Nada Malanima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nada Malanima bei einem Konzert 2009

Nada (* 17. November 1953 als Nada Malanima in Rosignano Marittimo, Provinz Livorno) ist eine italienische Sängerin. International bekannt wurde sie durch den Nummer-eins-Hit Ma che freddo fa aus dem Jahr 1969.

Zu einer national bekannten Sängerin avancierte Nada (Spitzname: Il Pulcino di Gabbro; übersetzt: das Küken aus Gabbro) bereits im Teenageralter. Ihr auf dem Sanremo-Festival 1969 vorgetragener Debütsong Ma che freddo fa ging preislich gesehen zwar leer aus. Das eingängige, von Claudio Mattone komponierte und von Franco Migliacci getextete Stück eroberte allerdings die italienischen Charts und avancierte international zu einem Kassenschlager des italienischen Pop der End-1960er. Die italienischsprachige Version wurde von zahlreichen Interpreten gecovert. Nada selbst nahm unter anderem eine französische (Et pourtant j’ai froid) und eine spanischsprachige Version auf (Hace frío ya). 1970 nahm die Sängerin sowohl am Sanremo-Festival als auch an Canzonissima teil.

Ihren Durchbruch auf dem Sanremo-Festival hatte sie 1971 mit dem Hit Il cuore è uno zingaro, dort präsentiert zusammen mit Nicola Di Bari. Weitere erfolgreiche Singles der frühen 1970er waren Una chitarra ed un’armonica und Il re di denari (bei Sanremo 1972). Trotz ihrer Chart-Erfolge verlegte sich Nada im Lauf der folgenden Jahre mehr und mehr auf eine kommerziell weniger einträgliche, künstlerisch gesehen jedoch befriedigendere Form der Karriere. Mehr und mehr arbeitete sie mit aufstrebenden Songwritern wie Riccardo Cocciante, Antonello Venditti, Claudio Baglioni und Paolo Conte zusammen. Ebenso stieg die Anzahl der Eigenkompositionen. 1977 gab sie ihr Debüt als Theaterschauspielerin. Unter anderen spielte sie Rollen in Stücken von Giulio Bosetti und Dario Fo.[1]

Parallel zur künstlerischen Umorientierung sank die Präsenz in den Single-Charts, ebenso der Absatz der Studioalben. Mit Amore disperato gelang ihr 1983 ein weiterer Top-fünf-Erfolg, nachdem das Lied die Wettbewerbe Festivalbar, Azzurro und Vota la Voce gewonnen hatte. Mit ihrem vergleichsweise vielseitigen, von Schlager über Pop und Folk bis hin zu traditionellen Canzones wie La porti un bacione a Firenze oder Maremma reichenden Repertoire waren anhaltende Charterfolge jedoch nur schwer zu vereinbaren. In den 1990er-Jahren nahm sie vielfach Lieder von Piero Ciampi auf, einem gleichfalls aus der Region um Livorno stammenden Cantautore.[1] Mit dem Titel Guardami negli occhi nahm sie 1999 erneut am Festival von Sanremo teil. 2000 sang sie im Duett mit Adriano Celentano den Song Il figlio del dolore – eine düstere Ballade, welche das Thema Vergewaltigungen im Krieg zur Sprache bringt.

2003 erschien Nadas erstes Buch, der Gedichtband Le mie madri. Im Jahr 2007 kehrte Nada, nach einer Reihe weiterer Albenveröffentlichungen, zum Sanremo-Festival zurück, wo sie das selbst geschriebene Lied Luna in piena präsentierte, es jedoch nicht unter die ersten Zehn schaffte. Im Anschluss erschien das Album Tutto a posto, gefolgt 2008 vom Livealbum Stazione birra. Gleichzeitig erschien die Autobiographie Il mio cuore umano, die 2009 auch als Theaterstück und später als Fernsehfilm adaptiert wurde. 2009 hatte Nada außerdem zusammen mit Carmen Consoli, Paola Turci und Marina Rei einen gefeierten Auftritt auf dem Amiche-per-l’Abruzzo-Konzert im Mailänder Stadion San Siro – einem von italienischen Musikerinnen und Sängerinnen bestrittenen Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in der umbrischen Stadt L’Aquila.[2]

Für künstlerisches Aufsehen sorgte in den letzten Jahren ihr 1997 gegründetes Projekt Nada Trio – eine akustische Mini-Combo mit Fausto Mesolella und Ferruccio Spinetti (von Avion Travel), mit der sie alte und neue, fremde und eigene Lieder einspielt. Mit genreübergreifenden Gastauftritten – etwa zusammen mit der Folk- und Alternativrock-Band Ardecore – sorgte sie ebenfalls für Aufmerksamkeit.[3] Daneben setzte sie ihre künstlerische Produktion ununterbrochen fort: Es folgten die Alben Vamp (2011) und Occupo poco spazio (2014), unterbrochen von der Romanveröffentlichung La grande casa (2012). Das bislang letzte Album L’amore devi seguirlo erschien 2016, ebenso der Roman Leonida.

In The Young Pope, einer italienischen Fernsehserie in englischer Sprache, die 2016 von Paolo Sorrentino für Sky Atlantic, HBO und Canal+ produziert wurde, spielt Nadas Song Senza un perché (2004) eine hervorgehobene Rolle, wodurch er einem internationalen TV-Publikum bekannt wurde.

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[4]
Luna in piena
 IT5416.03.2007(3 Wo.)
Live Stazione Birra
 IT6008.05.2008(3 Wo.)
Vamp
 IT7011.04.2011(2 Wo.)
Occupo poco spazio
 IT7410.03.2014(3 Wo.)
La posa (Nada Trio)
 IT4207.04.2017(5 Wo.)
È un momento difficile, tesoro
 IT3724.01.2019(2 Wo.)
Singles[5][6][7]
Ma che freddo fa
 IT1
Platin
Platin
06/1969(16 Wo.)
Biancaneve
 IT1919/1969(4 Wo.)
Cuore stanco
 IT1620/1969(7 Wo.)
Che male fa la gelosia
 IT541/1969(14 Wo.)
L’anello
 IT1501/1970(5 Wo.)
Pà diglielo a mà
 IT1210/1970(6 Wo.)
Il cuore è uno zingaro
 IT510/1971(9 Wo.)
Re di denari
 IT410/1972(14 Wo.)
Una chitarra e un’armonica
 IT2227/1972(1 Wo.)
Dimmi che mi ami, che mi ami, che tu ami
 IT1834/1981(5 Wo.)
Ti stringerò
 IT1521/1982(12 Wo.)
Amore disperato
 IT5 
Doppelplatin (2024)
×2
Doppelplatin (2024)
25/1983(19 Wo.)
La signora del quinto piano #1522 (mit Carmen Consoli, Elisa, Emma, Gianna Nannini und Irene Grandi)
 IT6425.05.2015(1 Wo.)
Senza un perché
 IT7804.11.2016(1 Wo.)
  • 1969: Nada
  • 1970: Io l’ho fatto per amore
  • 1973: Ho scoperto che esisto anch’io
  • 1974: 1930: Il domatore delle scimmie
  • 1976: Nada
  • 1983: Smalto
  • 1984: Noi non cresceremo mai
  • 1986: Baci Rossi
  • 1992: L’anime nere
  • 1999: Dove sei sei
  • 2001: L’amore è fortissimo e il corpo no
  • 2004: Tutto l’amore che mi manca
  • 2007: Luna in Piena
  • 2011: Vamp
  • 2014: Occupo poco spazio
  • 2016: L’amore devi seguirlo
  • 1998: Nada Trio
  • 2005: L’apertura (Nada & Massimo Zamboni)
  • 2005: CD Live Brescia ("Mucchio Selvaggio Extra" supplement)
  • 2008: Live Stazione Birra
  • 1994: Malanima: Successi e inediti 1969–1994
  • 2006: Le mie canzoncine 1999–2006
  • 1969: Les bicyclettes de Belsize
  • 1969: Ma che freddo fa
  • 1969: Biancaneve
  • 1969: Che male fa la gelosia
  • 1969: L’anello
  • 1970: Pà diglielo a mà
  • 1970: Bugia
  • 1970: Io l’ho fatto per amore
  • 1971: Il cuore è uno zingaro
  • 1972: Re di denari
  • 1972: Una chitarra e un’armonica
  • 1973: Brividi d’amore
  • 1978: Pasticcio universale
  • 1981: Dimmi che mi ami che mi ami che tu ami che tu ami solo me
  • 1982: Ti stringerò
  • 1983: Amore disperato
  • 1984: Balliamo ancora un po
  • 1987: Bolero
  • 1992: Guarda quante stelle
  • 1999: Guardami negli occhi
  • 1999: Inganno
  • 2004: Senza un perché
  • 2004: Piangere o no
  • 2006: Scalza
  • 2007: Luna in piena
  • 2007: Pioggia d’estate
  • 2008: Stretta
  • 2008: Novembre
  • 2011: Il comandante perfetto
  • 2011: La canzone per dormire
  • 2011: Stagioni
  1. a b Nada Biography bei allmusic.com, aufgerufen am 1. Mai 2012 (englisch).
  2. Voci di donne, festa a San Siro 57mila dalle ‚Amiche per l’Abruzzo‘. Luigi Bolognini, La Repubblica. 22. Juni 2009 (italienisch).
  3. 17. Oktober 2009, Rom, INIT, Club. Festivalbericht auf powermetal.de, aufgerufen am 1. Mai 2012.
  4. Alben von Nada. In: Italiancharts.com. Hung Medien, abgerufen am 26. August 2018.
  5. M&D-Chartarchiv. Musica e dischi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2017; abgerufen am 26. August 2018 (italienisch, kostenpflichtiger Abonnement-Zugang).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musicaedischi.it
  6. Archivio classifiche Top Singoli. FIMI, abgerufen am 26. August 2018 (italienisch).
  7. Certificazioni, Nada. FIMI, abgerufen am 29. April 2024.