Nationale Hefte
Nationale Hefte: Schweizer Monatsschrift
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Beschreibung | Organ der Frontenbewegung |
Sprache | Schweizer Hochdeutsch |
Hauptsitz | Zürich |
Erstausgabe | 1934 |
Einstellung | 1946 |
Gründer | Hans Oehler |
Chefredakteur | Rolf Henne (Schriftleiter 1940–1943)[1] |
Herausgeber | Hans Oehler |
ZDB | 543608-4 |
Nationale Hefte: Schweizer Monatsschrift, anfangs Schweizer nationale Hefte, war eine Schweizer Monatszeitschrift der Frontenbewegung. Sie wurde von Hans Oehler von 1934 bis 1946 in Zürich herausgegeben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Oehler wurde 1934 als Redakteur der Schweizerischen Monatshefte für Politik und Kultur durch Jann von Sprecher ersetzt, da Oehler versuchte, die Zeitschrift für die Nationale Front zu instrumentalisieren. Nach seiner Entlassung veröffentlichte Oehler im selben Jahr die Schweizer Nationale Hefte, die irreführend als Fortsetzung der Monatshefte erscheinen sollte.[2] Die Herausgebergenossenschaft der Schweizer Monatshefte für Politik und Kultur distanzierte sich öffentlich von Oehlers Heften und leitete rechtliche Schritte gegen die Verwechslungsgefahr ein.[3] Ein Gericht in Zürich untersagte ihm folgenlos, die Nationalen Hefte weiter zu verkaufen und weitere Ausgaben in gleicher Aufmachung herauszugeben.[2]
Die Verbreitung der Nationalen Hefte war in Österreich vom Bundeskanzleramt von Januar 1935 bis Januar 1936 verboten.[4]
Im Februar 1935 proklamierten die Nationalen Hefte einen „neuen politischen Glauben“ namens „eidgenössischer Sozialismus“.[5]
Von 1940 bis 1943 war Rolf Henne Schriftleiter der Nationalen Hefte.[6]
Im März 1940 wurden die Redaktionen des Schaffhausener Grenzboten und der Nationalen Hefte wegen eines Artikels der Schweizer Handelszeitung vom Territorialkommando 6 verwarnt, unter Androhung eines Verbots bei weiteren Verstössen.[7] Max Beck hatte in diesem Artikel gefordert, die Schweiz solle nicht nur militärisch und diplomatisch, sondern auch in der öffentlichen Meinungsbildung neutral sein.[8]
1941 verbot die Pressekommission des Schweizer Armeestabs die Zeitschrift Nationale Hefte für drei Monate. Der Grund war, dass die Zeitschrift im selben Jahr gegen die Neutralitätsregeln der Schweiz verstossen habe. Sie habe die Neutralität der Schweiz infrage gestellt und falsche Behauptungen gemacht, um die Presseaufsichtsbehörde schlecht darzustellen. Laut der Begründung des Verbots hätte dies ausländischen Interessen – dem NS-Staat – dienen können, welche die Schweizer Neutralitätspolitik schwächen wollten.[9][10]
Die Nationalen Hefte tarnten nationalsozialistische Inhalte („Rasse“ wurde zum Beispiel durch „Art“ ersetzt). Oehler gab die Nationalen Hefte trotz Verbot weiter heraus.[11]
1945 wurde das Erscheinen der Nationalen Hefte eingestellt, unter anderem aufgrund einer „Pamphlet-Affäre“ des Herausgebers Hans Oehler.[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Nationale Hefte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nationale Hefte in WorldCat
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rolf Henne im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ a b Redaktionswechsel bei den „Monatsheften”. In: Zürcher Oberländer, Nummer 99, 30. April 1934 Ausgabe 02
- ↑ Kleine Mitteilungen. In: Neue Zürcher Zeitung, Nummer 584, 4. April 1934, S. 5.
- ↑ Die frontistischen „Nationalen Hefte“ in Oesterreich verboten. In: Neue Zürcher Nachrichten, Band 31, Nummer 11, 12. Januar 1935, S. 2.
- ↑ Neue Zürcher Nachrichten, Band 31, Nummer 277, 12. Oktober 1935 Ausgabe 3, S. 2.
- ↑ Rolf Henne im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ „Grenzbote“ und „Nationale Hefte“ verwarnt. In: Der Bund, Band 91, Nummer 147, 30. März 1940, S. 3.
- ↑ Der Rückenschuß verdreifacht. In: Zürcher Oberländer, Nummer 74, 30. März 1940, S. 2.
- ↑ Presse. «Nationale Hefte» verboten. In: Die Tat. Band 6, Nr. 112, 14. Mai 1941, S. 3.
- ↑ „Nationale Hefte“ für drei Monate verboten. In: Neue Zürcher Nachrichten, Nummer 112, 14. Mai 1941 Ausgabe 3, S. 1.
- ↑ Auf der Hut sein! In: Berner Tagwacht, Band 51, Nummer 187, 13. August 1943 Ausgabe 2, S. 1.
- ↑ Schweizer Notizen. In: Engadiner Post, Band 54, Nummer 118, 13. Oktober 1945, S. 3.