Mosale
Mosale | ||
---|---|---|
| ||
Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Karnataka | |
Distrikt: | Hassan | |
Subdistrikt: | Hassan | |
Lage: | 12° 54′ N, 76° 9′ O | |
Höhe: | 900 m | |
Fläche: | 4,31 km² | |
Einwohner: | 689 (2011)[1] | |
Bevölkerungs- dichte: |
160 Ew./km² | |
Mosale – Zwillingstempel (um 1200) |
Mosale ist ein knapp 700 Einwohner zählendes Dorf im Gemeindebezirk (taluk) von Hassan im Süden des indischen Bundesstaats Karnataka. Der Ort ist bekannt durch zwei der besterhaltenen mittelalterlichen Hoysala-Tempel.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Mosale liegt in einer Höhe von knapp 900 m ü. d. M. etwa 14 km südöstlich der Distriktshauptstadt Hassan.[2] Das Klima ist subtropisch; Regen fällt zumeist in den Monaten Mai bis Oktober.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mehrheitlich Kannada sprechende Bevölkerung des Ortes besteht nahezu ausschließlich aus Hindus. Der männliche und der weibliche Bevölkerungsanteil sind in etwa gleich hoch.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Traditionell spielt die Landwirtschaft die größte Rolle im wirtschaftlichen Leben; angebaut werden Getreide, Linsen und Gemüse aller Art.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mittelalter war Mosale Bestandteil des Hoysala-Reiches, welches im 14. Jahrhundert vom Vijayanagar-Reich abgelöst wurde. Haidar Ali und sein Sohn Tipu Sultan okkupierten die Macht von 1760 bis 1799; danach dominierten die Briten. Ob der Ort schon vor der Tempelgründung existierte oder sich erst danach entwickelte, ist unklar.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Einzige Sehenswürdigkeit des Ortes sind die beiden – für Indien aber auch für die Weltarchitektur äußerst ungewöhnlichen – Zwillingstempel Nageshvara und Chennakeshava aus der Zeit des Königs Vira Ballala II. (um 1200); sie sind den Hindu-Göttern Shiva und Vishnu geweiht und sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch hinsichtlich der Ausstattung nahezu völlig gleich gestaltet. Die beiden Tempel stehen auf ebener Erde; somit kann die rituelle Umschreitung (pradakshina) nur auf dem mit Steinplatten ausgelegten Erdbodenniveau erfolgen. Beide Tempel haben von gestuften Türmen (vimanas) mit kalasha-Krügen überhöhte Cellae (garbhagrihas); davor befindet sich jeweils ein Vorraum (antarala oder shukhanasi) mit einer hoheitlich-repräsentativ gemeinten Löwentöter-Figur (sala) auf dem Dach. Die Dächer der Vorhallen (mandapas) sind dagegen nahezu flach. Die Außenwände beider Tempel sind reich gegliedert und mit zahlreichen Götter- und Begleitfiguren (meist Musikantinnen und Tänzerinnen) ausgestattet, die zu den schönsten Bildhauerarbeiten indischer Kunst gezählt werden müssen. Die Wände im Innern des Tempels sind dagegen eher schmucklos; hervorzuheben sind die gedrechselten Specksteinsäulen der Vorhallen, die Kragkuppeln in den Deckenkompartimenten und die Portale zu den Cellae.
- Mehr als 350 Jahre nach dem Tempelbau wurde neben dem Tempel eine Inschriftstele (1577) mit einer von zwei Tieren flankierten meditierenden Tirthankara-Figur im Bogenfeld aufgestellt.
-
Wandgliederung und Figurenschmuck
-
Vorhalle (mandapa) des Nageshvara-Tempels
-
Kragkuppel mit Abhängling
-
Jaina-Stele (1577)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mosale, Tempel – Fotos + Kurzinfos (englisch)