Narsarmiut
Narsarmiut (Narssarmiut) | |||||
Kommune | Qeqqata Kommunia | ||||
Distrikt | Maniitsoq | ||||
Einwohner | verlassen (seit 1951) | ||||
Siedlungsstatus | Wohnplatz | ||||
Demonym (Plural; Singular mit -mioq/-miu) | Narsarmiormiut | ||||
Zeitzone | UTC-2 | ||||
Koordinaten | 65° 53′ 27″ N, 53° 17′ 47″ W | ||||
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Narsarmiut [wüst gefallene grönländische Siedlung im Distrikt Maniitsoq in der Qeqqata Kommunia.
] (nach alter Rechtschreibung Narssarmiut) ist eineLage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Narsarmiut liegt im Südosten einer gleichnamigen Insel hinter der Mündung des Kangaamiut Kangerluarsuat. Kangaamiut liegt 7,5 km südlich.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Narsarmiut war bereits vor der Kolonialisation bewohnt. Davon zeugen zahlreiche Ruinen. Bereits 1724 berichtete Hans Egede von dem Ort, wo er ein verlassenes holländisches Schiff voller Proviant und Handelswaren vorfand. Damals sollen 60 bis 70 Familien in Narsarmiut gewohnt haben, was für damalige Verhältnisse enorm viel war. Die große Einwohnerzahl war der Grund, dass Claus Paarss 1730 erwog eine Loge in Narsarmiut zu errichten. Der Ort war der südlichste, an dem holländische Walfänger handelten. Auch 1802 war der Ort bewohnt. 1855 fand Hinrich Johannes Rink dort 42 Bewohner vor.[2] Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich in Narsarmiut das letzte grönländische Haus vom Typ Torsooq, dessen Eingang eingesenkt war. Ab 1911 gehörte Narsarmiut zur Gemeinde Kangaamiut.[3]
1918 wurden 30 Menschen gezählt, die in fünf Häusern lebten. Die Einwohner lebten fast ausschließlich von der Rentier- und Robbenjagd. Es gab fünf Jäger und einen Fischer. Ein Leser unterrichtete im Ort. Es wird erzählt, dass die Bewohner teils Nachkommen des im 18. Jahrhundert selbsternannten Propheten Habakuk waren.
1930 hatte Narsarmiut 28 Einwohner, aber bis 1947 stieg die Zahl auf 40 an. Anschließend ging die Einwohnerzahl schlagartig zurück und 1950 verließen die letzten Bewohner den Wohnplatz.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen. Oqaasileriffik.
- ↑ Louis Bobé: Beskrivelse af Distrikterne i Sydgrønland: Sukkertoppen Distrikt. Historie. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 2. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 171 (Digitalisat im Internet Archive).
- ↑ Ole Bendixen: Beskrivelse af Distrikterne i Sydgrønland: Sukkertoppen Distrikt. Bopladser i Sukkertoppen Distrikt. Bopladsen Narssarmiut. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 2. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 147 (Digitalisat im Internet Archive).
- ↑ Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 87 f.