Nationalratswahlkreis Luzern-Ost

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Der Nationalratswahlkreis Luzern-Ost war ein Wahlkreis bei Wahlen in den Schweizer Nationalrat. Er bestand von 1872 bis 1919 (Einführung des heute üblichen Proporzwahlrechts) und umfasste im Kanton Luzern im Wesentlichen das Gebiet um die Stadt Luzern.

Hierbei handelte es sich um einen Pluralwahlkreis. Dies bedeutet, dass zwar mehrere Sitze zu verteilen waren, jedoch das Majorzwahlrecht zur Anwendung gelangte. Im Sinne der romanischen Mehrheitswahl benötigte ein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen, um gewählt zu werden. Zur Verteilung aller Sitze waren unter Umständen mehrere Wahlgänge notwendig. Jeder Wähler hatte so viele Stimmen, wie Sitze zu vergeben waren.

Bezeichnung und Sitzzahl

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Wahlkreise Kanton Luzern 1872–1890
Wahlkreise Kanton Luzern 1890–1902
Wahlkreise Kanton Luzern 1902–1919

Luzern-Ost ist eine inoffizielle geographische Bezeichnung. Im amtlichen Gebrauch üblich war eine über die gesamte Schweiz angewendete fortlaufende Nummerierung, geordnet nach der Reihenfolge der Kantone in der schweizerischen Bundesverfassung. Aufgrund der wechselnden Anzahl im Laufe der Jahre erhielten manche Wahlkreise mehrmals eine neue Nummer. Luzern-Ost trug ab 1872 die Nummer 11, ab 1902 die Nummer 12 und ab 1911 die Nummer 13.

Zunächst standen Luzern-Ost 2 Sitze zur Verfügung, ab 1902 waren es 3 Sitze.

Das Gebiet des Wahlkreises gemäss dem «Bundesgesetz betreffend die eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen» vom 19. Juli 1872 festgelegt.[1] Er umfasste:

Zu einer kleinen Änderung kam es mit dem «Bundesgesetz betreffend die Nationalratswahlkreise» vom 4. Juni 1902, als die Gemeinden Emmen und Rothenburg dem Wahlkreis Luzern-Nordost hinzugefügt wurden.[2] Zuletzt umfasste Luzern-Ost somit das Amt Luzern.

1919 wurden die drei Luzerner Wahlkreise zum heute noch bestehenden Nationalratswahlkreis Luzern zusammengelegt, in welchem das Proporzwahlrecht gilt.

  • Freisinnige Linke (FL), Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)
  • Liberale Mitte (LM)
  • Datum Wahl Gewählte Partei
    27.10.1872 G   Josef Martin Knüsel (K), Josef Zingg LM
    13.01.1873 B   Josef Bühler FL
    25.05.1873 B   Josef Vonmatt FL
    31.10.1875 G   Josef Vonmatt FL
      Josef Zingg LM
    27.10.1878 G   Josef Vonmatt FL
      Josef Martin Knüsel LM
    30.10.1881 G   Josef Vonmatt, Friedrich Wüest FL
    26.10.1884 G   Josef Vonmatt, Friedrich Wüest FL
    30.10.1887 G   Josef Vonmatt, Friedrich Wüest FL
    26.10.1890 G   Josef Vonmatt, Friedrich Wüest FL
    07.06.1891 E   Hermann Heller FL
    29.10.1893 G   Hermann Heller, Josef Vonmatt FL
    11.11.1894 E   Josef Leonz Weibel FDP
    25.10.1896
    08.11.1896
    G   Friedrich Degen, Hermann Heller FDP
    29.10.1899 G   Friedrich Degen, Hermann Heller FDP
    01.09.1900 E   Franz Bucher FDP
    26.10.1902
    09.11.1902
    G   Franz Bucher, Hermann Heller, Peter Knüsel FDP
    29.10.1905
    12.11.1905
    G   Franz Bucher, Hermann Heller, Peter Knüsel FDP
    14.04.1907 E   Otto Sidler FDP
    25.10.1908 G   Hermann Heller, Peter Knüsel, Otto Sidler FDP
    29.10.1911 G   Hermann Heller, Peter Knüsel, Otto Sidler FDP
    25.10.1914 G   Hermann Heller, Peter Knüsel, Otto Sidler FDP
    19.08.1917 E   Gustav Schaller FDP
    28.10.1917
    11.11.1917
    G   Peter Knüsel, Gustav Schaller, Ferdinand Steiner FDP

    Einzelnachweise

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    1. Botschaft des Bundesrates an die hohe Bundesversammlung, betreffend die Wahlen in den Nationalrat (vom 24. Juni 1872). (PDF, 722 kB) In: Bundesblatt Nr. 30 vom 6. Juli 1872. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 2. November 2014.
    2. Bundesgesetz betreffend die Nationalratswahlkreise (vom 4. Juni 1902). (PDF, 281 kB) In: Bundesblatt Nr. 24 vom 11. Juni 1902. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 2. November 2014.