrat oder «Liongrat»

1992 gelang es Hans Kammerlander zusammen mit Diego Wellig das Matterhorn in 23 Stunden und 26 Minuten viermal über dessen vier Grate zu besteigen.

Routen durch die Wände

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Ostwand
Nordwand
  • Schwierigkeit: SS, mit V. UIAA-Grad Felskletterei
  • Zeitaufwand: 12–14 Stunden
  • Ausgangspunkt: Hörnlihütte (3260 m)
  • Talort: Zermatt (1608 m)
  • Erstbegehung: 31. Juli/1. August 1931 durch Franz und Toni Schmid[8]
  • Alleinerstbegehung: 22. Juli 1959 durch Diether Marchart in 5 Stunden
  • Wintererstbegehung: 3./4. Februar 1962 durch Hilti von Allmen und Paul Etter
  • Winteralleinerstbegehung: Februar 1965 durch Walter Bonatti, auf einer neuen und schwierigeren Route, mit 3 Biwaks
  • Erstbesteigung durch eine Frau: 14. Juli 1965 durch die Schweizerin Yvette Vaucher[17]
  • schnellste Solobegehung durch Dani Arnold in 1h 46min am 22. April 2015[18]
Westwand
Südwand

Besteigungen und Todesfälle

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2500 bis 3000 Bergsteiger versuchen jede Saison, den Gipfel zu bezwingen, an Spitzentagen über 100 Alpinisten. 70 % der Alpinisten wählen die einfachste und bekannteste Route über den Hörnligrat. Pro Saison müssen ungefähr 80 Rettungseinsätze per Helikopter durchgeführt werden.[19]

Seit der Erstbesteigung verging kein Jahr ohne tödliches Unglück am Matterhorn. Pro Jahr verunglücken acht bis zehn Menschen tödlich. Seit der Erstbesteigung vor mehr als 150 Jahren sind am Matterhorn über 500 Menschen umgekommen,[8] der Grossteil davon auf Schweizer Seite. An keinem anderen Berg weltweit sterben so viele Alpinisten. Zwischen 1981 und 2011 kamen auf Schweizer Seite 223 Alpinisten ums Leben, davon 207 durch Absturz, 5 durch Steinschlag, je 3 durch Erfrierung, durch Sturz ins Seil oder in Folge einer Suchaktion. 21 abgestürzte Alpinisten konnten noch nicht geborgen werden und werden noch vermisst.[19]

Ein im Jahr 2005 am Berg gefundener toter Skifahrer konnte 2018 als der 1954 verschollene Franzose Joseph Leonce Le Masne (* 1919) identifiziert werden.[20]

Der Italiener Bruno Brunod benötigte für den Aufstieg im Jahr 1995 2 Stunden und 12 Minuten. Der Spanier Kilian Jornet unterbot diesen Rekord 2013 und bestieg den Berg von Italien aus in 1 Stunde und 53 Minuten. Inklusive Abstieg kam Jornet auf eine Zeit von 2 Stunden und 52 Minuten.[21]

Am 22. April 2015 unterbot der Schweizer Dani Arnold an der Matterhorn-Nordwand den bisherigen Rekord von Ueli Steck aus dem Jahre 2009 um zehn Minuten. Die schnellste Solobegehung der Matterhorn-Nordwand schaffte er in 1 Stunde 46 Minuten.[18]

Der Zermatter Bergführer Richard Andenmatten hat das Matterhorn über 850 Mal bestiegen.[22] Der Zermatter Bergführer Ulrich Inderbinen hat das Matterhorn 371 Mal und zuletzt im Alter von 89 Jahren bestiegen.

Am 7. Juli 2014 gelang Géraldine Fasnacht aus Lausanne als erstem Menschen ein Flug mit dem Wingsuit vom Gipfel des Matterhorns.[14]

  • Der Genfer Maler Albert Gos, ein grosser Bewunderer des Hochgebirges, wurde gewissermassen zu einem «Hofmaler» des Matterhorns.
  • Der markante pyramidenförmige Gipfelkopf animierte 1908 Theodor Tobler und seinen Cousin Emil Baumann, der Schweizer Schokolade «Toblerone» ihre markante Form zu geben.
  • Der Walliser Schriftsteller Pierre Imhasly setzte 2005 in seinem Langgedicht Maithuna/Matterhorn dem Matterhorn ein literarisches Denkmal.
  • Es ist der Namensgeber des 1951 gestarteten Projekt Matterhorn der Princeton University, dem Vorläufer des heutigen Princeton Plasma Physics Laboratory zur Erforschung von Kernfusion und ihrer Anwendungen. In Anlehnung an das Projekt gingen die Fusionsprojekte Wendelstein hervor.[23]
  • 1959 wurde im Disneyland Resort in Kalifornien eine Nachbildung des Matterhorns im Massstab 1:100 eröffnet.
  • Seit 2007 steht eine 5,98 Meter grosse Nachbildung des Matterhorns im Miniatur Wunderland in Hamburgs Speicherstadt.
  • 1911 bestieg der deutsche Chemiker Otto Hahn, der spätere Entdecker der Kernspaltung und Nobelpreisträger, das Matterhorn und feierte auf dem Gipfel die erfolgreiche industrielle Herstellung von Radium 228 (Mesothorium I), das er bereits 1907 in Berlin entdeckt hatte.[24]
  • Eine 1890 erstmals projektierte Matterhornbahn sollte in Fortsetzung der Visp-Zermatt-Bahn (Eröffnung 1891) von Zermatt aus ins Zentrum der Walliser Alpen führen – ein Zweig auf den Gornergrat (3135 m ü. M.), der andere auf das Matterhorn. Die Gornergratbahn wurde gebaut und am 20. August 1898 eröffnet; die Matterhornbahn dagegen wurde nie realisiert.
  • 1950 plante Graf Dino Lora Totino eine Seilbahn von Cervinia zum Gipfel des Matterhorns. Daraufhin richtete das Alpine Museum in Zermatt einen Einspruch mit 90'000 Unterschriften an die italienische Regierung, die dem Protest stattgab und das Matterhorn zum schützenswerten Naturwunder erklärte.[25]
  • 1988 geriet Reinhold Messner bei seiner Besteigung in Rage, als er hoch oben in der Matterhorn-Wand plötzlich einen von Art Furrer geführten Kiosk mit Souvenirs und Klatschpresse vorfand, und drohte, sich beim «Bürgermeister» zu beschweren.[26] Die Aktion war Teil der Sendung Verstehen Sie Spass? und gilt als eine der besten Episoden.[27][28]
  • 2012 bestieg Miss Schweiz Linda Fäh, begleitet von ihrer Freundin Lorena Oliveri, zwei Bergführern und einem Kamerateam, den Gipfel. Die damals 24-jährige hatte 2009 im Rahmen der Miss-Schweiz-Wahl den berühmtesten Berg der Schweiz nicht erkannt und verstand die Aktion als Wiedergutmachung.[29]
  • 2014 veranstaltete der Milliardär Richard Branson das Charity-Event Virgin Strive Challenge per Fahrrad, Kanu und zu Fuss von London bis aufs Matterhorn. Sein Sohn Sam erreichte, begleitet von zwei Bergführern, mit stechenden Kopfschmerzen und vollkommen desorientiert den Gipfel und musste per Helikopter zu Tal geflogen werden. «Virgin»-Gründer Branson beobachtete die Ereignisse aus einem Helikopter.[30]
  • 2017 drehte Dani Felber im Smoking und mit seiner Trompete ein Video zu seiner emotionalen Komposition Wo bist du? Du fehlst!.[31][32]
  • 2017 warb die Nürnberger Ortsgruppe der Partei Alternative für Deutschland im deutschen Bundestagswahlkampf 2017 für eine bessere Ärzteversorgung im ländlichen Raum mit einem Internet-Wahlplakat, auf dem das Matterhorn zu sehen war, mit dem Spruch: Hol dir dein Land zurück.[33]
  • Von März 2018 bis Oktober 2019 hing im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers in Oberhausen eine Nachbildung des Matterhorns kopfüber von der Decke und wurde von mehreren Beamern mithilfe einer 3D-Projektion in Szene gesetzt.[34]
  • Die Ama Dablam, ein 6814 m hoher Berg im Himalaya, wird wegen ihrer Form auch ‹Matterhorn Nepals› genannt.
  • Daniel Anker (Hrsg.): Matterhorn. Berg der Berge. AS Verlag, Zürich 2015, ISBN 978-3-906055-30-5.
  • Uli Auffermann: Das große Matterhorn-Lexikon. Das Matterhorn von A–Z. (Mit über 800 Stichworten). Schall-Verlag, Alland 2014, ISBN 978-3-900533-79-3 (Online).
  • bergbibel.com (Hrsg.): Focus Matterhorn. Zermatter Geschichte und Geschichten. Rotten-Verlag, Visp 2015, ISBN 978-3-906118-13-0.
    • (dazu im gleichen Verlag DVD: Focus Matterhorn – Im Banne des Berges).
  • Kurt Lauber, Sabine Jürgens: Matterhorn. Bergführer erzählen. Gipfelgeschichten gesammelt. Droemer, München 2015, ISBN 978-3-426-27659-4.
  • Reinhold Messner: Absturz des Himmels. S. Fischer, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-10-002424-4.
  • Beat P. Truffer: Die Geschichte des Matterhorns. Erstbesteigungen, Projekte und Abenteuer. 6., aktualisierte Auflage. Aroleit-Verlag, Zermatt 2007, ISBN 978-3-905097-19-1.
  • Beat P. Truffer: Matterhorn-DVD. Aroleit-Verlag, Zermatt 2015, ISBN 978-3-905097-24-5 (1:18 Film, 1'001 Fotos, 17 E-Books, 1 Audiobook, www.matterhornworld.ch).
  • Edward Whymper: Matterhorn. Der lange Weg auf den Gipfel. Einführung von Silvain Jouty. AS Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-909111-14-9.
  • Edward Whymper: Die Erstbesteigung des Matterhorns. Matterhorn 1865. Herausgegeben von Hermann Kemetmüller. Web-Site-Verlag, Ebersdorf 2006, ISBN 3-935982-69-0.
Commons: Matterhorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Matterhorn – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Schweizer Landeskarte 1:10'000. Abgerufen am 14. September 2023.
  2. Die geologische Entwicklung der Zentralalpen. (Memento des Originals vom 11. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/andiebert.gmxhome.de In: Website von Andreas Ebert, 2001 (Diplomarbeit).
  3. Hans Häckel: Wolken und andere Phänomene am Himmel. 2. Auflage. Ulmer Naturführer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8001-6935-1, S. 176–177.
  4. a b Pointdexter, Joseph: Zwischen Himmel und Erde. Die 50 höchsten Gipfel. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-3561-6, S. 156.
  5. a b Pointdexter, Joseph: Zwischen Himmel und Erde. Die 50 höchsten Gipfel. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-3561-6, S. 159.
  6. phoenix. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  7. Joseph Pointdexter: Zwischen Himmel und Erde. Die 50 höchsten Gipfel. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-3561-6, S. 155.
  8. a b c d Pointdexter, Joseph: Zwischen Himmel und Erde. Die 50 höchsten Gipfel. Könemann, Köln 1999, ISBN 3-8290-3561-6, S. 160.
  9. Medienmitteilung der SRF DRS zu 100. Jahrestag der Erstbegehung des Matterhorns (pdf)
  10. Zermatt feiert Matterhorn-Jubiläum. In: Reisen exclusiv. 14. Januar 2015, abgerufen am 14. Januar 2015.
  11. zermatt.ch Zermatt Tourismus: First Ladies – Die ersten Frauen auf dem Matterhorn
  12. LEWIS LLOYD, EMMELINE (1827–1913), one of the first women to climb in the Alps | Dictionary of Welsh Biography. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  13. Frauen in den Bergen – sie waren immer da, aber unsichtbar. In: 150 Jahre Deutscher Alpenverein. 5. Mai 2019, abgerufen am 19. August 2022 (deutsch).
  14. a b c Redaktion: Diese Frauen eroberten das Matterhorn. In: Lacrux Klettermagazin. 14. Juni 2019, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  15. Panorama – Yvette Vaucher: Vor 50 Jahren stand sie auf dem Matterhorn. 14. Juli 2015, abgerufen am 20. Oktober 2022.
  16. Uli Auffermann: Die Eiger-Frau. In: Jungfrau Zeitung. 6. September 2014, abgerufen am 10. Januar 2024.
  17. Yvette Vaucher – Vor 50 Jahren stand sie auf dem Matterhorn. In: srf.ch. 14. Juli 2015.
  18. a b Dani Arnold: Neuer Speedrekord am Matterhorn. In: alpin.de, 30. April 2014.
  19. a b Stefan Bachmann, Marina Brähm: Tod am Matterhorn. (PDF; 2,31 MB) In: Beobachter. September 2012, abgerufen am 3. April 2015.
  20. Matterhorn-Toter nach Facebook-Aufruf identifiziert orf.at, 29. Juli 2018, abgerufen am 29. Juli 2018.
  21. Kilian Jornet besteigt Matterhorn in Rekordzeit. In: NZZ. 21. August 2013.
  22. Gottes Pyramide. In: alps-magazine.com. Archiviert vom Original am 6. November 2016; abgerufen am 6. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alps-magazine.com
  23. deutschlandfunk.de: Deutschlands größtes Fusionsexperiment - Der Wendelstein glüht. Abgerufen am 16. Juni 2023.
  24. Christine Schemmann: Das zweite Leben des Otto Hahn. Der Nobelpreisträger war ein exzellenter Bergsteiger. In: Der Bergsteiger. 46. Jg., Nr. 8, 1979, S. 472–473.
  25. Johannes Schweikle: Tragödien am Matterhorn. (Memento des Originals vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.merian.de In: Merian. 16. Juni 2010.
  26. Best of Verstehen Sie Spass: Kiosk auf dem Matterhorn. In: YouTube (Video).
  27. Kurt Felix brachte sogar die Opfer zum Lachen. In: Die Welt. 19. Mai 2012, abgerufen am 3. April 2015.
  28. Das Matterhorn als TV-Star: Dokumentationen zeigen Vergangenheit und Gegenwart. (Memento des Originals vom 3. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zermatt.ch In: Website von Zermatt.
  29. Die «Miss Schweiz»-Kandidatinnen kennen das Matterhorn nicht. In: SRF. 20. August 2012, abgerufen am 3. April 2015.
  30. Richard Bransons Sohn Sam beinahe am Matterhorn verunglückt. In: Freiburger Nachrichten. 5. September 2014, abgerufen am 3. April 2015.
  31. «Ich dachte, man hat mich auf dem Matterhorn vergessen». Abgerufen am 24. Januar 2024.
  32. Dani Felber - Wo bist du? Du fehlst! Abgerufen am 25. Januar 2024 (deutsch).
  33. „Hol dir dein Land zurück“ – AfD wirbt mit ausländischem Berg. In: Die Welt. 16. August 2017, abgerufen am 16. August 2017.
  34. Der Berg ruft – Gasometer Oberhausen. Abgerufen am 18. Juni 2019.