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Mormonentulpen

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Mormonentulpen

Calochortus nuttallii

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Calochortoideae
Gattung: Mormonentulpen
Wissenschaftlicher Name
Calochortus
Pursh

Die Mormonentulpen (Calochortus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae).[1][2][3] Die 70 bis 74 Arten sind vom westlichen Nordamerika über Mexiko bis Guatemala verbreitet.[2]

Herkunft der Trivialnamen und Symbolik

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Die indigenen Völker in Utah nannten Calochortus nuttallii „sago“ (bei den Shoshonen ist „sago“ das Wort für essbare Zwiebel) und erzählten den Mormonen, dass sie essbar sind. Die gegarte Zwiebel diente den Siedlern um 1848 in Utah als Nahrungsmittel und bewahrte sie so vor dem Verhungern.[4] Deshalb wurde 1911 Calochortus nuttallii zur Staatsblume von Utah, dort Sego Lily genannt, erklärt.[5][6]

Illustration von Calochortus nuttallii
Geöffnete Kapselfrüchte der Weißen Mormonentulpe (Calochortus albus)

Calochortus-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Am aufrechten Stängel befinden sich höchstens sehr kleine Blätter. Die hauptsächlich grundständig und wechselständig stehenden Laubblätter sind ungestielt, lineal, einfach, flach, parallelnervig und ganzrandig.

Die Blüten stehen in endständigen, einfachen oder verzweigten, traubigen Blütenständen mit Hochblättern. Die lang gestielten, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Es sind zwei Kreise mit je drei freien Blütenhüllblättern vorhanden. Bei einigen Arten sind die Blütenhüllblätter beider Kreise gleichgestaltig, bei vielen Arten sind sie deutlich unterschiedlich in Form und Größe. Nektardrüsen befinden sich an der Basis der inneren Blütenhüllblätter. Oft sind die Blütenhüllblätter gepunktet. Wenn sie sich unterscheiden, dann sind die äußeren Blütenhüllblätter oft schmaler, glatt, manchmal grün oder haben die gleiche Farbe wie die inneren. Die inneren Blütenhüllblätter sind oft genagelt, gefranst, behaart, an Farben kommen Gelb, Rosa bis Rot vor und oft sind sie gemustert. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden; sie sind untereinander immer frei, sie können aber mit der Basis der Blütenhüllblätter verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Jeder der drei Fruchtknotenkammern enthält 30 bis 50 Samenanlagen. Griffel kann man oft keine erkennen, wenn sie vorhanden sind, dann sind sie viel kürzer als die Fruchtknoten. Die Narbe ist dreilappig.

Die aufrechten, aufplatzenden Kapselfrüchte sind dreiflügelig. Die Samen sind meist abgeflacht.

Goldene Mormonentulpe (Calochortus amabilis)
Dreizählige, radiärsymmetrische Blüte von Calochortus ambiguus
Dreizählige, radiärsymmetrische Blüte von Calochortus apiculatus
Calochortus argillosus
Calochortus bruneaunis
Hellblaue Mormonentulpe (Calochortus caeruleus)
Calochortus excavatus
Calochortus kennedyi
Gestreifte Mormonentulpe (Calochortus macrocarpus)
Calochortus monophyllus
Calochortus tiburonensis
Rosa Mormonentulpe (Calochortus tolmiei)

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Calochortus wurde durch Frederick Traugott Pursh 1814 in Flora Americae Septentrionalis; or, ..., Volume 1, S. 240[7] aufgestellt. Typusart ist Calochortus elegans Pursh.[8] Der botanische Gattungsname Calochortus leitet sich aus den griechischen Wörtern kalos für schön und chortos für Gras ab.[2] Synonyme für Calochortus Pursh sind: Cyclobothra D.Don, Mariposa (Alph.Wood) Hoover.[1]

Die Gattung Calochortus gehört zur Unterfamilie Calochortoideae Dumort. innerhalb der Familie Liliaceae. Einige Autoren stellen die Gattung Calochortus in eine Familie Calochortaceae Dumort. mit fünf Gattungen.[3]

Calochortus-Arten gedeihen im gemäßigten Klima von Nord- bis Zentralamerika. Man findet die Calochortus-Arten von British Columbia im westlichen Nordamerika (56 Arten) über Mexiko bis Guatemala.[2]

Die Gattung Calochortus wird in drei Sektionen mit je vier Untersektionen gegliedert:

  • Sektion Calochortus:
    • Untersektion Pulchellii
    • Untersektion Elegantes
    • Untersektion Nudi
    • Untersektion Nitidi
  • Sektion Cyclobothra:
    • Untersektion Barbati
    • Untersektion Ghiesbreghtiani
    • Untersektion Purpurei
    • Untersektion Weediani
  • Sektion Mariposa:
    • Untersektion Gunnisoniani
    • Untersektion Macrocarpi
    • Untersektion Nuttalliani
    • Untersektion Venusti

In der Gattung Mormonentulpen (Calochortus) gibt es 70 bis 74 Arten:[1][2]

Die Zwiebeln können roh oder gegart gegessen werden.[10]

Selten werden einige der Arten und ihre Sorten aufgrund der sehr attraktiven Blüten als Zierpflanzen verwendet. Sie gelten als heikle Liebhaberpflanzen.[11]

  • P. L. Fiedler, R. K. Zebell: Calochortus., S. 119 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5
  • Mary E. Gerritsen, Ron Parsons: Calochortus: Mariposa Lilies & Their Relatives, Timber Press, 2007, ISBN 0-88192-844-5. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  • Thomas B. Patterson, Thomas J. Givnish: Geographic cohesion, chromosomal evolution, parallel adaptive radiations, and consequent floral adaptations in Calochortus (Calochortaceae): evidence from a cpDNA phylogeny, Department of Botany, University of Wisconsin, 2003 (Zusammenfassung)

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb Calochortus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. Juli 2018.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi P. L. Fiedler, R. K. Zebell: Calochortus., S. 119 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 26: Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5
  3. a b c d Calochortus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 2. Oktober 2014.
  4. Calochortus nuttallii - Datenblatt bei Lady Bird Johnson Wildflower Center.
  5. Utah State Flower - Sego Lily. (Memento des Originals vom 7. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pioneer.utah.gov
  6. The Sego Lily, Utah's State Flower.
  7. Pursh 1814 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. Calochortus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 2. Oktober 2014.
  9. a b c d e f g h i j Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  10. Einträge zu Calochortus bei Plants For A Future
  11. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.