NME T1
Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn T1 | |
---|---|
Nummerierung: | NME T1 OHE DT 0514 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Christoph & Unmack Niesky |
Baujahr(e): | 1936 |
Ausmusterung: | 1975 |
Achsformel: | (1A)(A1) |
Bauart: | dm |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 22.740 mm |
Gesamtradstand: | 18.000 mm |
Leermasse: | 34.100 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 72 km/h |
Installierte Leistung: | urspr. 2 × 92 kW/2 × 125 PS später 2×106,7 kW/2×145 PS |
Motorentyp: | urspr. KHD A8M417 |
Motorbauart: | Achtzylinder-Viertakt-Dieselmotor |
Leistungsübertragung: | mechanisch mit 2 Mylius-Getrieben |
Bremse: | Klotzbremse von Knorr |
Sitzplätze: | 88 |
Klassen: | 3. Klasse später 2. Klasse/1. Klasse |
Der NME T1 war ein 1936 vom Christoph & Unmack in Niesky entwickelter und bei der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn verwendeter Dieseltriebwagen. Er gelangte 1953 an die Osthannoversche Eisenbahnen und wurde dort nach etwa 40 Jahren Dienstzeit ausgemustert und verschrottet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich war der Triebwagen für den Personenverkehr auf der Neumarkter Kleinbahn vorgesehen. Als diese Gesellschaft 1936 den Personenverkehr einstellte, wurden die vier dort verkehrenden Triebwagen von Vering & Waechter übernommen und der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn zum Weiterbetrieb angeboten. Deshalb stellte diese kurzfristig ihren Personenverkehr auf Triebwagenbetrieb um. Die Streckengeschwindigkeit wurde dafür auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h erhöht.[1] Die Folge waren stark anwachsende Beförderungszahlen, für den ein geplanter Wismarer Schienenbus nicht ausreichte.
Der neue Triebwagen aus Niesky mit der Fabriknummer 1010 bot etwa 100 Personen Platz und konnte einen Beiwagen mitnehmen, sodass insgesamt 170 Personen besser und schneller befördert werden konnten. Von der Bevölkerung erhielt der Triebwagen nach seiner Indienststellung die Bezeichnung Fliegender Rixdorfer.[1]
Zusammen mit dem kleineren T2 wurde der T1 so eingesetzt, dass zwischen Neuköln und Mittenwalde täglich fünf Zugpaare gefahren werden konnten. Mit diesen und mit der um 29 Minuten verkürzten Fahrtdauer je Strecke konnte die Abwanderung der Fahrgäste zum Omnibusverkehr begrenzt werden.[2]
In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg stiegen die Beförderungszahlen der Gesellschaft um das sechsfache im Vergleich zur Einführung des Triebwagenverkehrs. Damit konnte Gewinn erwirtschaftet werden, der in die Erneuerung der Strecke investiert wurde. Aus der Kriegszeit existieren mehrere Betriebsbilder des Triebwagens.[3]
Nach 1945 fuhr er zwei Umläufe auf seiner Stammstrecke, sofern Kraftstoff vorhanden war.[4] Durch die Teilung Berlins schwand die Zahl der zu befördernden Personen, sodass die Gesellschaft 1953 auf den T1 verzichten konnte.
Der Triebwagen wurde im selben Jahr gegen die Diesellokomotive DL 00601 der Osthannoverschen Eisenbahnen getauscht. Anfangs hatte er noch die zweifarbige Lackierung, später wurde er komplett rot lackiert. Dazu kamen ein 1. Klasse-Abteil und kleinere Stirnlampen.[5] Bei einem nicht datierten Umbau wurde seine Leistung nach einem Motortausch auf 2 × 145 PS gesteigert,[6] ebenfalls undatiert ist der Umbau der Stirnseiten mit zusätzlichen Schlussleuchten.[7]
Gegen die zunehmende Konkurrenz von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe und größerer Beförderungskapazität war seine Antriebskonfiguration zu alt. So wurde der Triebwagen 1975 ausgemustert.[8] Er brachte es auf ein Dienstalter von fast 40 Jahren, obwohl er bei Indienststellung auf etwa zehn Jahre Einsatzzeit ausgelegt war.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin, 2000, ISBN 3-933254-14-0,
- Ingo Hütter/Thorsten Bretschneider: Die Osthannoversche Eisenbahn, EK-Verlag, Freiburg, 2010, ISBN 978-3-88255-730-5
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetseite über die Fahrzeuge der OHE mit ausführlicher Fotosammlung des OHE DT 0514
- Stationierungsübersicht der NME mit Erwähnung des T 1
- Stationierungsübersicht der OHE mit Erwähnung des OHE DT 0514
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin, 2000, ISBN 3-933254-14-0, Seite 92
- ↑ Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin, 2000, ISBN 3-933254-14-0, Seite 94
- ↑ Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin, 2000, ISBN 3-933254-14-0, Seite 108
- ↑ Bernd Neddermeyer: Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin, 2000, ISBN 3-933254-14-0, Seite 116
- ↑ Foto des DT 0514 auf einer Internetseite der OHE
- ↑ Ingo Hütter/Thorsten Bretschneider: Die Osthannoversche Eisenbahn, EK-Verlag, Freiburg, 2010, ISBN 978-3-88255-730-5, Seite 289
- ↑ Foto des Triebwagens auf einer Internetseite mit Fahrzeugen der OHE
- ↑ Ingo Hütter/Thorsten Bretschneider: Die Osthannoversche Eisenbahn, EK-Verlag, Freiburg, 2010, ISBN 978-3-88255-730-5, Seite 190