Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Nahverkehr Westfalen-Lippe)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
NiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeld
Lage des NWL in Nordrhein-Westfalen
Logo des NWL

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) ist ein im Januar 2008 gegründeter ÖPNV-Aufgabenträger mit Hauptsitz in Unna. Neben dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Zweckverband go.Rheinland ist er einer der drei Zweckverbände zur Organisation des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Nordrhein-Westfalen. Im Gebiet des NWL gilt der Westfalentarif.

Im NWL-Gebiet leben ca. 5,7 Mio. Einwohner. Neben den Städten Bielefeld (Agglomeration), Münster, Hamm, Paderborn und Siegen umfasst das Gebiet als bevölkerungsreichste Regionen die Kreise Steinfurt, Unna, Coesfeld und den Märkischen Kreis. Durch eine Kooperation beim Tarif gibt es auch eine Verknüpfung zur Stadt Osnabrück.

Eingebunden sind 206 Städte bzw. Gemeinden. 127 Orte haben eine Station des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV); davon liegen 107 in zentralen Siedlungsbereichen, 20 in einem angrenzenden Stadt- oder Ortsteil.[1]

Der NWL ist zuständig für ein Streckennetz von 1793 km Länge, auf dem pro Jahr Fahrleistungen in Höhe von 32 Millionen Zugkilometern erbracht werden. Insgesamt verkehren 55 Nahverkehrslinien.

Der Zweckverband übernimmt als Aufgabenträger in erster Linie die Bestellung und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs. Seit April 2008 ist der Zweckverband zudem zuständig für die Weiterentwicklung des landesweiten Integralen Taktfahrplans.

Weitere Aufgaben liegen in der Weiterentwicklung eines gemeinsamen Tarifs für Westfalen-Lippe. Am 1. August 2017 wurde der Westfalentarif eingeführt. Er umfasst neben den bisherigen Gemeinschaftsbereichen auch die Städte Dortmund und Hagen.

Das wichtigste Gremium im NWL ist die Zweckverbandsversammlung, die insgesamt 45 Vertreter aus dem westfälischen Verkehrsraum umfasst. Weitere Gremien sind der Ältestenrat sowie verschiedene Fachausschüsse. Der Ältestenrat und die Fachausschüsse bestehen jeweils aus 16 Kommunalpolitikern, die von den Fraktionen benannt und von der Verbandsversammlung bestätigt werden.[2]

Der NWL ist der Dachverband der folgenden fünf westfälischen Zweckverbände:

Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) umfasst ein heterogenes Gebiet in Nordrhein-Westfalen, das sich aus kreisfreien Städten und Kreisen in den Regionen Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und dem Sauerland zusammensetzt. Nachfolgend sind die kreisfreien Städte und Kreise im NWL-Gebiet aufgeführt.

Kreisfreie Städte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausschreibungen im SPNV

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um den Preisrahmen einhalten zu können, brauche es Wettbewerb. Den rege der NWL an: Er biete die Fahrzeug-Finanzierung über günstige Kommunalkredite an, außerdem würden den drei besten unterlegenen Bietern Ausschreibungskosten von bis zu 100.000 Euro erstattet. Vom Wettbewerb sollen die Fahrgäste profitieren: So sollen die Züge für mobilitätseingeschränkte Personen einfach zugänglich sein.

Streckenreaktivierungsprojekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Reaktivierungsprojekte im SPNV wurden bereits umgesetzt, für den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW angemeldet oder befinden sich noch im Planungsstadium beim NWL.[3]

Bereits umgesetzt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strecke Länge Fahrgäste pro Tag Kosten Inbetriebnahme Takt
Schwerte Ost – Abzw. Heide 3183 (2012)[4] 30.05.1999 60 min
Gronau – Enschede 9 km 16.11.2001 30 min
Lemgo – Lemgo-Lüttfeld 1 km 28.07.2007 60 min
Brilon Wald – Brilon Stadt 7 km 268 (2012)[5] 1,86 Mio. €[6] 11.12.2011 etwa 60 min
Marienheide – Meinerzhagen 9 km 27.02.2014 60 min
Meinerzhagen – Brügge 15 km 10.12.2017 / 15.12.2019 120 min ab 12.2017 / 60 min ab 12.2019

In der Umsetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strecke Länge Reisende je Kilometer Betriebslänge vsl. Fahrgastzahlen Kosten NKF Takt
Münster – Sendenhorst (WLE-Strecke) 21 km Münster – Münster-Wolbeck 3.600
Münster-Wolbeck – Sendenhorst 1.900[1]
6.300[1] 32,2 Mio. €[1] 1,15[7] Münster – Münster-Wolbeck 20 min
Münster-Wolbeck – Sendenhorst 20/40 min[1]
Harsewinkel – Gütersloh – Verl (TWE-Strecke) 25 km 1.900[1] 3.500[1] 1,98[1] 60 min[1]
Strecke Länge Reisende je Kilometer Betriebslänge vsl. Fahrgastzahlen Kosten NKF Takt
Osnabrück – Recke (Tecklenburger Nordbahn / RVM-Strecke) 29 km Osnabrück – Westerkappeln 2.600
Westerkappeln – Recke 1.000[1]
5.700[1] 28,8 Mio. €[1] 1,12[8] 30 min[1]

Geplante Machbarkeitsstudien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strecke Länge Reisende je Kilometer Betriebslänge vsl. Fahrgastzahlen Kosten NKF Takt
Lemgo-Lüttfeld – Barntrup (Begatalbahn) 17 km[1] 2,1 – 2,8[9] 30 / 60 min
Neheim-Hüsten – Sundern (Röhrtalbahn / RLG-Strecke) 14 km 900 – 1.900[10] 12,9 Mio. €[10] 1,25 – 1,82[10] 60 min[10]
Sendenhorst – Neubeckum – ggfs. Ennigerloh (WLE-Strecke) unbekannt
Neubeckum – Lippstadt (WLE-Strecke) 35 km
Lippstadt – Warstein (WLE-Strecke) 31 km
Paderborn – Büren (Almetalbahn) 26 km[1] 900[1] 29,4 Mio. €[1] 1,2[1] 60 min
HVZ 30 min[1]
Lengerich – Ibbenbüren (TWE-Strecke) 14,7 km
Recke – Rheine (Tecklenburger Nordbahn) 22,4 km
Harsewinkel – Versmold (TWE-Strecke) 11 km
Verl – Hövelhof (TWE-Strecke) 13 km
Anbindung von Bergkamen (über die Hamm-Osterfelder Bahn oder alternativ via Kamen) unbekannt
Minden – Hille 14,4 km
Halver – Halver-Oberbrügge (Schleifkottenbahn) 7,2 km
Bocholt – Borken – Coesfeld (– Münster) (Neubewertung) 58 km 1.300–3.100[11] 40.042 – 42.397[12] 440 Mio. € -0,29 – 0,94 (Stand 2020)[12] 60 min[12]
Quelle: Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe[13]

Potenzielle Projekte in der Zukunft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Strecke Länge Reisende je Kilometer Betriebslänge vsl. Fahrgastzahlen Kosten NKF Takt
Menden – Hemer (Oesetalbahn) 8 km 1.100[14] 10,5 Mio. €[14] <0 – 1,01[14] 60 min[14]
Büren – Brilon Stadt (Almetalbahn) 26 km
Hemer – Iserlohn (Oesetalbahn) 8,2 km
Neheim-Hüsten – Arnsberg Süd (RLG-Strecke) 11,1 km
Borken – Winterswijk (teilweise innerhalb der Niederlande) 16,5 km 550 – 750[15] (Stand 2013) 69,8 Mio. €[15]
Schienenanbindung Flughafen Münster/Osnabrück unbekannt
Rahden – Bassum (teilweise innerhalb Niedersachsens) 53,8 km
Versmold – Lengerich (Lappwaldbahn / Verlängerung der TWE-Strecke) 29,6 km
Holzhausen-Hedinghausen – Bohmte (Wittlager Kreisbahn / VLO-Strecke) 20,5 km
Borken – Südlohn – Stadtlohn – Ahaus (ehemals WLE Nordbahn) 30,5 km
(Finnentrop – Listerscheid –) Valbert – Meinerzhagen[16]

Verkehrsunternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Nahverkehrsplan Westfalen-Lippe. (PDF) NWL, Oktober 2011, archiviert vom Original; abgerufen am 19. September 2020.
  2. Gremien. In: nwl-info.de. Abgerufen am 26. November 2024.
  3. (Potenzielle) Streckenreaktivierungen im NWL - aktueller Planungsstand: 08.10.2019 (Memento vom 18. Oktober 2019 im Internet Archive)
  4. ZRL, Unterlagen zur 83. Verbandsversammlung, TOP 1 Protokoll Anlage 2, ZIP-Datei (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive)
  5. ZRL, Unterlagen zur 83. Verbandsversammlung, TOP 1 Protokoll Anlage 2, ZIP-Datei (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive)
  6. Brilon zurück am Netz. (PDF) Pro Bahn, abgerufen am 10. Juli 2016.
  7. ZVM, Gutachten Reaktivierung WLE-Strecke (Memento vom 26. August 2016 im Internet Archive)
  8. ZVM, Gutachten Reaktivierung Tecklenburger Nordbahn (Memento vom 17. Juli 2018 im Internet Archive)
  9. Gertz Gutsche Rümenapp, büro stadtVerkehr: Streckenreaktivierungen und Machbarkeitsstudien im NWL: Strecke Lemgo-Lüttfeld – Barntrup. Hrsg.: Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. 12. Juni 2023 (nwl-info.de [PDF]).
  10. a b c d Kurzfassung zum Abschlussbericht. Potentialanalyse und NKU-Bewertung für die Reaktivierung der Röhrtalbahn zwischen Sundern und Arnsberg. (PDF) Abgerufen am 22. Juni 2014.
  11. Potenzialuntersuchung Bocholt – Borken – Münster (Memento vom 16. Juli 2016 im Internet Archive) (PDF; 819 kB), Zweckverband SPNV Münsterland
  12. a b c Machbarkeitsstudie zur Wiederinbetriebnahme der Schienenstrecke Bocholt – Borken – Coesfeld. des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe. 16. Januar 2020, abgerufen am 19. September 2020.
  13. Aktuelle Reaktivierungsvorhaben in Westfalen-Lippe. In: Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. Abgerufen am 3. November 2023.
  14. a b c d Niederschrift der 87. Verbandsversammlung. Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe, 24. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2016; abgerufen am 17. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zrl.de
  15. a b Pruis, O., Rödel, T., van Luyn, S.: Toekomstperspectief grensoverschrijdend vervoer per spoor Achterhoek - Münsterland. Hrsg.: inno-V. 10. Mai 2013.
  16. https://gremien.nwl-info.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUDFojAx-3nGDsc6CsF-VhDIGbYPtzSKRbg3VCAV2Gey/Beschlussvorlage_14-2023.pdf