NSB Di 4

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NSB Di 4
Di 4 651 im Bahnhof Bodø
Di 4 651 im Bahnhof Bodø
Di 4 651 im Bahnhof Bodø
Nummerierung: 4 651–4 655
Anzahl: 5
Hersteller: Henschel, BBC
Baujahr(e): 1980
Achsformel: Co’Co’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20 960 mm
Höhe: 4385 mm
Drehgestellachsstand: 3850 mm
Gesamtradstand: 15 600 mm
Dienstmasse: 113,6 t
Reibungsmasse: 113,6 t
Radsatzfahrmasse: 18,77–19,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Installierte Leistung: 2450 kW (3330 PS)
Anfahrzugkraft: 360 kN
Treibraddurchmesser: 1100 mm
Motorentyp: EMD 16-645E4B
Motorbauart: 1 × Sechzehnzylinder-V-Dieselmotor mit Abgasturbolader,
2-Takt, wassergekühlt,
169 l Hubraum
Nenndrehzahl: 900 min−1
Leistungsübertragung: elektrisch
Anzahl der Fahrmotoren: 6 ×
NEBB QD 335 N 4 AB
Lokbremse: Druckluftbremse, Handbremse
Zugbremse: Druckluftbremse
Zugbeeinflussung: NSB
Zugheizung: elektrisch
Kupplungstyp: Schraubenkupplung

Die Baureihe Di 4 der Norges Statsbaner (NSB) sind dieselelektrische Lokomotiven für die Beförderung von Reisezügen auf nichtelektrifizierten Strecken. Sie werden fast ausschließlich auf der Nordlandbahn eingesetzt, da die übrigen Strecken mit Triebwagen bedient werden.

Di 4 652 in Bodø
Di 4 mit dem Tagzug von Bodø nach Trondheim (Nordlandsbanen), hier im Saltfjell zwischen Lønsdal und Bolna.

In den 1970er Jahren wollten die NSB neue Diesellokomotiven für das Bespannen von Reisezügen auf nicht elektrifizierten Strecken beschaffen. Obwohl ursprünglich vorgesehen war, weitere Di 3 zu beschaffen, entschieden sich die NSB, eine neue Lokomotivbaureihe, die Di 4, zu entwickeln. Die fünf Di 4 wurden 1980 von Henschel in Kassel gebaut und von Brown, Boveri & Cie in Mannheim mit der elektrischen Ausrüstung ausgestattet. Die Lokomotiven sind mit General Motors EMD 16-645E3B Motoren ausgerüstet und haben Fahrmotoren des Typs QD 335 N 4 A von NEBB[1]. Sie haben einen Kraftstoffverbrauch von ca. 3 Liter Diesel pro Kilometer[2]. Die Di 4 wurden alle im Jahr 1981 geliefert[3] und in Dienst gestellt. Es war vorgesehen, sie ab Mitte der 1990er Jahre durch Lokomotiven der Baureihe Di 6 zu ersetzen. Diese haben sich jedoch in den klimatischen Bedingungen Nordnorwegens nicht bewährt und wurden an den Hersteller zurückgegeben. Seit der Ausmusterung der Di 3 im Jahr 2001 sind die Di 4 die einzigen Diesellokomotiven im norwegischen Personenverkehr. Die Di 4 waren die ersten Lokomotiven im Reisezugverkehr mit Asynchronmotoren.[4]

Seit ihrer Auslieferung wurden die Lokomotiven mehreren Umbauten unterzogen. So erhielten sie LED-Scheinwerfer. In den Jahren 2008–2011 wurde die Elektronik erneuert und die Lokomotiven erhielten ein HESQ (Health, Safety, Environment and Quality)-Upgrade.[4] Ab Werk haben sie bis heute einen rotbraunen Anstrich.

Obwohl größere äußere Unterschiede bestehen, entspricht die ehemalige Baureihe ME (II) der Danske Statsbaner technisch weitgehend der Di 4.[1]

Die Lokomotiven wurden nach ihrer Auslieferung auf nicht elektrifizierten Strecken in Norwegen eingesetzt, unter anderem auf der Raumabane[3] und Nordlandsbane, wobei sie diese zu Beginn aufgrund der gegenüber der Di 3 höheren Achslast nur bis Mo i Rana befahren durften.

Seit Ausmusterung der Di 3 im Jahr 2001 wurden die Lokomotiven von Norges Statsbaner fast ausschließlich auf der Nordlandsbane TrondheimBodø eingesetzt und legen dabei zusammengerechnet ca. 3000 km pro Tag zurück[2]. 2016 wurden die Fahrzeuge von NSB in die staatseigene Gesellschaft Norske tog ausgelagert und bis 2020 an die NSB vermietet.

2019 gewann SJ Norge die Ausschreibung für das Trafikkpakke 2 Nord und hat diesen Reisezugverkehr am 8. Juli 2020 übernommen. Seither hat SJ Norge die Di 4 651–655 von Norske tog gemietet. Nach zahlreichen Ausfällen im Jahr 2023[5] kommt es 2024 zu häufigen Ausfällen des Tageszuges, weil mehrere der fünf Lokomotiven nicht betriebsfähig sind.

Auf Grund der derzeitigen Probleme werden drei der fünf Lokomotiven in der dazu auszubauenden Mantena-Werkstatt in Marienborg in Trondheim eine Revision erhalten, wobei die Untersuchung der ersten Lokomotive im Mai 2025 beendet werden soll. Die letzte gründliche Revision der Lokomotiven liegt vierzehn Jahre zurück.[6][7]

Als Folge des Zugunglückes bei Bjerka wurde der Tageszug bis Mo i Rana eingekürzt und der Nachtzug vorerst eingestellt, da zeitweise nur eine der ehemalig fünf Lokomotiven einsatzfähig ist, die den Tageszug sowohl in die nördliche als auch in die südliche Richtung bespannen muss. Der Tageszug soll nach erfolgter Revision der ersten Lokomotiven ab Woche 2/2025 wieder auf der vollständigen Strecke verkehren, für den Nachtzug ist SJ Norge in Zusammenarbeit mit Norske tog auf der Suche nach Ersatzlokomotiven.[8]

Zugunglück bei Bjerka

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Aufgrund eines Bergrutsches nördlich von Bjerka verunglückte ein Reisezug auf dem Weg von Trondheim S nach Bodø, der von der Di 4 653 geführt wurde, am 24. Oktober 2024 gegen 14:15 Uhr und stürzte zusammen mit einem Teil der Reisezugwagen mehrere Meter die Böschung hinunter.[9][10] Bei dem Unglück starb der 60-jährige Lokführer von SJ Norge.[11] Die Unfalllokomotive Di 4 653 soll nicht mehr instand gesetzt werden.[8]

Lokomotive Fabriknr. Auslieferungsdatum Verbleib
Di 4 651 32436 21. Mai 1981
Di 4 652 32437 4. Juni 1981
Di 4 653 32438 16. Juli 1981 24. Oktober 2024 Unfall
Di 4 654 32439 22. Mai 1981
Di 4 655 32440 18. Juni 1981
Commons: NSB Di 4 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Di 4 Norges Statsbaner. In: jernbane.net. Abgerufen am 7. Juli 2023 (norwegisch).
  2. a b Norske tog: Langtidsplan for toganskaffelser. (PDF) Abgerufen am 28. November 2024 (norwegisch).
  3. a b Hovedtype Di 4. In: NJK Materielldatabasen. Abgerufen am 27. Juni 2024 (norwegisch).
  4. a b Norske tog Di 4. In: Norske tog. Abgerufen am 7. Juli 2023 (norwegisch).
  5. Jürg Streuli: Zugsausfälle auf der Nordlandbanen wegen Problemen mit überalterten Diesellokomotiven. In: businessportal-norwegen.com. 3. März 2023, abgerufen am 27. Juni 2024.
  6. Mantena sørger for oppgradering av gamle Di4-lokomotiv. In: byggfaktanyheter.no. Abgerufen am 28. August 2024 (norwegisch).
  7. Jürg Streuli: Späte Revision für Diesellokomotiven auf der Nordlandsbanen. In: lok-report.de. 20. August 2024, abgerufen am 28. August 2024.
  8. a b Njål Svingheim: Nordlandsbanen blir uten nattog inntil nye lokomotiver er på plass. In: jernbanedirektoratet.no. 20. November 2024, abgerufen am 2. Dezember 2024 (norwegisch).
  9. Persontog sporet av på Nordlandsbanen. In: banenor.no. 24. Oktober 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (norwegisch).
  10. Benedikt Hollenstein: Norwegen: Ein Toter und mehrere Verletzte bei Zugentgleisung. Abgerufen am 24. Oktober 2024.
  11. Rolf Henry Ankersen (60) omkom i togulykken. In: nrk.no. Abgerufen am 25. Oktober 2024 (norwegisch).