Metanatroautunit

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Metanatroautunit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1987 s.p.[1]

IMA-Symbol

Mnaut[2]

Chemische Formel Na2[UO2|PO4]2 • 8(H2O)[3]

bzw.
Na2(UO2)2(PO4)2 • 6–8 H2O[4]

Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Phosphate, Arsenate und Vanadate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VII/E.02
VII/E.02-125

8.EB.10
40.02a.05.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol ditetragonal-dipyramidal 4/m 2/m 2/m[5]
Raumgruppe P4/nmm[3]
Gitterparameter a = 6,92 Å; c = 8,63 Å[3]
Formeleinheiten Z = 1[3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,0 bis 2,5
Dichte (g/cm3) berechnet: 3,62[6]
Spaltbarkeit vollkommen nach {001}, fast vollkommen nach {100}
Farbe zitrogelb
Strichfarbe blassgelb
Transparenz durchscheinend
Glanz Glasglanz, Perlglanz
Radioaktivität radioaktiv
Kristalloptik
Brechungsindizes nω = 1,578
nε = 1,559[7]
Doppelbrechung δ = 0,019[7]
Optischer Charakter einachsig negativ
Pleochroismus schwach: ω = ε = hellgelb

Metanatroautunit, auch Meta-Natroautunit, Meta-Natrium-Autunit oder Natrium Meta-Autunit (englisch: Metanatroautunite oder Sodium meta-autunite; ehemals Natrium-Autunit bzw. Natroautunite[8]) ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2[UO2|PO4]2 • 8(H2O)[3] bzw. Na2(UO2)2(PO4)2 • 6–8 H2O.[8]

Metanatroautunit stellt damit das Natrium-Analogon des Autunit (Ca[UO2|PO4]2 • 10–12H2O) mit geringerem Kristallwassergehalt (Meta) dar und entwickelt ähnlich wie dieser meist tafelige Kristalle bis etwa 5 mm Größe und radialstrahlige, blättrige Mineral-Aggregate von zitronengelber bis grünlichgelber Farbe bei hellgelber Strichfarbe.

Besondere Eigenschaften

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Das Mineral ist durch seinen Urangehalt von bis zu 51,7 % als sehr stark radioaktiv eingestuft und weist eine spezifische Aktivität von etwa 92,6 kBq/g[5] auf (zum Vergleich: natürliches Kalium 31,2 Bq/g).

Unter UV-Licht zeigen manche eine gelblichgrüne Fluoreszenz, ähnlich der von neonfarbenen Textmarkern.

Etymologie und Geschichte

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Erstmals entdeckt wurde das Mineral in der Uran-Lagerstätte „Kuruk“ bei Khodzhent in der tadschikischen Provinz Sughd. Beschrieben wurde es 1957 von A.A. Chernikov, O.V. Krutetskaya und N.I. Organova, die es nach seiner Zusammensetzung und damit nahen Verwandtschaft zum Autunit zunächst als Natroautunit mit der Formel Na(UO2)(PO4) • 5-8(H2O) bezeichneten. In einer weiteren Veröffentlichung von 1994 im Doklady Akademiia Nauk ging das Forscherteam um Chernikov noch einmal auf den Natroautunit und Metanatroautunit ein, der schließlich zu einem Antrag auf Neudefinition und Umbenennung des Minerals führte.

2004 wurde der Antrag von der „CNMMN“, einer Kommission der International Mineralogical Association (IMA) zur Benennung und Klassifikation neuer Minerale, genehmigt und das Mineral in Metanatroautunit umbenannt. Die Formel wurde nach Na2(UO2)2(PO4)2 • (6–8)H2O korrigiert.[9]

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Metanatroautunit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „Uranylphosphate und Uranylvanadate“, wo er zusammen mit Autunit, Fritzscheit, Heinrichit, Kahlerit, Nováčekit, Sabugalit, Saléeit, Torbernit, Trögerit, Uranocircit, Uranospinit und Zeunerit eine eigenständige Gruppe bildete.

Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Metanatroautunit ebenfalls in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und die Abteilung der „Uranylphosphate und Arsenate“ ein. Diese Abteilung ist allerdings jetzt präziser unterteilt nach dem Stoffmengenverhältnis Uranoxidkomplex (UO2) : Phosphat- bzw. Arsenatkomplex (RO4), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „UO2 : RO4 = 1 : 1“ zu finden ist, wo es zusammen mit Bassetit, Lehnerit, Meta-Autunit, Metaheinrichit, Metakahlerit, Metakirchheimerit, Metalodèvit, Metanováčekit, Metasaléeit, Metatorbernit, Metauramphit, Metauranocircit, Metauranocircit-II, Metauranospinit, Metazeunerit, Przhevalskit und Uramarsit die unbenannte Gruppe 8.EB.10 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Metanatroautunit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc.“. Hier ist er einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 40.02a.05 innerhalb der Unterabteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit A++ (B++)2(XO4) • x(H2O), mit (UO2)++

Bildung und Fundorte

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Metanatroautunit bildet sich, meist in Paragenese mit Schoepit, Gips, Kaolinit und Limonit, in der Oxidationszone von Uran-Lagerstätten in Granodioriten.

Außer an seiner Typlokalität „Kuruk“ (Khodzhent, Sughd) in Tadschikistan konnte das Mineral noch im Granitsteinbruch am Lake Boga (Victoria) und am Boomerang Lake bei Menangina (Western Australia) in Australien sowie in den Cave Hills, North Cave Hills und Slim Buttes im Harding County (South Dakota) in den USA.[7]

Kristallstruktur

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Metanatroautunit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe P4/nmm (Raumgruppen-Nr. 129)Vorlage:Raumgruppe/129 mit den Gitterparametern a = 6,92 Å und c = 8,63 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.[10]

Metanatroautunit unterscheidet sich vom „normalen“ Autunit nur darin, dass ein Calciumatom im Molekül durch zwei Natriumatome ersetzt wird. Außerdem ist etwas weniger Kristallwasser vorhanden.

Vorsichtsmaßnahmen

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Aufgrund der entstehenden Gesundheitsschäden bei der Einnahme kleiner Partikel in den Körper sollten die Hände nach dem Kontakt mit dem Material gewaschen werden.

Einzelnachweise

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  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b c d Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 524.
  4. IMA/CNMNC List of Mineral Names – Metanatroautunite. (PDF 1,8 MB) S. 187, abgerufen am 5. September 2024 (englisch).cnmnc.units.it (Memento vom 29. Juli 2024 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  5. a b Sodium-autunite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
  6. Sodium meta-autunite. In: Handbook of Mineralogy. (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 65 kB; abgerufen am 5. September 2024]).
  7. a b c Metanatroautunite. In: mindat.org. Abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
  8. a b IMA/CNMNC List of Mineral Names – Natroautunite discredited. (PDF 1,8 MB) S. 199, abgerufen am 5. September 2024 (englisch).cnmnc.units.it (Memento vom 29. Juli 2024 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  9. Mineral Names, Redefinitions & Discreditations Passed by the CNMMN of the IMA – Metanatroautunite (S. 94) und Natroautunite (S. 99). (PDF; 703 kB) Abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
  10. Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 524.