Murglhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Murglhof
Gemeinde Altendorf
Koordinaten: 49° 24′ N, 12° 17′ OKoordinaten: 49° 24′ 2″ N, 12° 16′ 50″ O
Höhe: 380 m ü. NHN
Einwohner: 10 (Format invalid)
Postleitzahl: 92540
Vorwahl: 09675
Murglhof (Bayern)
Murglhof (Bayern)
Lage von Murglhof in Bayern
Murglhof (2022)
Murglhof (2022)

Murglhof ist ein Ortsteil der Gemeinde Altendorf im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf, Bayern, und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.

Murglhof liegt im Schwarzachtal auf dem Südufer der Schwarzach, 450 Meter südwestlich der Staatsstraße 2040 und 450 Meter südlich von Altendorf. Zwischen Murglhof und Altendorf führt eine Brücke über die Schwarzach. Murglhof liegt am Nordosthang eines über 500 Meter hohen von Nord-West nach Süd-Ost verlaufenden Gebirgszuges, der das Schwarzachtal vom Auerbachtal trennt.[2][3]

Im 14. Jahrhundert verlief die Grenze des Amtes Nabburg durch Murglhof (auch: Würgelßhof, Wurgelshof).[4]

Laut einem Lehengegenbrief aus dem Jahr 1532 gehörte zu dieser Zeit Murglhof zum Lehen der Abkömmlinge des Jorg von Plankenfels.[5]

Im 16. Jahrhundert war Altendorf unter 7 unterschiedliche herrschaftliche Besitzer zersplittert. Dies führte zu verschiedenen Formen von Zwietracht und Misswirtschaft. Einer der Besitzer, ein Gabriel Gienger, bemühte sich, die Güter der verschiedenen Besitzer aufzukaufen oder einzutauschen und in seiner Hand zu vereinigen. Diese Bemühungen wurden jedoch von der Amberger Regierung teilweise abgeblockt. In diesem Rahmen kaufte Gienger 1589 neben anderen Gütern den Murglhof von dessen Besitzer Hans von Plankenfels.[6]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Murglhof kam zur Obmannschaft Altendorf. Zur Obmannschaft Altendorf gehörten: Altendorf, Fronhof, Schirmdorf, Dürnersdorf, Trossau, Siegelsdorf, Oberkonhof und Murglhof.[7]

1811 wurden in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Murglhof zum Steuerdistrikt Altendorf. Der Steuerdistrikt Altendorf bestand aus den Dörfern Altendorf und Unterkonhof, den Einöden Marklhof und Murglhof, den Waldungen Tannach und Altendorfer Kirchholz. Er hatte 60 Häuser, 357 Seelen, 500 Morgen Äcker, 160 Morgen Wiesen, 130 Morgen Holz, 15 Morgen öde Gründe und Wege, 7 Pferde, 40 Ochsen, 70 Kühe, 40 Stück Jungvieh, 30 Schafe und 24 Schweine.[8]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Murglhof zur patrimonialgerichtischen Gemeinde Altendorf. Die Gemeinde Altendorf bestand aus den Ortschaften Altendorf mit 59 Familien, Murglhof mit 2 Familien, Marklhof mit 2 Familien und Unterkonhof mit 8 Familien.[9]

Murglhof gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Filialkirche Willhof der Pfarrei Altendorf, Dekanat Nabburg.[10][11][12]

Einwohnerentwicklung ab 1818

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1818–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1818 2 Familien k. A.[9]
1828 7 1[13]
1838 17 2[11]
1864 11 7[14]
1875 20 6[15]
1885 19 3[16]
1900 11 2[17]
1913 20 3[12]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 15 3[18]
1950 18 3[19]
1961 13 4[20]
1964 13 4[13]
1970 14 k. A.[21]
1987 19 4[22]
2011 10 k. A.[1]

Murglhof liegt am Sautreiberweg, der auf alten Handelsstraßen von Schwandorf zur böhmischen Grenze führt.[2]

Commons: Murglhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
  2. a b Murglhof bei Bayernatlas. Abgerufen am 3. Januar 2022.
  3. Murglhof bei bavarikon.de. Abgerufen am 3. Januar 2022.
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 68
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 222
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 123
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 397
  9. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  10. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  11. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
  12. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 350 (Digitalisat).
  13. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 417
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 733 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 541 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 275 (Digitalisat).