Naturschutzgebiet Am Wolfsberg
Am Wolfsberg
IUCN-Kategorie none – ohne Angabe | ||
Blick vom Zigeunerfelsen auf die Wolfsburg | ||
Lage | Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Fläche | 3 ha | |
WDPA-ID | 81298 | |
Geographische Lage | 49° 22′ N, 8° 6′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1984 |
Das Naturschutzgebiet Am Wolfsberg bei Neustadt an der Weinstraße ist ein drei Hektar großes Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet liegt an einem südwestexponierten Hang über dem Speyerbachtal mit dem Stadtteil Neustadt-Schöntal am westlichen Neustadter Gebirgsrand des Pfälzerwalds, der hier als Haardt bezeichnet wird.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über einer Biegung des Speyerbachtals wurde die Wolfsburg errichtet, die 1255 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg zur Ruine. 1847 wurde der Eisenbahntunnel durch den Wolfsberg gebaut.
1925 wurde beantragt, das Gebiet am Wolfsberg unter Naturschutz zu stellen. Die Bekanntmachung der entsprechenden Verordnung erfolgte erst im Dezember 1953, die aktuelle Rechtsverordnung stammt aus dem Jahr 1984.[2]
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Rotliegend des Speyerbachtals lagert auf der Höhe des Wolfsbergtunnels eine Zechstein-Kalkbank. Darüber liegen die Schichten des unteren Buntsandsteins, des Eck’schen Konglomerats und des mittleren Buntsandsteins.
Gelände und Boden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wolfsberg weist steile Hänge sowie kleine Felswände ehemaliger Steinbrüche auf. Das Gelände ist durch flachgründige Sandböden geprägt.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet wird vom ozeanisch-feuchten Klima des Pfälzerwalds und vom milden, trockenen Klima der Rheinebene beeinflusst.[3]
Flora und Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gebiet wurden mehrere floristische Untersuchungen sowie eine vegetationskundliche[4] Untersuchung durchgeführt.[5][6] Über 270 Gefäßpflanzenarten konnten nachgewiesen werden, darunter zahlreiche wärme- und lichtliebende Vertreter; außerdem wurden submediterrane und fremdländische Arten festgestellt. Gefährdete Arten[7] der Roten Liste[8][9][10] und geschützte Arten[11][12][13] kommen ebenfalls vor. Neben anthropogen beeinflussten Pflanzengesellschaften wurden typische Waldgesellschaften an den Hängen und eine interessante Durchdringung von Fragmenten zweier Vegetationsgesellschaften der Roten Liste,[14] des Genistello-Phleetum phleoidis[15] und des Geranio-Trifolietum alpestris[16] festgestellt („Steppenheide“, d. h. Trockenrasen, wärmeliebende Staudensäume, Gebüsche oder Trockenwälder, die sich auf Felsgrund mit dünner Feinerdeauflage entwickeln[17]).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ LANIS: NSG Am Wolfsberg. Abgerufen am 10. April 2021 (topographische Karte).
- ↑ Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Am Wolfsberg“ vom 19. Januar 1984.
- ↑ Klima von Neustadt an der Weinstraße lt. Klimadiagramm.
- ↑ Vegetationskunde und Pflanzensoziologie Vegetationskunde
- ↑ Arno Stumpf: Untersuchungen über das Naturschutzgebiet Wolfsberg bei Neustadt/Weinstraße. Hausarbeit, Pädagogische Hochschule Landau 1972
- ↑ Margit Sternad: Flora und Vegetation des Naturschutzgebietes Am Wolfsberg bei Neustadt an der Weinstraße. Zulassungsarbeit, Pädagogische Hochschule Heidelberg, 1982 (Ansichtsexemplar einsehbar im Pfalzmuseum für Naturkunde - Pollichia-Museum)
- ↑ Rote Listen im floraweb.de
- ↑ Dictamnus albus, Weißer Diptam floraweb.de
- ↑ Muscari comosum, Schopfige Traubenhyazinthe floraweb.de
- ↑ Trifolium rubens, Purpur-Klee floraweb.de
- ↑ Iris germanica, Deutsche Schwertlilie floraweb.de
- ↑ Primula veris, Wiesen-Schlüsselblume floraweb.de
- ↑ Anthericum liliago, Traubige Graslilie floraweb.de
- ↑ Rote Liste der Pflanzengesellschaften im floraweb.de
- ↑ Genistello-Phleetum phleoidis, Flügelginster-Glanzlieschgras-Rasen floraweb.de
- ↑ Geranio-Trifolietum alpestris, Blutstorchschnabel-Waldklee-Saum floraweb.de
- ↑ Steppenheide und vormalige Steppenheidetheorie