Moschtschiny-Kultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baltische Kulturen des 4. Jahrhunderts (lila). Moschtschiny-Kultur (östliches Gebiet)

Die Moschtschiny-Kultur (russisch Мощинская культура) war eine archäologische Kultur der Eisenzeit vom 4. bis 7. Jahrhundert im heutigen westlichen Russland.

Sie ist die östlichste bekannte baltische Kultur überhaupt.

Verbreitungsgebiet

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Siedlungsgebiet lag in den Waldgebieten am oberen Dnepr und der oberen Oka in den heutigen russischen Oblast Kaluga, Tula, Orjol und Smolensk.

Sie ist benannt nach einer Siedlung bei dem Dorf Moschtschiny im Rajon Mosalsk in der Oblast Kaluga.

Die Moschtschiny-Kultur entstand im 4. Jahrhundert aus der Juchnowo-Kultur, mit Einflüssen der Sarubinzy-Kultur aus Zuwanderung.

Materielle Kultur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ackerbau und Viehzucht waren Ernährungsgrundlage. Die Siedlungen waren meist befestigt.

Die Keramik hatte eine glatte Oberfläche mit bronzenen Verzierungen. Sie war handgeformt. Bronze- und Eisenverarbeitung waren hoch entwickelt.

Leichenbrand wurde in Hügelgräbern bestattet.

Für die Zeit ab dem 9. Jahrhundert wird der möglicherweise baltisch-slawisch entstandene Stamm der Wjatitschen im westlichen Teil des Gebietes erwähnt. Für das 11. Jahrhundert an der Oka der wahrscheinlich baltische Stamm der Goljad (Ost-Galinder).

  • Brockhaus Archäologie. Leipzig, Mannheim 2009, ISBN 978-3-7653-3321-7
  • G. A. Massalitina: Современное состояние изучения мощинской культуры. Оки связующая нить (Über den aktuellen Stand der Forschungen zur Moschtschiny-Kultur. Oka) in: E. E. Fomtschenko (Red.): Археология Среднего Поочья: Сборник материалов Второй региональной научно-практической конференции (Ступино, 18 февраля 2009 г.) (Archäologie des mittleren Oka-Gebiets. Materialien der zweiten regionalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz (Studino, 18. Februar 2009)). Moskau 2009, S. 38–43