Museum Thalwil
Eingang Museum Thalwil | |
Daten | |
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Ort | Thalwil, Alte Landstrasse 100 |
Eröffnung | 1992 |
Betreiber |
Stiftung Museum Thalwil
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Leitung |
Irène Fiechter
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Website |
Das Museum Thalwil ist das Ortsmuseum der Gemeinde Thalwil im Schweizer Kanton Zürich. Es befindet sich im Pfisterhaus auf dem Pfistergut-Areal, einem Kulturgut von regionaler Bedeutung.[1]
«Stiftung Museum Thalwil»
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum Thalwil wird durch die «Stiftung Museum Thalwil» verwaltet.[2]
1942 hinterliess der Kunstmaler Walter Meier dem «Verschönerungsverein Thalwil» (VVT) ein Vermächtnis. Es war verbunden mit der Auflage, ein Ortsmuseum in Thalwil zu gründen. Die Statuten der «Stiftung Ortsmuseum Thalwil» wurden am 28. April 1953 öffentlich beurkundet. Stiftungszweck ist «die Äufnung und Vervollständigung der antiquarischen Sammlung und die Einrichtung eines Ortsmuseums».[3] Inzwischen wurde die Stiftung zu «Stiftung Museum Thalwil» umbenannt. Die neue Stiftungsurkunde datiert vom 6. Februar 2023.
Pfisterhaus auf dem Pfistergut-Areal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum ist in den Räumen des Pfisterhauses, eines ehemaligen Weinbauernhauses aus dem Jahr 1752, untergebracht. Es wurde erbaut von Distriktrichter Hans Jakob Syfrig-Wunderli (1739–1799). Um 1835 wurde es vererbt an Heinrich Pfister-Syfrig. Es blieb bis 1949 im Familienbesitz und wird deshalb «Pfistergut» genannt. Grössere bauliche Veränderungen erfuhr das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem mit einem neuen Eingangsvorbau im Schweizer Holz-Stil an der Südostfassade. Das Pfistergut ist seit 1949 im Besitz der Gemeinde. Es umfasst neben der «Trotte», die heute als Raum für verschiedene Anlässe dient, das Pfisterhaus und die «Pfisterschüür».[4]
Die zwei historischen Stuben im ersten Stock werden auch als Trauzimmer genutzt, die Dauerausstellung zur Seidenindustrie ist im zweiten Stock untergebracht. Im dritten Stock, dem ausgebauten unteren Dachgeschoss, befindet sich der grosse Ausstellungsraum. Der Garten ist öffentlich zugänglich und wird auch für Veranstaltungen verwendet.
Ende 2023 wurde der Platz vor dem Pfisterhaus saniert, neu gibt es dort eine Pergola und Sitzbänke. Dank der Ebnung des Platzes kann dieser nun besser für Veranstaltungen genutzt werden.[5]
Sammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum Thalwil verfügt über eine Sammlung von ca. 6000 Objekten. Schwerpunkte sind Objekte aus dem Nachlass der Seidenindustrie in Thalwil, namentlich der Firmen Schwarzenbach, Weidmann und Heer. Dazu kommen die Druckgrafiken des Thalwiler Kupferstechers Johann Jakob Aschmann (1747–1809), Fotografien des Gemeinde- und Vereinslebens von 1870 bis etwa 1930 sowie Fotografien des Thalwiler Fotografen Jean Gaberell (1887–1949), der sich auf Berglandschaften spezialisierte. Haushaltsobjekte zeigen den Übergang von einer bäuerlichen Gemeinde zum Industrieort, vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Die Sammlung wurde 2023 inventarisiert, die Objekte wurden gereinigt und in vier Depoträumen archiviert.[6]
Ausstellungen und Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sonderausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt regelmässig Sonderausstellungen oder Interventionen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern:
- #2 Intervention. Malerduo Bošković-Scarth zeigt "Es windet zu stark um draussen zu malen" (1. November 2024 – 1. März 2025)[7]
- Autofokus. Ausstellung von Gina Folly zum Thema "Gebrauchtwerden – In Gebrauch sein" (24. Oktober 2024 – 1. März 2025)[8]
- Memories. Eine Fotoausstellung zu Erinnerungsorten, Spuren und Vergänglichkeit (4. Juli – 19. Oktober 2024)[9]
- Theaterpionier aus Leidenschaft. Ausstellung zu Oskar Eberle (16. Mai – 22. Juni 2024)[10]
- Kirche auf der Platte. Im Nachklang zu deren 175-Jahr-Jubiläum fand eine Ausstellung über die reformierte Kirche statt (3. März – 7. April 2024)[11]
- #1 Intervention. Die Thalwiler Künstlerin Brigitta Gabban zeigte Tonkacheln und Zeichnungen zusammen mit Bildern ihres Vaters, Giovanni Gabban (27. Oktober – 31. März 2024)[12]
- Deine unbekannten Nachbarn – Das Volk der Jenischen und der Sinti (Juni 2023)[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, (PDF; 397 kB, 21 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023)).
- ↑ Museum Thalwil. StiftungSchweiz, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Museum Thalwil. Website der Gemeinde Thalwil, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Pfistergut mit Trotte und Pfisterschüür. Website der Gemeinde Thalwil, abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ Feierliche Einweihung des aufgewerteten Pfisterareals. Website der Gemeinde Thalwil, abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ Leitbild. Museum Thalwil, September 2023, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Intervention 2 mit Malerduo Bošković-Scarth. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
- ↑ Autofokus von Gina Folly. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
- ↑ Memories auf der Ausstellungswebsite.
- ↑ Theaterpionier aus Leidenschaft auf der Ausstellungswebsite.
- ↑ Kirche auf der Platte auf der Ausstellungswebsite.
- ↑ Intervention #1 auf der Ausstellungswebsite.
- ↑ Deine unbekannten Nachbarn auf der Ausstellungswebsite.