Mys Schmidta
Siedlung städtischen Typs
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Mys Schmidta (russisch Мыс Шми́дта) ist eine Siedlung städtischen Typs mit 492 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] im Norden des Autonomen Kreises der Tschuktschen im äußersten Osten Russlands.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung liegt an der Küste der Tschuktschensee, etwa 650 Kilometer nördlich des Kreisverwaltungszentrums Anadyr auf einer Nehrung, welche die Lagune Akatan (auch Kelmantagen) vom offenen Meer trennt. Wenig nördlich liegt das gleichnamige Kap (Mys Schmidta steht im Russischen für Kap Schmidt).
Mys Schmidta gehört seit Juni 2008 zum Rajon Iultinski mit Verwaltungszentrum in Egwekinot. Zuvor war Mys Schmidta Zentrum des Rajons Schmidtowski, der 2008 mit dem Iultinski rajon zusammengeschlossen wurde und kurzzeitig Wostotschny rajon („Ostrajon“) hieß.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1931 als Stützpunkt für die Erschließung des äußersten Nordostens der Sowjetunion gegründet und wie das Kap nach dem Arktisforscher, Akademiemitglied und Politiker Otto Schmidt benannt.
In Folge entstanden in dem Gebiet verschiedene Bergbaubetriebe zur Förderung von Zinn und Gold (in Poljarny und Leningradski), deren logistisches Zentrum Mys Schmidta wurde. 1954 entstand eine Basis der sowjetischen Luftstreitkräfte insbesondere als Ausweich- und Auftankstützpunkt für deren strategische Bomberflotte.
1962 wurde der Ort Siedlung städtischen Typs[2] und 1973 Verwaltungszentrum eines aus dem Iultinski rajon ausgegliederten eigenständigen Rajons.
Im Zusammenhang mit der Einstellung des Bergbaus in industriellem Maßstab aus Kostengründen und der Schließung des Luftwaffenstützpunktes in den 1990er Jahren verließen 90 Prozent der Einwohner den Ort. Am 30. Mai 2008 wurde der Schmidtowski rajon wieder mit dem Iultinski rajon zusammengeschlossen, womit der Ort seine Verwaltungsfunktion verlor.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1970 | 1818 |
1979 | 3307 |
1989 | 4587 |
2002 | 705 |
2010 | 492 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mys Schmidta ist Ausgangspunkt für den Besuch des Naturreservates und UNESCO-Welterbegebietes Wrangelinsel.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einziger Wirtschaftszweig des umliegenden Gebietes sind heute die durch Angehörige der indigenen Völker betriebene Rentierzucht und die Goldwäscherei (2005 wurden 1625 Kilogramm Gold gefördert).
In der Siedlung befindet sich eine Wetterstation.
Unmittelbar südlich der Siedlung befindet sich ein Flughafen (ICAO-Code UHMI), von dem eine Flugverbindung nach Anadyr besteht. Als Hinterlassenschaft aus der Zeit seiner militärischen Nutzung besitzt er eine für Zwecke der dortigen zivilen Luftfahrt überdimensionierte 2450 m lange und 60 m breite betonierte Start- und Landebahn.
Klimatabelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mys Schmidta | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mys Schmidta
Quelle: wetterkontor.de
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (Ehemaliger) Rajon Schmidtowski auf der Webseite der Verwaltung des Autonomen Kreises (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Čislennostʹ naselenija gorodskich naselennych punktov, selʹskich naselennych punktov po Čukotskomu avtonomnomu okrugu. (Bevölkerungszahl der städtischen Ortschaften, der ländlichen Ortschaften im Autonomen Kreis der Tschuktschen.) Download von der Website des Territorialorgans Autonomer Kreis der Tschuktschen des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation
- ↑ Mys Schmidta auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)