Nationalparks in Japan
Lage der 34 Nationalparks (Stand: 2021) |
Die Nationalparks (jap. 国立公園, kokuritsu kōen) in Japan werden vom japanischen Umweltministerium ernannt. Sie sollen die schönsten Naturgebiete Japans repräsentieren.
Neben den Nationalparks existieren auch Quasi-Nationalparks und Präfekturnaturparks, die ebenfalls zu den Naturschutzgebieten gehören. Es gibt 34 Nationalparks,[1] 56 Quasinationalparks und 306 Präfektur-Naturparks (Stand: 26. Juli 2017)[2]. Die Landfläche der Nationalparks bedeckt ein Gebiet von über 21.898,04 km²[1](Stand Oktober 2021), was 5,8 % der Gesamtfläche Japans entspricht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der japanischen Nationalparks begann mit einer Petition an das Japanische Parlament im Jahr 1911. Um 1920 wurde begonnen, ein erstes japanische Nationalparkgesetz zu verfassen, welches schließlich 1931 erlassen wurde. Drei Jahre später wurden die ersten drei Nationalparks ernannt:
- Setonaikai-Nationalpark um die Seto-Inlandsee
- Unzen-Nationalpark um den aktiven Vulkankomplex Unzen (heute: Unzen-Amakusa-Nationalpark)
- Kirishima-Nationalpark um die Kirishima-Vulkangruppe (später Kirishima-Yaku-Nationalpark, heute: Kirishima-Kinkōwan-Nationalpark)
Noch im selben Jahr kamen mit Aso, Nikkō, Japanische Alpen, Akan und Daisetsuzan fünf weitere Nationalparks hinzu und zwei Jahre später Towada, Fuji-Hakone, Yoshino-Kumano und Daisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1949 und heute diese 12 Nationalparks noch um 22 weitere erweitert. Zudem wurde 1957 das Nationalparksgesetz von 1931 durch eine umfassenderes ersetzt, welches auch die Aufteilung in Nationalparks, Quasinationalparks und Präfekturparks einführte. 1972 wurde die Verwaltung der Nationalparks vom japanischen Gesundheitsministerium zum neu gegründeten Umweltministerium überführt.[3]
Liste der Nationalparks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden sind die Nationalparks alphabetisch sortiert gelistet.
Legende:
- Name: Name des Nationalparks
- Bild: Ein repräsentatives Bild des Nationalparks
- Landfläche: Die Parkfläche in Hektar ausschließlich der Wasserflächen nach Stand 31. August 1994.[4]
- Ernennung: Ausweisungsdatum
- Besucher 2013: Offizielle Besucherzahlen für das Jahr 2013[5]
- WDPA-ID: Nummer des Nationalparks in der World Database on Protected Areas mit externem Link
- IUCN: Kategorie der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources
- Kategorie II („Nationalpark“): Schutzgebiet, das hauptsächlich zum Schutz von Ökosystemen und zu Erholungszwecken verwaltet wird
- Kategorie V („Geschützte Landschaft/Geschütztes Marines Gebiet“): Gebiet, dessen Management hauptsächlich auf den Schutz einer Landschaft oder eines marinen Gebietes ausgerichtet ist und der Erholung dient
- Region (Präfekturen): Die Region in der sich der Nationalpark befindet und die jeweiligen Präfekturen in Klammern. Bei den Nationalparks, die sich auf der Insel Hokkaidō befinden, wurden anstelle der Präfektur Hokkaidō deren jeweilige Unterpräfekturen genannt.
- Lage: Zentrale Koordinaten des Nationalparks im GPS-Referenzsystem WGS 84
Umgewandelte Nationalparks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nationalpark | Bemerkungen |
---|---|
Akan-Nationalpark | 2017: Erweiterung und Umbenennung in Akan-Mashū-Nationalpark |
Aso-Nationalpark | 1986: Umbenennung in Aso-Kujū-Nationalpark |
Chichibu-Tama-Nationalpark | 2000: Erweiterung des Namens um den alten Provinznamen „Kai“ der Präfektur Yamanashi zu Chichibu-Tama-Kai-Nationalpark |
Iriomote-Nationalpark | 2007: Erweiterung um Ishigaki-jima Inselregion und Umbenennung in Iriomote-Ishigaki-Nationalpark |
Jōshin’etsu-Kōgen-Nationalpark | 1956: Erweiterung um die Berge Myōkō und Togakushi 2015: Ausgliederung des südlichen Teils um die Berge Myōkō und Togakushi als eigenständiger Myōkō-Togakushi-Renzan-Nationalpark |
Kirishima-Nationalpark | 1964: Erweiterung und Umbenennung in Kirishima-Yaku-Nationalpark; 2012: Umbenennung in Kirishima-Kinkōwan-Nationalpark und Ausgliederung des Yakushima-Nationalparks |
Nikkō-Nationalpark | 2007: Ausgliederung der westlichen Gebiete um Ozegahara als eigenständiger Oze-Nationalpark |
Rikuchū-Kaigan-Nationalpark | 2011: Allgemeine Umstrukturierung der Nationalparks der Tōhoku-Region nach dem schweren Tōhoku-Erdbeben; Zusammenlegung mit dem Tanesashi-Kaigan-Hashikamidake-Präfekturnaturpark zum Sanriku-Fukkō-Nationalpark |
Towada-Nationalpark | 1956: Erweiterung und Umbenennung in Towada-Hachimantai-Nationalpark |
Unzen-Nationalpark | 1956 Erweiterung und Umbenennung in Unzen-Amakusa-Nationalpark |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mary Sutherland, Dorothy Britton: National Parks of Japan. 1. Auflage, 1980, ISBN 4-7700-0532-6.
- Japanisches Umweltministerium: Trip to the National Parks of Japan, NHK Publishing Inc. (14. Mai 2020), ISBN 978-4-14-081818-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Overview of National Parks, Umweltministerium
- Liste mit Beschreibung zu 30 der japanischen Nationalparks (deutsch)
- Natural Park Systems in Japan. Umweltministerium, abgerufen am 15. Dezember 2020 (englisch).
- Statistiken zu Japanischen Naturschutzgebieten. WDPA, abgerufen am 15. Dezember 2020 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b 国立公園地種区分別面積. Umweltministerium Japans, 31. März 2017, abgerufen am 3. September 2017 (japanisch).
- ↑ Statistiken zu Naturschutzgebieten in Japan auf protectedplanet.net. Abgerufen am 26. Juli 2017 (englisch).
- ↑ Natural Park Systems in Japan. (PDF; 346 KB) Umweltministerium (Japan), S. 1–2, abgerufen am 6. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ List of National and Quasi-national Parks. Umweltministerium Japans, abgerufen am 17. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Statistiken des Japanischen Umweltministeriums: Jährliche Besucherzahlen. (PDF; 3,2 MB) Umweltministerium Japans, 2016, S. 122–124, abgerufen am 25. Dezember 2019 (englisch).