Mordechai Jaffé

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Mordechai Jaffé, bürgerlich Markus Lazarus Jaffé (geboren am 4. August 1740 in Berlin; gestorben am 7. November 1813 in Schwerin, Mecklenburg-Schwerin) war ein deutscher Rabbiner.

Mordechai Jaffé war der Sohn des Rabbiners Elieser Lazarus Nehemias Jaffé, eines direkten Nachfahrens von Mordechai Jaffe. Mordechais Vater starb schon 1746. Er wuchs in Berlin bei seinem Stiefvater Simon Salomon (später Simon Hildesheim) auf. 1754 ging er zur Jeschiwa in Lissa. Dort erhielt er auch die Semicha. In Lissa lernte er seine erste Frau, Golda Segal, Tochter des Vorstehers der jüdischen Gemeinde Eisick Segal, kennen.

1770 wurde er zum Dajan in Schwerin gewählt. Er nahm auch Amtshandlungen in den übrigen mecklenburgischen jüdischen Gemeinden vor. Die landesherrliche Anerkennung als Landesrabbiner wurde ihm jedoch zunächst verweigert. 1775 wurde er Rabbiner (Oberrabbiner?) in Schwerin. Er war in viele Streitigkeiten und Prozesse mit seiner Gemeinde verstrickt, die erst am 19. September 1802 mit einer Vereinbarung über seine Rechte und Pflichten beendet wurden. Diese Vereinbarung wurde auch staatlich bestätigt.

1800 starb seine Frau Golda. Etwa 1802 heiratete er seine zweite Frau Rachel Bolisch aus Prenzlau. Möglicherweise heiratete er später ein drittes Mal. Aus seinen Ehen sollen zehn bis zwölf Kinder hervorgegangen sein. Jaffés Sohn, Esaias Marcus Jaffé, war ebenfalls Rabbiner, konnte sich jedoch nicht als Nachfolger seines Vaters durchsetzen. Nachfolger wurde Josua (Falk) Albu.

Veröffentlichungen

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  • Halachische Korrespondenz mit Gabriel Kohn in dessen Tešūvōth Gavrē, Frankfurt/Oder 1826, Nr. 2, S. 23 (hier Gaon genannt).

Literatur (Auswahl)

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  • Leopold Donath: Geschichte der Juden in Mecklenburg von den ältesten Zeiten (1266) bis auf die Gegenwart (1874). Leipzig 1874 (Reprint: Vaduz 1984) S. 153 f.
  • Moritz Stern: Der Schweriner Oberrabbiner Mordechai Jaffé. Seine Ahnen und seine Nachkommen. Verlag Hausfreund, Berlin 1933 (Digitalisat).
  • Norbert Credi: Zwischen Normalität und Vertreibung. Aspekte jüdischen Lebens in Mecklenburg im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. In: Antijudaismus Antisemitismus Fremdenfeindlichkeit. Aspekte der Geschichte der Juden in Deutschland und Mecklenburg. Schwerin 1998, S. 105.
  • Eintrag JAFFÉ, Mordechai. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K·G·Saur, München 2004, S. 798, No. 0800.
  • Grete Grewolls (Hrsg.): Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff, Rostock 2011, ISBN 978-335601405-1.