Mud (Fluss)
Mud Mudau, im Oberlauf Mudbach | ||
Die Mud in Weilbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2472 | |
Lage | Sandstein-Odenwald
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | im östlichen Odenwald westlich von Mudau 49° 32′ 9″ N, 9° 10′ 59″ O | |
Quellhöhe | ca. 500 m ü. NHN [2] | |
Mündung | nach Miltenberg von links in den MainKoordinaten: 49° 42′ 22″ N, 9° 14′ 16″ O 49° 42′ 22″ N, 9° 14′ 16″ O | |
Mündungshöhe | ca. 125 m ü. NHN [3] | |
Höhenunterschied | ca. 375 m | |
Sohlgefälle | ca. 15 ‰ | |
Länge | 25,4 km[LUBW 1] | |
Einzugsgebiet | 408,209 km²[LUBW 2] | |
Abfluss am Pegel Weilbach[4][5] AEo: 400,77 km² |
NNQ MNQ MQ Mq MHQ HHQ (1995) |
430 l/s 968 l/s 3,39 m³/s 8,5 l/(s km²) 49,4 m³/s 149 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Gabelbach, Otterbach, Ohrenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Billbach, Weilbach |
Die Mud ist ein rund 25 km langer linker und südlicher Zufluss des Mains. Ihr Oberlauf wird auch Mudau oder Mudbach genannt.[6]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gewässer wird 1271 als Mudahe erstmals schriftlich erwähnt. Der Name beinhaltete das germanische Wort *muda „torfartige Erde, Moor, Schlamm“ und die Endung -aha für „Fließgewässer“.[7]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss Mud entspringt im östlichen Odenwald westlich von Mudau im Gewann Hohenbusch auf einer Höhe von etwa 500 m ü. NHN. Die Quelle ist seit 1890 gefasst und füllt den dortigen Wasserbehälter.[8] Der Oberlauf liegt oft trocken,[9] so dass das Bachbett erst ab der Wassertretanlage ⊙ im Gewann Weller in Mudau Wasser führt.
Die Mud durchfließt dann in beständig nördlichem Lauf das Ünglerttal. Östlich von Kirchzell fließt ihr der etwas längere Gabelbach zu. In Amorbach mündet unterhalb des Gotthardsberges (304 m) von rechts ihr größter Zufluss, der Billbach.
Die Mud durchfließt im weiteren Verlauf Weilbach und Breitendiel und mündet schließlich auf einer Höhe von ungefähr 125 m ü. NHN unmittelbar nach der Laurentiuskapelle bei Miltenberg von links in den Main.
Die Mud mündet nach einem ungefähr 25,4 km langen Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 15 ‰ ungefähr 375 Höhenmeter unterhalb ihres Ursprungs.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 408,2 km² große Einzugsgebiet der Mud gehört dem Sandstein-Odenwald an und wird von ihr über den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Quelle und Oberlauf der Mud liegen im baden-württembergischen Neckar-Odenwald-Kreis, der Mittel- und Unterlauf im bayerischen Landkreis Miltenberg.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diagramm der Zuflüsse ab 5 km (von der Quelle zur Mündung)
Tabelle Zuflüsse der Mud (Eine Auswahl)
Tabelle der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge,[LUBW 1] Einzugsgebiet[LUBW 3] und Mündungshöhe[LUBW 4] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Zum Vergleich wurden auch die Werte der Mud selbst blau hervorgehoben aufgenommen.
Name | GKZ | Lage | Länge in km |
EZG in km² |
Mündungshöhe in m ü. NHN |
Mündung | Bemerkungen und Nachweise |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Sotteich | 2472112 | rechts | 0,7 | ca. 0,8 | 437 | Mudau-Untermudau | [LUBW 5] |
Strüht | 247212 | links | 1,9 | 2,9 | 432 | Mudau-Untermudau | |
Donebach | 247214 | links | 2,8 | 5,7 | 386 | Mudau-Ünglert | |
Inglatstalgraben | 247216 | links | 2,8 | 3,6 | 215 | Kirchzell-Burg Wildenberg | [10] |
Bach aus der Zeibertsklinge | 247219… | links | ca. 1,3 | ca. 1,3 | 207 | Kirchzell-Burg Wildenberg | [LUBW 6][LUBW 5][10] |
Gabelbach | 24722 | links | 15,6 | 83,7 | 174 | Kirchzell-Buch | [LUBW 7][10] |
Billbach | 24724 | rechts | 24,8 | 188,4 | 151 | Amorbach | [LUBW 7][10] |
Otterbach | 247252 | links | 5,0 | 10,9 | 150 | Amorbach | [10] |
Ohrenbach | 24726 | links | 13,5 | 51,1 | 142 | Weilbach | [10] |
Weilbach | 247292 | rechts | 6,7 | ca. 19,0 | 140 | Weilbach | [LUBW 5][10] |
Mud | 2472 | 25,4 | 408,2 | 125 | Miltenberg |
Flusssystem Mud
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochwasser (Retention)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit einigen Jahren werden unmittelbar vor der Mündung in den Main aufwendige Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz betrieben; der Großteil davon ist seit Ende 2009 fertiggestellt.
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Mud kommen Bachforelle, Bachneunauge, Bachschmerle, Elritze, Flussbarsch, Gründling, Mühlkoppe, Hecht, Regenbogenforelle und Rotauge sowie der einheimische Edelkrebs vor.[11]
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 2009 ertrank unweit der Mündung in den Main unter mysteriösen Umständen ein dreijähriges Mädchen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LUBW
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Karte von Lauf und Einzugsgebiet der Mud
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ a b Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
- ↑ Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04.
- ↑ Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
- ↑ Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ a b c Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ a b Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
Andere Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- ↑ Google Earth
- ↑ Topografische Karte 1:10.000 Bayern Nord
- ↑ Statistik Weilbach / Mud, Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 6. September 2011)
- ↑ Stammdaten Weilbach / Mud, Bayerischer Hochwassernachrichtendienst
- ↑ Alternativnamen nach der Topographischen Karte 1:100.000 bzw. der Topographischen Übersichtskarte 1:200.000.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 360, „Mudbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Theodor Humpert: Mudau im Odenwald, Wesen und Werden einer Odenwaldgemeinde. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 1954, S. 9.
- ↑ gestrichelter Lauf im BayernViewer
- ↑ a b c d e f g Höhe abgefragt auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte (Rechtsklick) auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ Fischereiverband Unterfranken: Unsere Gewässer ( des vom 25. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 6220 ?, Nr. 6221 Miltenberg, Nr. 6320 Michelstadt, Nr. 6321 Amorbach, Nr. 6322 Hardheim, Nr. 6420 Mudau-Schönau, Nr. 6421 Buchen (Odenwald) und Nr. 6422 Walldürn
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte von Lauf und Einzugsgebiets der Mud auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Pegel bei Weilbach, HND Bayern
- Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Die Mud, Gewässerporträts bei Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg 2016