Nathalia-Felsenteller
Nathalia-Felsenteller | ||||||||||||
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Nathalia-Felsenteller (Ramonda nathaliae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ramonda nathaliae | ||||||||||||
Pančić & Petrovič |
Der Nathalia-Felsenteller (Ramonda nathaliae) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nathalia-Felsenteller ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht. Die Blätter messen 3 bis 5 × 1 bis 3 Zentimeter. Sie sind eiförmig bis rundlich, an der Basis mehr oder weniger stark gestutzt und ganzrandig oder undeutlich gekerbt. Der Blattstiel ist 1 bis 4 Zentimeter lang.
Der Schaft ist 6 bis 8 Zentimeter lang und drüsig-flaumig behaart. Der Blütenstand besteht aus ein bis drei Blüten. Es sind 4 bis 6 Kelchzipfel vorhanden. Die radförmige Krone hat einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimeter. Die abstehenden, meist 4, selten 5 Kronblätter sind lila bis violett mit orange-gelber Mitte. Die Staubbeutel sind 2,5 bis 3 Millimeter lang, gelb, manchmal auch blau getönt und stumpf. Der Griffel ist etwa 3 Millimeter lang. Die Frucht ist 9 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.
Die Blütezeit liegt im Mai.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt in Süd-Serbien,[1] Mazedonien und Nord-Griechenland in schattigen Felsspalten in Höhenlagen von 700 bis 1800 Meter vor. Angaben aus Nord-Albanien sind unsicher.[1]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nathalia-Felsenteller wird selten als Zierpflanze für Steingärten und Alpinhäuser genutzt. Die Art ist mindestens seit 1898 in Kultur.
Symbolik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An die gefallenen Toten des Ersten Weltkriegs wird am 11. November in Serbien gedacht. Dabei werden Plaketten mit Abbildungen des Nathalia-Felsentellers angebracht.[2] Dies leitet sich durch das Vorkommen des Nathalia-Felsentellers auf dem Kajmakčalan-Gipfel ab,[3] der während der Besetzung des damaligen Königreichs Serbiens einen strategischen Punkt der Saloniki-Front bildete und auf dem sich 1916 in einer blutigen Schlacht die Rückkehr der Serbischen Soldaten auf das von den Mittelmächten besetzten Staatsgebiet vollzog. Die Blume ist nach der serbischen Königin Nathalie benannt.
Der serbische Beitrag zum Eurovision Song Contest 2024 Ramonda von Teya Dora handelt von der Ramonda nathaliae. Die Blume ist in Serbien ein Symbol für den Tag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg, der am 11. November gefeiert wird und gilt ebenso als ein Symbol der Hoffnung und Erneuerung.[4][5][6]
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 481.
- E. M. Rix, D. A. Webb: Ramonda. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 285 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Vladimir Stevanović, Marjan Niketić, Branka Stevanović: Chorological differentiation of endemo-relic species Ramonda serbica Panč. and R. nathaliae Panč. & Petrov. (Gesneriaceae) on the Balkan Peninsula. In: Botanika Chronika (Patras). Band 10, 1991, S. 507–515.
- ↑ Politika, 10. November 2012 Natalijina ramonda – simbol Dana primirja - Nathalia Felsenteller - Symbol des Volkstrauertages zum Weltkriegsende
- ↑ Offizielle Seite des Präsidenten der Republik Serbien, 8. Nov. 2012 dan primirja u prvom svetskom ratu
- ↑ Serbien startet beim ESC 2024 mit Teya Dora
- ↑ RAMONDA SERBICA - a drop of water as a symbol of peace
- ↑ What is the Serbian Ramonda: Symbol of the Rebirth of Serbia Teya is singing about
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. [1]